Heiligenhaus. Ein Schienenanschluss für Heiligenhaus ist machbar und muss kommen, kommentiert WAZ-Redakteurin Katrin Schmidt das Mobilitätskonzept.
Jede fünfte Autofahrt durch Nutzung des Rads oder des ÖPNV zu ersetzen bis 2035 und einen Schienenanschluss für Heiligenhaus zu ermöglichen: Das sind die Kernpunkte des Heiligenhauser Mobilitätskonzepts.
Auto hat in Heiligenhaus lange Tradition
Das Auto, es hat in Heiligenhaus Tradition – und nicht nur durch die vielen automobilzuliefernden Firmen. Sogar auf dem Rathausplatz hat man bis vor nicht gar allzu langer Zeit noch geparkt. Dass man seinen Wagen auch mal stehenlässt, zu Fuß unterwegs ist oder gar ganz aufs Rad umsattelt, diese Entwicklung ist auf den Panoramaradweg zurückzuführen – und sicherlich auch auf die Einführung von E-Bikes. Wenn nun eine Stadtbahn vorhanden ist, dann wird es sicherlich auch viele Menschen geben, die diese nutzen würden. Das Projekt anzugehen ist sicher eine Mammutaufgabe – Kontakte in Ministerien oder zu anderen Städten sind da hilfreich, denn alleine wird die Stadt Heiligenhaus es nicht schaffen können.
Ziele sind nicht zu hoch gesteckt
Die Ziele des Mobilitätskonzepts, die sich Rat und Verwaltung gesetzt haben, sind hochgesteckt. Noch steht in den Sternen, ob all diese Ziele in zwölf Jahren erreicht werden können – vor allem der Schienenanschluss. Maßnahmen, die kein Geld kosten und auf eine hohe Akzeptanz aller Verkehrsteilnehmer erzielen, die werden sicher einfacher umzusetzen zu sein, als Menschen davon zu überzeugen, das Auto stehen zu lassen – oder zu klären, wer den Schienenanschluss erlaubt, wo dieser lang führen und am Ende von wem er finanziert und betrieben werden soll. Aber wer sich keine Ziele steckt, kann auch nichts erreichen. Sonst ist der Zug wortwörtlich irgendwann abgefahren.