Heiligenhaus. Mit Urmel Events hat der Heiligenhauser Janos Grahl mitten in der Pandemie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Das sind seine Pläne.
Die Eventbranche hat in der Corona-Pandemie einen erheblichen Dämpfer erlebt – doch Janos Grahl, ein junger Heiligenhauser, hat trotzdem im letzten Jahr die Eventagentur „Urmel Events“ gegründet. Was hinter dem Namen steckt, wie sich sein Studium und sein Unternehmen überschneiden und wo es in ein paar Jahren hingehen soll.
Die Namensfrage ist schnell geklärt und hängt eng mit einer lustigen Anekdote aus Grahls Jugend zusammen: „Ich hatte an Karneval mal ein Kostüm an, was meine Freunde wohl an Urmel aus dem Eis erinnert hat. Dann hat sich das als Spitzname durchgesetzt, ich fand’s schön, dass das auch mit in mein Unternehmen zu nehmen“, erklärt der 21-Jährige.
Heiligenhauser stemmte bereits ein kleines Festival
Doch wie kam dieser dazu, sich im Bereich Events selbstständig zu machen? „Ich habe vorher schon privat ein bisschen gemixt, zu Coronazeiten dann auf Twitch immer wieder Livestreams mit House-Musik gemacht. Teilweise auch von coolen Locations aus, beispielsweise aus dem Norwegen-Urlaub“, so Grahl. Auf diesem Weg baute er sich eine Community auf, hatte immer einige Hundert Zuschauer. Aus dieser Community heraus kam dann eine Anfrage für einen Geburtstag, Grahl begann, auch offline Events musikalisch zu begleiten.
Aus dem einen Geburtstag sind mittlerweile fast 40 Events geworden, über Hochzeiten zu kleinen Feiern bis hin zu großen Veranstaltungen. Das „Summer End“ – Festival in Ratingen war bisher das größte Event. Grahl übernahm hier in Kooperation mit einer weiteren Veranstaltungstechnik-Firma komplette Bühnen- und Eventplanung für insgesamt bis zu 1500 Gästen – eine große Herausforderung, wie er berichtet: „Ich musste mich neben der Bühne und Dingen wie Licht und Ton auch um Statik, Sicherheitskonzept und sanitären Einrichtungen kümmern. Das war wirklich anspruchsvoll, hat mir aber Spaß gemacht“, so Grahl, der für seine Arbeit sehr gutes Feedback der Veranstalter bekam.
Erst soll das Studium beendet werden
Statische Berechnungen wären für den normalen Bürger nicht so leicht durchzuführen. Hier kommt das Studium im Fach Maschinenbau wie gerufen, immer wieder könne Grahl Studieninhalte in seinem Unternehmen gewinnbringend umsetzen. Diese Synergie legt auch den Plan für die Zukunft fest: „Ich will definitiv zu Ende studieren und nebenbei Gas bei Urmel Events geben. Da kann man dann gucken, wie sich das bis zum Studienende entwickelt – mein Traum ist es aber ganz klar, große Events zu planen und davon auch leben zu können“, so der junge Heiligenhauser.
Bei der Etablierung im Markt gelte es natürlich auch, sich im Konkurrenzkampf mit zahlreichen anderen Eventtechnikern durchzusetzen. Dafür habe Grahl eine Taktik entwickelt: „Ich probiere einfach, mich durch Qualität und Innovation abzusetzen. Ich gucke ständig, wie ich technisch auf ein noch höheres Level kommen kann und wie ich für die Bedarfe des Kunden die perfekte, individuelle Lösung finde.“ Um technisch am Zahn der Zeit zu bleiben, sind mittlerweile neben Boxen und musikalischem Equipment auch Lichtcontroller, Nebelmaschine und Laser hinzugekommen. Für Letzteren musste Grahl ein Seminar zum Laserschutzbeauftragten abhalten, um den Laser im öffentlichen Bereich anwenden zu dürfen. Grahls Motivation und der Wille zum Perfektionismus wird ihm hoffentlich noch weitere Türen öffnen.