Heiligenhaus. Der Heiligenhauser Jan Heinisch wird für die CDU dem nächsten Landtag angehören. FDP verliert, Grüne freuen sich über großen Wahlerfolg.

Der CDU-Kandidat Jan Heinisch gewinnt den Wahlkreis Mettmann III / Mülheim II: Mit 43 Prozent wird der Heiligenhauser in den Landtag einziehen. SPD-Kandidatin Elisabeth Müller-Witt kommt auf 25,5 Prozent. Im Wahlkreis liegt die CDU auch bei den Zweitstimmen mit 39,4 Prozent weit vor der SPD mit 23,5 Prozent.

Jan Heinisch (l.) und Martin Sträßer können für die CDU die Direktmandate erzielen in Heiligenhaus und Velbert.
Jan Heinisch (l.) und Martin Sträßer können für die CDU die Direktmandate erzielen in Heiligenhaus und Velbert. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Ich freue mich sehr und bin sehr glücklich über dieses außergewöhnlich gute Ergebnis. Das ist nun auch eine Verpflichtung für uns“, kommentiert Heinisch das Wahlergebnis. Dass die FDP so schlecht abgeschnitten hat, wundert den bisherigen CDU-Staatssekretär; dass er den Wahlkreis holen wird, überrascht ihn nicht wirklich: „Die Stimmung war immer gut und wir haben immer viel Zuspruch erhalten.“ Die nächsten Tage werden nun spannend, auch für Heinisch, der dieses Mal im Landtag bleiben wird; in welcher Funktion, „das wird man sehen“, kommentiert er lächelnd.

Heiligenhauser wählen ihren ehemaligen Bürgermeister

Als Wahlsieger können sich neben der CDU auch die Grünen bezeichnen: Haben sie beim letzten Mal keine fünf Prozent im Wahlkreis holen können, erzielt Ute Meier im Wahlkreis 39 16,67 Prozent, bei den Zweitstimmen kommen sie auf 18,11 Prozent; in Heiligenhaus kann sich Meier über 13,08 Prozent und die Grünen (Zweitstimmen) über 15,38 Prozent freuen. Die FDP verliert extrem (2017: 16,75 Prozent, 2022: 7,29 Prozent). Ob Elisabeth Müller-Witt, die dem Landtag bereits seit einigen Jahren angehört, erneut in diesen einziehen wird, stand am Sonntagabend noch nicht fest.

Im Rathaus verfolgten die Lokalpolitiker die Wahlergebnisse.
Im Rathaus verfolgten die Lokalpolitiker die Wahlergebnisse. © Verena Sarnoch

Auch das Heiligenhauser Ergebnis stand bereits kurz nach 20 Uhr fest: 24 von 24 Wahlbezirken sind da ausgezählt. Jan Heinisch erhält 47,62 Prozent, Elisabeth Müller-Witt 24,85 Prozent. Alexander Steffen von der FDP kommt auf 4,35 Prozent, Bernd Ulrich von der AfD auf 5,75 Prozent, Nina Eumann (Linke) 1,58 Prozent und Sarah Burg (Die Partei) 2,76 Prozent.

Bei den Zweitstimmen lautet das Ergebnis in Heiligenhaus wie folgt: CDU 38,4 Prozent; SPD 25,76 Prozent; FDP 6,58 Prozent; AfD 5,96 Prozent; Grüne 15,38 Prozent, Sonstige 7,94 Prozent. Die Wahlbeteiligung in Heiligenhaus lag übrigens nur bei 56,64 Prozent – das sind fast 13 Prozent weniger als bei der Landtagswahl 2017 (69,1 Prozent).

Heiligenhauser Kommunalpolitiker erleben Wahlergebnisse im Rathaus

Esther Kanschat und Ute Meier (r.) freuen sich über das fantastische Ergebnis der Grünen.
Esther Kanschat und Ute Meier (r.) freuen sich über das fantastische Ergebnis der Grünen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Im Heiligenhauser Rathaus sind die Parteivertreter unterschiedlich gut gelaunt. Heike Klatte von den Grünen ist „total happy. Im Land NRW haben wir erreicht, was auf Bundesebene gewollt war, die Ehrlichkeit der Parteiführung ist von den Wählern honoriert worden.“ Sowohl bei der Erst-als auch bei der Zweitstimme sind im Vergleich zur letzten Wahl hohe Stimmgewinne zu verzeichnen. „Jetzt müssen wir schauen, was wir bei den Koalitionsverhandlungen herausholen können, schön wäre es natürlich, zwei Optionen zu haben.“

„Das Wahlergebnis ist ein klarer Regierungsauftrag für die CDU“, ist auch Ralf Herre mit den Ergebnissen der Landtagswahl zufrieden. „Vom Abstand zur SPD her liegen wir sogar noch deutlich besser als erwartet.“

Enttäuschung bei SPD und FDP

Dementsprechend enttäuscht zeigt sich auch Simone Sönmez, Ortsvorsitzende der SPD: „Auf Landesebene hatte ich schon mit einer Drei vorne gerechnet. Deswegen sind wir nicht ganz zufrieden, denn wir waren positiv gestimmt und hatten auch hier in Heiligenhaus viele gute Gespräche.“ Ihre Wunschkoalition wäre eine rot-grüne, sie tippt aber auf schwarz-grün. “Wahnsinnig schade“ findet sie auch die geringe Wahlbeteiligung.

Wohl mit einem schlechteren Ergebnis als bei der letzten Wahl, „aber nicht mit so einem desaströsen“ hat Jessica Denné-Weiß gerechnet. „Da muss die FDP nacharbeiten und gucken., woran es lag.“ In der Ortsfraktion habe es viele traurige Gesichter gegeben, „das ist ein ganz bitterer Tag für uns.“