Heiligenhaus. Das alte Firstkreuz an der Kirche St. Suitbertus in Heiligenhaus musste abmontiert und erneuert werden. Gemeinde erhält nun ein neues Kreuz.

Die neuen Kreuze für die Suitbertuskirche sind da: Bevor Pfarrer Nicolae Nuszer am Sonntag nach der Heiligen Messe die neuen Turmaufsätze segnete, trug er zusammen mit Diakonand Dirk Bröckerhoff Gedanken zu den markanten Dachspitzen vor.

„Mensch, du bist zuerst geliebt. Das ist die Blickrichtung vom Himmel auf die Erde“ interpretiert der angehende Diakon den senkrechten Balken. Die Horizontale vergleicht er mit den Armen Jesu: „Sein Arme wollen die Welt umarmen. Gleichsam sollen sich unsere Arme ausstrecken nach dem Nächsten.“ Den Hahn bezeichnet der Pfarrer als Zeichen der Wachsamkeit. Der Vogel dreht sich nach dem Wind: „Es mahnt uns, sich nicht nach dem Wind zu drehen, sondern uns auf Christus auszurichten.“

Heiligenhauser Bürgermeister nennt christliche Symbole prägend für die Stadt

Im April 2021 wurde auch der Hahn begutachtet, der auf dem Kirchturm thronte.
Im April 2021 wurde auch der Hahn begutachtet, der auf dem Kirchturm thronte. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

In der goldenen Kugel sieht Dirk Bröckerhoff ein weiteres Gleichnis für den christlichen Glauben: „Gold deutet Gottes Herrlichkeit an. Die Kugel ist der vollendete geometrische Körper, der absolut harmonisch scheint. Gottes Welt ist von ihm her betrachtet einmalig geschaffen. Im Kreuz offenbart sich Gottes Heilswillen“, schließt Dirk Bröckerhoff seine Betrachtungen. Nicolae Nuszer wünscht sich, dass die Heiligenhauser bereits von weitem mit wachen Blick auf die Symbole schauen. „Wir bitten voll Vertrauen, dass unser Herrgott, dessen Kreuzzeichen nun wieder über unserer Stadt thront, uns Heiligenhauser beschütze und besonders unsere Gemeinde von oben her mit seinem Segen begleite.“

Dem kann sich beim anschließenden Empfang im Pfarrsaal Bürgermeister Michael Beck anschließen: „Die christlichen Symbole sind prägend für die Stadt. In der heutigen Zeit ist es besonders wichtig, sich an diesen Dingen aufzurichten zu können. Ein Symbol für Mitmenschlichkeit und Frieden, das wieder über unsere Stadt thront.“ Jürgen Tippegei hatte eine Dokumentation über den Bau der Pfarrkirche zusammengestellt, die wegen ihrer imposanten Erscheinung im Volksmund liebevoll „Unser Dom“ heißt. Eine Bezeichnung, die inzwischen vom Kölner Erzbistum anerkannt wurde.

Aufsetzen eines Kreuzes findet nur alle 40 bis 50 Jahre statt

Der Fördererverein
Der Fördererverein "Unser Dom" in Heiligenhaus ernennt am 24. Juli 2022 Rolf Hitzbleck (2. von rechts) zum neuen Ehrenvorsitzenden. Sein Nachfolger Dirk Bröckerhoff (links) überreicht im Beisein des ersten Vorsitzenden Nicolae Nuszer (2. von links) die Ernennungsurkunde. Jürgen Tippegei (rechts) wurde für sein Engagement bei der Beschaffung der neuen Turmkreuze gedankt. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

„Das Aufsetzen eines Kreuzes ist ein besonderes Ereignis, das nur alle 40 bis 50 Jahre eintritt“, sagt Rolf Hitzbleck, der langjährige Vizevorsitzende des Fördervereins „Unser Dom“. Der Verein gründete sich, um die Ausmalung des Kirchenraums zu finanzieren und darüber hinaus vieles mehr bewirkt hat. „Es fing damit an, dass das Firstkreuz im Süden angerostet war. Ein Kunstschmied ließ eine Drohne drüber fliegen. Dann stellte sich heraus, dass das Bekrönung des Turms viel stärker betroffen war. Im April des vergangenen Jahres wurde die Kreuze herunter geholt“, erinnert Hitzbleck, der sein Amt vier Monate später wegen einer schweren Erkrankung niederlegte. „Jürgen Tippegei betreute das Projekt weiter, er verhandelte so geschickt, dass er Kosten in fünfstelliger Höhe vermied.“

Bevor die Kreuze repariert wurden, brauchte das Generalvikariat eine Expertise, die ließ auf sich warten. Als die vorlag, entschied man sich zusammen mit dem Denkmalschutz für eine Neuanfertigung. Der Kunstschmied Rafael Jürgens lieferte diese vor einigen Wochen aus seiner Werkstatt in Meschede. Pfarrer Nuszer dankte Rolf Hitzbleck dafür, dass er 16 Jahre lang den zweiten Vorsitz des Fördervereins inne hatte und für die Kirche arbeitete. „Ihre Frau musste oft auf Sie verzichten“, stellte er fest und überreichte eine gute Flasche Wein: „Die sollen sie gemeinsam genießen.“ Dirk Bröckerhoff ist der Nachfolge. „Da trete ich in große Fußstapfen“, stellt er fest und hatte zusammen mit dem durch das Amt geborenen ersten Vorsitzenden Nicolae Nuszer noch eine Überraschung parat: „Wir ernennen Dich nun zum Ehrenvorsitzenden.“ Einen besonderen Dank gab es daneben für das Engagement von Jürgen Tippegei.

Montage

Beim Abbau im April 2021 musste die Hauptstraße für den Verkehr gesperrt werden.
Beim Abbau im April 2021 musste die Hauptstraße für den Verkehr gesperrt werden. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Die imposanten Kreuze können sich Interessierte derzeit nach den Messen und während der üblichen Öffnungszeiten in der Suitbertuskirche links vom Altar anschauen.

Am Montag, 8. August, werden die Metallspitzen in Einzelteilen auf den Dächern montiert, wenn es das Wetter zulässt. Die Arbeiten erfolgen dieses Mal ohne Sperrung der Hauptstraße.