Heiligenhaus. Eine Zeitreise ins Kultjahrzehnt: Frank Goosen las im Club Heiligenhaus aus seinem aktuellen Buch und erzählte aus seiner Jugend in den 80ern.
Ein Piano. Ein Mikrofon. Schwarzes Hemd, das Buch vor ihm aufgeschlagen: Frank Goosen erzählt und liest in seinem aktuellen Programm aus dem gleichnamigen Buch „Sweet Dreams- Rücksturz in die Achtziger“. Vor ausverkauften Rängen im Club Heiligenhaus, in gemütlicher Atmosphäre bei Kerzenschein, erzählt der aus dem Fernsehen bekannte Kabarettist und Buchautor am Mittwochabend aus seiner Jugend in den 80ern.
Eigentlich hätte der Auftritt in Heiligenhaus bereits im Juni stattfinden sollen. Goosen sei jedoch zu der Zeit an Corona erkrankt gewesen, freue sich deswegen umso mehr, in Heiligenhaus aufzutreten. „Es war nicht alles schlecht, aber das brauche ich nicht noch mal“, resümiert er die Coronazeit, in der er keine Live-Auftritte machen konnte und sogar sein 30-jähriges Bühnenjubiläum zuhause feiern musste. Allein im Arbeitszimmer habe er mit seiner Familie, die zwei Stockwerke darunter waren, über einen Video-Anruf kommunizieren müssen.
Heiligenhauser freuen sich über prominenten Gast
Für den mehrfach ausgezeichneten Autoren und Comedian war 1982 ein besonders spannendes Jahr: Mit 15 Jahren gingen er und seine Freunde Spüli, Pommes und Mücke zum ersten Mal auf ein Rockkonzert – Trio spielt in der Zeche Essen, die gerade erst eröffnet hatte. Für die Clique war jedoch eigentlich alles unwichtig, solange es attraktive Jungs und Mädchen zum Knutschen gab. Im selben Jahr war es auch, dass sich Goosen das erste Mal so richtig verliebte. Claudia hieß die Auserwählte, mit der der gebürtige Bochumer am Stadtparkteich seinen ersten Kuss hatte. „In dem Jahr bin ich auch sitzengeblieben, wegen Mathe, Latein, Physik und Claudia“, scherzt er.
Ehepaar Zietsch sehe den Autor am Mittwochabend zum zweiten Mal live: „Es war letztes Jahr schon. Den Frank kennen wir aus dem Fernsehen“, meinen sie. Es sei schön, wenn so jemand mal in Heiligenhaus auftrete, finden sie. „Der kommt ja auch aus dem Pott, so wie ich“, das finden sie sympathisch.
Frank Goosen nimmt das Publikum mit in seine Jugend
Frank Goosen schwelgt in Erinnerungen an inkompetente Sportlehrer, scheußliche Klassenfahrten und erzählt von Situationen, in die er eigentlich nie kommen wollte. Als ein verwöhntes Mädchen mit Handy ihm mitteilt: „Mein Papa sagt, du erzählst den ganzen Tag nur Unsinn“, erwidert er „Ja, und ab 20 Uhr bekomme ich da sogar Geld für.“ Mit humorvollen Geschichten über erste Erfahrungen in Sachen Liebe und Intimitäten holt er das Publikum, welches einer ähnlichen Generation entstammt ab und nimmt sie mit auf eine Zeitreise in die 80er. Im Dezember spielt Goosen noch in Bochum, Köln und Essen.