Heiligenhaus. Nach zwei Konzerten von Lutz Strenger und Lothar Meunier im Museum Abtsküche können 672 Euro gespendet werden. Das Geld fließt in Hilfe vor Ort.
Mitten in die Planungen für den französischen Abend im Museum Abtsküche mit Lothar Meunier und Lutz Strenger – alias die „French Connection“ – platzte damals die Nachricht, dass in der Ukraine tatsächlich der Krieg begonnen hat. Alle Beteiligten verfolgten schockiert und ungläubig die Nachrichten und Bilder.
Schnell war klar, dass mit jedem verkauften Ticket für das Konzert auch zwei Euro an einen guten Zweck fließen sollen. Und schnell war auch der Empfänger der Spenden gefunden: die Hilfsaktion „Heljens hilft Ukraine“ – ein Team von tatkräftigen Helferinnen und Helfern, das die in Heiligenhaus lebenden Flüchtlinge unterstützt, aber auch Hilfslieferungen in die Ukraine schickt.
Musiker spendeten Teil ihrer Gage und Erlös aus dem CD-Verkauf
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Nun konnten Reinhard Schulze Neuhoff als Vorsitzender des Geschichtsvereins und des Arbeitskreises „Kultur im Museum“ sowie die beiden Musiker Lothar Meunier und Lutz Strenger insgesamt 672 Euro aus gleich zwei Konzerten an „Heljens hilft Ukraine“ übergeben, denn die Nachfrage war so hoch, dass ein Zusatzkonzert folgte. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erhöhten die Spendensumme beim Einlass zum Teil sogar noch, so dass letztendlich 412 Euro zusammenkamen. Weitere 260 Euro, bestehend aus der Hälfte der Gagen sowie Einnahmen aus dem CD-Verkauf, kamen von den Musikern noch einmal dazu.
Aktuell wird in Heiligenhaus ein neuer Hilfstransport geplant
„Vielen Dank!“, sagten Taner Egin-Richter, seine Tochter Sanae und Rüdiger Welsch von der Aktion „Heljens hilft Ukraine“ bei der Übergabe der Spendengelder: „Jeder gespendete Euro wird da ankommen, wo er gebraucht wird.“ Sie berichteten, dass aktuell ein neuer Hilfstransport an die ukrainische Grenze geplant wird. „Dafür sammeln wir Geld für die Tankfüllungen, aber auch wieder Sachspenden. Zum Beispiel Verbandsmaterial, auch abgelaufene Auto-Verbandskästen, haltbare Lebensmittel in Konserven, Taschenlampen, Batterien und Schlafsäcke, also all das, was man braucht, wenn es keinen Strom gibt“, sagt Taner Egin-Richter.
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Mit einer ersten Hilfslieferung nahm die Aktion im Frühjahr ihren Anfang. Die Wahl-Heiligenhauserin Rostyslava Holthaus hielt dabei den Kontakt in ihr Heimatland und zu ihrem Bruder, der Bedarfslisten schickte, auf denen allen voran auch Medikamente standen. Mit Unterstützung aus der Heiligenhauser Bürgerschaft und aus den Unternehmen konnten so nicht nur Hilfstransporte an die polnisch-ukrainische Grenze organisiert, sondern auch die Hilfsangebote für die geflüchteten Menschen ausgebaut werden, die in Heiligenhaus angekommen sind.
Aktuell leben rund 200 aus der Ukraine Geflüchtete in Heiligenhaus
„Der Bedarf hat sich seitdem aber geändert, seitdem beispielsweise Geldleistungen geklärt sind. Die etwa 200 in Heiligenhaus lebenden Ukrainer leben jetzt zum großen Teil in Wohnungen und haben nun andere Fragestellungen. Zum Beispiel in welche Schulen die Kinder jetzt gehen können. Da haben wir zum Beispiel gemeinsam mit einer Stiftung für Schultaschen gesorgt. Aber auch Sprachkurse und Arbeitsplätze beschäftigen sie“, sagt Taner Egin-Richter, der betont, wie wichtig die geknüpften Netzwerke sind.
Geldspenden und helfende Hände sind weiterhin dringend gesucht. Weitere Informationen auf www.heljenshilftukraine.de oder unter 01523 3902889.