Heiligenhaus. Feuer in einer Dachgeschosswohnung an der Heiligenhauser Rheinlandstraße am Montagmorgen: Haus ist vorübergehend nicht mehr bewohnbar.

Sirenenalarm in Heiligenhaus: An der Rheinlandstraße hat am Montagmorgen gegen 11 Uhr die Dachgeschosswohnung in einem Mehrfamilienhaus gebrannt. Verletzt wurde jedoch niemand, weder Bewohnerinnen und Bewohner noch Einsatzkräfte. Doch das Haus wird – zumindest vorübergehend – nicht bewohnbar sein.

Um 10.56 Uhr ging der Notruf bei der Feuerwehr Heiligenhaus ein. Als die ersten Einsatzkräfte vor Ort waren, stand ein Penthouse in der vierten Etage des Mehrfamilienhauses bereits in Flammen, „es kamen dicke, schwarze Wolken aus dem Fenster“, berichtet Feuerwehrsprecher Marco Bayer. Aufgrund der hohen Temperaturentwicklung in der Brandwohnung und um ein Übergreifen auf weitere Gebäudeteile und auch weitere Gebäude zu verhindern, habe die Wehr Vollalarm ausgelöst; die Sirene heulte gegen 11.15 Uhr.

Feuerwehr Heiligenhaus löscht über die Drehleiter

Durch die hohe Temperaturentwicklung musste die Feuerwehr Heiligenhaus die Wohnung von außen ablöschen.
Durch die hohe Temperaturentwicklung musste die Feuerwehr Heiligenhaus die Wohnung von außen ablöschen. © FUNKE Foto Services | Bildjournalist Ulrich Bangert

Gelöscht werden musste der Brand über die Drehleiter von außen, „da sich in der Wohnung eine extreme Thermik entwickelt hatte und eine Flashover-Gefahr bestand“, erklärt Bayer. Bei diesem „schnellen Übergang aller Oberflächen brennbarer Materialien eines Raumes hin zu einem Feuer“ sammelt sich der Rauch unter Wärmestau an der Decke. Dadurch bildet sich eine starke Wärmestrahlung, die auf alle Gegenstände in diesem Raum wirkt. Ab einer bestimmten Dichte oder Temperatur zünden dann die Oberflächen der Gegenstände, auch ohne eine Zündflamme. Damit steigt dann die Temperatur im Raum schlagartig auf bis zu 1000 Grad an.

Die Bewohner der Dachgeschosswohnung, in der das Feuer ausgebrochen war, konnten sich nach Aussage der Rettungskräfte selber in Sicherheit bringen. Verletzt wurde keine Person, eine Untersuchung auf Kohlenmonoxid bei den Bewohnern sei auch unauffällig gewesen. Unterstützung erhielt die Heiligenhauser Wehr auch durch einen hauptamtlichen Zug der Feuerwehr Velbert, die mit einer Drehleiter ebenfalls vor Ort war; auch der Kreisbrandmeister kam zum Einsatzort, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Viele Rettungskräfte sowie die Polizei waren vor Ort, insgesamt waren 47 Personen im Einsatz.

Mehrere Hundert Grad ließen Beton platzen

Die Feuerwehr Velbert (r.) unterstütze die Heiligenhauser Wehr. Die Wohnung ist erstmal nicht mehr bewohnbar.
Die Feuerwehr Velbert (r.) unterstütze die Heiligenhauser Wehr. Die Wohnung ist erstmal nicht mehr bewohnbar. © FUNKE Foto Services | Bildjournalist Ulrich Bangert

Die Feuerwehr Heiligenhaus löschte den Brand von außen mit ordentlich Wasser ab, um einen Hitzedurchschlag zu vermeiden, berichtet Beyer weiter. Temperaturen von mehreren Hundert Grad hätten sogar teilweise den Beton des Gemäuers platzen lassen, sodass einzelne Stahlelemente in der Wohnung sichtbar wurden. Die Feuerwehr Velbert untersuchte zudem die Giebel auf weitere mögliche Brandherde und habe diesen sehr heißen Bereich „abgeklopft“. Bevor die Einsatzkräfte die Wohnung betreten konnten, musste die Temperatur erneut über die Drehleiter von außen durch Wasser heruntergekühlt werden.

Nicht nur die betroffene Wohnung sei nun zunächst nicht mehr nutzbar, sondern das gesamte Wohnhaus, berichtet Bayer; denn durch das viele Wasser sei das Haus derzeit ohne Strom. Zudem kommt es in den unterliegenden Wohnungen zu Wasserschäden. Während der Löscharbeiten war die Rheinlandstraße in dem Bereich großräumig gesperrt; so kam es auch zu einem erheblichen Verkehrsstau in der Innenstadt. Der Einsatz dauerte circa drei Stunden.