Kettwig/Heiligenhaus. St. Peter und Laurentius in Essen-Kettwig und St. Suitbertus in Heiligenhaus könnten zu einer neuen Pastoralen Einheit zusammenwachsen.

Wie soll es weitergehen mit der Heiligenhauser katholischen Kirchengemeinde? Nachdem es bereits Überlegungen zu einer Fusion mit Ratinger oder Velberter Gemeinden gegeben hat, gibt es nun Interesse aus der Nachbarstadt Kettwig zu einer künftigen Zusammenarbeit.

Auf wichtige Post aus Köln wartet derzeit die Pfarrgemeinde St. Peter und Laurentius. Die Kettwiger Katholiken gehören, durch die Historie bedingt, als einzige in Essen zum Erzbistum Köln. Und dort wird nun entschieden, wie ihr Gemeindeleben künftig gestaltet werden wird. Dabei geht es um durchaus weitreichende Veränderungen.

Kirchen sollen neu gegliedert werden

Die katholische Kirchengemeinde St. Peter in Kettwig.
Die katholische Kirchengemeinde St. Peter in Kettwig. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Eine Kommission (bestehend aus ver­schie­denen Fach­ab­teilun­gen im Ge­neral­vika­riat) hat im Frühjahr insgesamt 64 dieser Ein­hei­ten benannt, was eine geo­gra­fische Neu­ord­nung des Erz­bistums bedeutet. Und: mehr Vernetzung, mehr Zusammenarbeit, unter Umständen aber auch die Aufgabe von Gebäuden und Verwaltungseinheiten angesichts rückläufiger Mitglieder. „Im April 2022 hat das Erzbistum Köln einen Vorschlag für die neue Pastorale Einheit gemacht, zu der wir dann auch gehören werden“, berichtet der Kettwiger Pfarrer Sven Goldhammer. Dieser Vorschlag betreffe das ehemalige Dekanat Ratingen: St. Peter und Paul in Ratingen-Mitte, Hl. Geist in Ratingen-West, St. Anna in Ratingen-Lintorf und eben St. Peter und Laurentius in Essen-Kettwig.

„Das Findungsteam unserer Gemeinde hat Gespräche in der Gemeinde, in den Gremien und mit den anderen Gemeinden geführt“, so Goldhammer. Diesem Team gehörten Mitglieder des Pfarrgemeinderates, des Kirchenvorstands und auch Kettwiger Jugendliche an. Goldhammer: „Wir wollten ein breites Meinungsbild, denn es geht um die Zukunft unserer Gemeinde.“ So gut eine Zusammenarbeit mit den Ratinger Gemeinden auch wäre, die Kettwiger haben dem Erzbistum Köln einen eigenen Vorschlag unterbreitet: St. Peter und Laurentius in Essen-Kettwig und St. Suitbertus in Heiligenhaus sollen demnach zu einer neuen Pastoralen Einheit zusammenwachsen. Warum? „Weil wir nicht nur geografisch unmittelbare Nachbarn sind, sondern die Orte auch ähnlich strukturiert sind“, argumentiert Goldhammer.

Nähe zu Heiligenhaus ist da

Der Essener Stadtteil Kettwig zählt gut 18.000 Einwohner, Heiligenhaus hat um die 27.300 Einwohner. Mit über 90.000 Einwohnern ist dagegen Ratingen die größte Stadt des Kreises Mettmann, und die dortigen Gemeinden wären ein nicht ganz so ebenbürtiger Partner, lässt Goldhammer durchblicken. Es gebe gute Argumente für Ratingen, aber eigentlich die besseren für Heiligenhaus. Das sehen die Heiligenhauser ähnlich – und liegen ebenfalls konträr zum Kölner Vorschlag.

Das Erzbistum möchte St. Suitbertus nämlich mit St. Michael und Paulus in Velbert-Mitte und Velbert-Langenberg sowie Maria, Königin des Friedens in Velbert-Neviges vereinen. Doch die Bande nach Kettwig sind gewachsen. Goldhammer: „Viele Isenbügeler Katholiken besuchen unsere Gemeinde schon jetzt regelmäßig. Laupendahl und Isenbügel – das ist quasi eine Siedlung.“

Kurze Wege machen die Zusammenarbeit leichter

Kurze Wege, ähnliche Strukturen, viele familiäre und freundschaftliche Kontakte zum Nachbarort: Ob Köln der Fusion der Kettwiger und Heiligenhauser Gemeinden zustimmt, ist noch offen. „Dieser Vorschlag wird nun in Köln geprüft. Wir erwarten in den nächsten Wochen eine Rückmeldung aus Köln dazu.“ Goldhammer sieht der Nachricht mit Spannung entgegen.