Heiligenhaus. Von der Historie in die Gegenwart: Im letzten Teil unserer Serie zum Stadtjubiläum geht es um wichtige Entscheidungen in den letzten 20 Jahren.

Im letzten Teil der Serie zum Heiligenhauser Stadtjubiläum dreht sich alles um die wichtigsten Meilensteine seit der Jahrtausendwende, den Status quo und einen Ausblick auf die wichtigsten Vorhaben, die in den kommenden Jahren anstehen.

Grundlage für diese Themenbereiche ist ein weiteres Mal das Gespräch von Bürgermeister Michael Beck, Bürgermeister-Büroleiter und langjährigem Stadtmarketing-Verantwortlichen Peter Parnow und Stadtarchivar Dr. Axel Bayer mit WAZ-Mitarbeiter Simon Klaus.

Infrastruktur war für die Masse an Autos nicht ausgelegt

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Der vorangegangene Teil endete mit dem wohl größten Problem in Heiligenhaus rund um die Jahrtausendwende: Die Verkehrssituation. Die Infrastruktur war nie darauf ausgelegt, mit solch einer Masse an Autos klarzukommen. Michael Beck erinnert sich: „Früher quetschten sich unzählige Autos durch die Innenstadt. Es gab Ampeln, Tempo 50, alles war laut und voll von Abgasen.“

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Dass dies heute anders ist, ist mehreren Infrastrukturmaßnahmen zu verdanken. Der Ausbau der A44 sowie die Umgehungsstraße haben einen großen Teil des Verkehrs aus der Innenstadt geholt, umgeleitet und so ein angenehmeres Flanieren durch die Innenstadt ermöglicht.

Fachhochschule als „Faustpfand“ für die Region und hiesige Unternehmen

Im Jahr 2009 war Prof. Dr. Andreas Pinkwart, zu diesem Zeitpunkt NRW-Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie, zu Gast in Heiligenhaus und unterzeichnete am neuen FH-Standort (damals noch untergebracht in den Räumen der Firma Kiekert) gemeinsam mit dem damaligen Hochschulpräsidenten Prof. Martin Sternberg eine Zielvereinbarung.
Im Jahr 2009 war Prof. Dr. Andreas Pinkwart, zu diesem Zeitpunkt NRW-Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie, zu Gast in Heiligenhaus und unterzeichnete am neuen FH-Standort (damals noch untergebracht in den Räumen der Firma Kiekert) gemeinsam mit dem damaligen Hochschulpräsidenten Prof. Martin Sternberg eine Zielvereinbarung. © FUNKE Foto Services | KREIMEIER, Detlev

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Ein weiterer Meilenstein war die Eröffnung des Heiligenhauser Standortes der Fachhochschule Bochum. Peter Parnow beschreibt die erfolgreiche Bewerbung als „riesiges Erfolgserlebnis“. Die FH sei ein Faustpfand für die Region und für die ansässigen Unternehmen der Schlüsselregion, so Parnow weiter. Bürgermeister Michael Beck verweist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung von Alice Thormälen für die Stadt: „Bei der Hochschule gibt es das Thormälen-Bildungshaus, nur eins von unzähligen Projekten. Diese Frau hat Heiligenhaus immer im Herzen getragen, so unfassbar viel vor allem für die Jugend ermöglicht und mit ihrer Stiftung auch für die Zukunft auf den Weg gebracht.“

Panoramaradweg erweckt die Stadt aus dem touristischen Dornröschenschlaf

Die Waggonbrücke in Heiligenhaus – hier ein Archivbild von 2014 – ist eines der Highlights am Panoramaradweg.
Die Waggonbrücke in Heiligenhaus – hier ein Archivbild von 2014 – ist eines der Highlights am Panoramaradweg. © FUNKE Foto Services | RIECK, Heinz-Werner

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Eine weitere Erfolgsgeschichte ist die Umgestaltung der ungenutzten Bahntrasse zum Panoramaradweg. „Heiligenhaus wurde durch diese Maßnahme aus dem touristischen Schlaf erweckt. Seitdem sieht man zahlreiche Fahrradfahrer und Tagestouristen in der Stadt. Auch für die Heiligenhauser Bürger ist der Radweg sowohl für Arbeits- und Schulwege als auch für Freizeitfahrten hervorragend“, so Bürgermeister Beck.

Parnow schlägt die Brücke zur Museumslandschaft Abtsküche: „Das ganze Areal wurde durch Synergiefaktoren aufgewertet. In der Museumslandschaft sind vier spannende Museen vereint, die Heiligenhausern und Interessierten aus den umliegenden Städten tolle Ausflugsziele bieten.“

Die Entwicklung soll in den kommenden Jahren fortgeführt werden

Laut Beck haben diese Maßnahmen maßgeblich dazu beigetragen, die Entwicklung von Heiligenhaus zu einer sehr wohnlichen und atmosphärischen Stadt zu bestärken. Diese Entwicklung soll in den kommenden Jahren fortgeführt werden. Dafür stehen unter anderem der Innovationspark, diverse Baumaßnahmen an Schulen und Neuerrichtungen von Kitas sowie die heutzutage so wichtige Breitbandentwicklung im Mittelpunkt.

„So wollen wir die Lebensqualität auf ein neues Level heben, Bürgern und Unternehmern den Verbleib oder den Zuzug nach Heiligenhaus schmackhaft machen“, erklärt Beck: „Das positive Heiligenhaus-Gefühl hat Corona überlebt“ – und spätestens mit dem Stadtfest sei das Leben in die Stadt zurückgekehrt.

>>> Die Autobahn A44 und Heiligenhaus

Der 9,3 Kilometer lange Lückenschluss zwischen Ratingen und Velbert befindet sich seit 2010 im Bau.

Das für die Innenstadt-Entlastung wichtige erste Teilstück zwischen den Anschlussstellen Heiligenhaus und Hetterscheidt wurde am 14. April 2018 für den Verkehr freigegeben.