Heiligenhaus. Großaufgebot am Schopshofer Weg in Heiligenhaus. Spezialeinsatzkräfte nehmen nach Schießerei mit Luftgewehr den Tatverdächtigen fest.
Ein 33-Jähriger soll in einem Mehrfamilienhaus nach Streitigkeiten mit seinen Nachbarn mit einem Luftgewehr auf diese geschossen, sie dadurch verletzt und anschließend ein Feuer in dem Haus gelegt haben. Spezialeinsatzkräfte konnten den mutmaßlichen Täter festnehmen und die Feuerwehr Heiligenhaus den Brand löschen.
Um 6.35 Uhr, so bestätigt die Polizei vor Ort, sei ein Notruf einer 25-jährigen Anwohnerin eingegangen. Die Frau gab an, dass ihr Nachbar gerade auf sie und ihren Ehemann (30) geschossen habe, zudem würde der Nachbar Feuer in ihrer Wohnung legen. Zuvor soll es zu Streitigkeiten zwischen dem Paar und dem mutmaßlichen Täter, der bereits polizeibekannt ist, gekommen sein, woraufhin dieser das Luftgewehr herausgeholt und auf das Paar geschossen haben soll.
Heiligenhauser Polizei forderte Spezialeinsatzkräfte an
Da die Polizei von einer akuten Gefahr für Leib und Leben ausgehen musste, forderte sie Verstärkung in Form von Spezialeinsatzkräften an, die wenig später am Tatort eintrafen. Dort stellten die Einsatzkräfte eine starke Verrauchung in dem Haus fest. Das Ehepaar hatte sich gemeinsam mit der wenige Monate alten Tochter auf den Balkon in Sicherheit gebracht; über die Drehleiter der Feuerwehr wurden sie aus dem ersten Obergeschoss dann sicher heruntergebracht. Anschließend wurden sie in ein Krankenhaus gebracht, wo die 25-Jährige stationär aufgenommen werden und sich auch einer Operation unterziehen musste (eine Lebensgefahr besteht nicht). Ob auch ihr Mann im Krankenhaus bleiben muss, ist aktuell noch nicht klar; das gemeinsame Baby verblieb unverletzt, teilt die Polizei mit.
Die Feuerwehr Heiligenhaus konnte das Feuer schnell löschen, sodass es zu keinen größeren Schäden kam. Unterdessen habe sich der Tatverdächtige widerstandslos von den Spezialeinsatzkräften, ebenfalls über die Drehleiter, festnehmen lassen. Bei dem Mann handelt es sich laut Aussage der Polizei um einen 33-jährigen Heiligenhauser, der in der Vergangenheit bereits polizeilich in Erscheinung getreten war. Der Mann wurde für die weiteren polizeilichen Maßnahmen zur Wache gebracht. Hier wurde festgestellt, dass der Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss stand. Ein bei ihm durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,2 Promille (0,6 mg/l).
Ermittlungen zum Hintergrund der Tat laufen
Warum der 33-Jährige auf seine Nachbarn geschossen haben soll und das Feuer legte, sei aktuell noch vollkommen unklar und Gegenstand der eingeleiteten Ermittlungen. Ebenso noch unklar sei der bei dem Brand entstandene Sachschaden. Zumindest die Wohnung des Tatverdächtigen sei durch den Brand jedoch nicht unerheblich beschädigt worden.
Bis zum Nachmittag liefen am Tatort noch die Spurensicherungsmaßnahmen der eingeschalteten Kriminalpolizei. Hierbei konnte auch die in Rede stehende Tatwaffe sichergestellt werden. Während des Einsatzes war der Schopshofer Weg im Bereich des Mehrfamilienhauses komplett gesperrt.