Heiligenhaus. Aufgrund der Energiesparmaßnahmen war die Sauna im Heiligenhauser Heljensbad lange zu. So finden die Besucher die Öffnung. Was derzeit los ist.
Da ist er wieder, dieser typische Saunageruch, der nach warmen Holz, fruchtigen Aufgüssen und irgendwie nach Hitze riecht. Lange mussten die Freundinnen und Freunde des gemütlichen Schwitzens drauf verzichten, denn aufgrund der Energiesparmaßnahmen hatten die Heiligenhauser Stadtwerke die Sauna im Heljensbad nach der Sommerpause nicht aufgemacht. Seit Anfang Februar hat die Sauna nun wieder geöffnet – seitdem ist viel los.
„Wie funktioniert das denn hier mit dem Schlüssel?“, fragt eine Frau aus Velbert, die am Donnerstag zum ersten Mal im Heljensbad ist und nicht weiß, wohin mit ihrem Coin. „Die Saunen, in die wir normalerweise gehen, haben immer noch geschlossen. Wir haben dann gehört, dass hier wieder offen ist, das wollten wir uns mal anschauen“, sagt sie – und will am Ende im Bademantel wieder zum Ausgang gehen. „Halt, Sie müssen hier rein“, zeigt ihr eine andere Besucherin. „Wir sind hier seit 30 Jahren Stammgäste, wir kommen aus Düsseldorf“, berichtet sie. Sie liebt die Heiligenhauser Sauna, „es ist übersichtlich und schön, wir sind hier jeden Donnerstag.“
Besucher in der Heiligenhauser Sauna zeigen Verständnis
Froh sei sie, dass die Sauna endlich wieder geöffnet hat, und da pflichtet ihr auch eine weitere Besucherin bei: „Das gehört für mich einfach dazu, ohne die wöchentliche Sauna, da fehlt mir was.“ Dass diese aufgrund der Energiesparmaßnahmen lange geschlossen hatte, das können sie teilweise nachvollziehen, „aber es muss doch auch weitergehen“, meint eine Besucherin. Dass andere Saunen oder gar Bäder noch immer nicht wieder geöffnet haben, obwohl die Energiekrise sich doch wieder entspanne, „das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Dann zahlen wir halt ein paar Euro mehr!“
Ein paar Euro mehr bezahlen, berichtet Bäderleiter Holger Brembeck, das müssen die Bad- und auch Saunabenutzer seit diesem Jahr in der Tat – „die Erhöhung, und das muss man ganz klar sagen, deckt aber immer noch nicht bei weitem die tatsächlichen Kosten“, gibt er zu bedenken. Dennoch ist er froh, dass die Sauna wieder geöffnet werden konnte, „die Nachfrage war enorm, wir hatten im Vorfeld etliche Anrufe“, berichtet er, „aber noch glücklicher bin ich, dass wir das Bad nicht schließen mussten und auch die Wassertemperaturen wieder auf 28,5 Grad anheben konnten. Das ist elementar wichtig, gerade für den Schwimm- und Schulunterricht und das Vereinsleben.“
Aufgrund von Energiesparmaßnahmen nicht täglich geöffnet
Doch noch immer nicht an allen Tagen wird die Sauna wieder öffnen, „wir haben uns für die besucherstärksten Tage entschieden, und das sind nun mal mittwochs die Damensauna sowie Donnerstag, Freitag und Sonntag.“ Samstag, da wäre es immer sehr ruhig in der Sauna. „Wir dürfen auch das Ziel, Energie einzusparen, nicht aus den Augen verlieren.“ Die Maßnahmen seien bis Ende April verlängert worden, „und wir als Stadtwerke wollen da als gutes Vorbild vorangehen.“
Die Freude, dass sie nun wieder saunieren können, ist am Donnerstag allen Besucherinnen und Besuchern anzumerken. Der erste Gast ist bereits kurz vor der Eröffnung da, nach und nach kommen immer mehr. Wir wollen es selber wissen und testen die Anlage kurzerhand selbst. Nach dem Kampf mit dem Coin (Achtung, er muss in den Schlüssel, nicht in den Schrank!) geht es frisch abgeduscht in die Sauna. Ein erster Rundblick verrät: Es gibt eine finnische Sauna mit 90 Grad, eine weitere Trockensauna mit 75 Grad, auf der Terrasse warten 95 Grad in der Blockhaussauna, außerdem gibt es ein Dampfbad. Zum Abkühlen sind ein Kältebecken, Duschen, ein Eisbrunnen und und zum Entspannen jede Menge Sitz- und Liegeflächen, teilweise vor dem Kamin, vorhanden.
Das kann man in der Sauna erleben
Es ist nieselig und kalt, und voller Euphorie geht es direkt in die Blockhaussauna. Da wehe ein kühler Wind durch, versprechen einige Besucher – doch ich schaffe es nicht einmal, mich kurz hinzusetzen, so heiß ist es hier drin. „Wenn Sie nicht oft saunieren, fangen Sie mit der 75 Grad-Sauna an“, rät eine Frau. Gesagt, getan – und während ich es immerhin schaffe, acht Minuten zu verweilen, schläft dort ein Mann am Ende eine gute halbe Stunde. Zum Abkühlen geht’s unter die Dusche und zum Eisbrunnen, eine Runde laufe ich über die Terrasse und schaue mir das Freibad an. Im Sommer ist es sicher noch viel toller.
Nach einer kurzen Pause geht es in die Dampfsauna. Die ist zwar noch nebliger als es draußen eh schon ist, dafür herrlich warm. Plötzlich wird mir klar, wieso die Anderen Trockensauna heißen – denn trocken bleibt hier schon nach Sekunden nichts mehr. Nach einer Viertelstunde überfällt mich kurz der Hochmut, als ich selbstbewusst ins Kaltwasserbecken steigen will – und den Fuß direkt wieder zurückschrecke. „Ist doch warm“, lacht ein älterer Herr. Nach zwei Runden ist für mich Schluss, während der Rest sich noch einen schönen Tag macht – und schon im Bistro nach Salat und Weizenbier fragt. Denn auch die Gastronomin hier freut sich, dass die Gäste endlich wieder da sind.
>>> Öffnungszeiten und Preise
Geöffnet hat die Sauna im Heljensbad (Selbecker Straße 12) mittwochs bis freitags von 9 bis 21 Uhr (mittwochs jedoch nur für Damen) sowie am Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
Die Tageskarte kostet Erwachsene 19 Euro, ein Elfercoin 190 Euro. Jugendliche zahlen 16 Euro. Von Mittwoch bis Freitag gibt es zudem einen Sprinttarif für die Zeit von 18 bis 21 Uhr von 16 Euro
Weitere Infos unter heljensbad.de.