Heiligenhaus. Strom in der Stadt produzieren, Schottergärten umgestalten – über Maßnahmen zum Klimaschutz wurde erneut im zuständigen Ausschuss diskutiert.

Klimaschutz ist in aller Munde – und auch in Heiligenhaus ein wichtiges Thema. Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz wurde deshalb unter anderem der Antrag der CDU diskutiert, „Strom aus der Stadt für die Stadt“ zu erzeugen und dafür die Möglichkeiten der Montage von Solarmodulen im Stadtgebiet zu prüfen. „Wir wollen die Möglichkeiten, die wir haben, so gut es geht ausnutzen, auch für kleinteilige Stromerzeugung“, sagte Manfred Gries von der CDU-Fraktion.

Möglich sei beispielsweise auch, so heißt es im Antrag, die Solarmodule an den Brückengeländern des Panoramaradwegs und auf Dächern von Bushaltestellen zur nächtlichen Beleuchtung. „Und an Solarbänken könnte man Handys aufladen“, ergänzte Gries. Joshua Vogt (SPD) sprach sich für diesen Antrag aus, bat aber darum, zunächst „die Effizienz der Maßnahmen zu prüfen, Investitionen sollen sich auf jeden Fall lohnen.“ Gegen die Umsetzung sprach sich Kai Doth von den Grünen aus: „Das hat wenig Sinn. Der Kosten-Nutzen-Faktor ist hier nicht gegeben.“

Stadt Heiligenhaus kommt voran beim Thema Schottergärten

Solarbänke, wie hier in Herne, sollen auch für Heiligenhaus geprüft werden.
Solarbänke, wie hier in Herne, sollen auch für Heiligenhaus geprüft werden. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Der Technische Beigeordnete Andreas Sauerwein schlug schließlich vor, die Untersuchungen bezüglich der Solarmodule in die Diskussion zu den Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts einzubinden, „vorrangig muss es aber sein, sich auf die wichtigen großen Maßnahmen zu fokussieren.“ Zum aktuellen Stand des Klimaschutzkonzepts äußerten sich dann sowohl die Klimaschutzmanagerin Muriel Liebergall als auch Sauerwein selbst, aktuell in Bearbeitung sind die Bausteine 1 und 2 des Konzepts, nämlich die Ist-Analyse und die Nutzung vorhandener Potenziale beziehungsweise Szenarien.

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„Erste Erfolge und positive Rückmeldungen“, so Sauerwein, gebe es in Bezug auf Schottergärten – viele der von der Stadt angeschriebenen Hauseigentümer würden sich bei der Stadt melden um zu besprechen, wie eine Umgestaltung aussehen könne oder in Eigenregie tätig werden. „Wir kommen gut voran und wollen weiter Erfahrungen mit diesem Vorgehen sammeln“, freute sich Andreas Sauerwein.

Stadt soll mit gutem Beispiel voran gehen

Dementsprechend stimmten die Fraktionen einstimmig dafür, das bisherige Vorgehen, bei dem Eigentümer von Schottervorgärten im Rahmen der täglichen Straßenbegehungen ermittelt werden, fortzusetzen und nicht zusätzlich Schottergärten explizit im Stadtgebiet Heiligenhaus zu verbieten. Dieses Verbot ist in der Landesbauordnung bereits geregelt. Hans Lotz (FDP) regte jedoch an, dass die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen möge: „Es stößt Bürgern vielleicht übel auf, wenn sie ihre Vorgärten begrünen sollen, von der Stadt aber Flächen in großem Maße versiegelt werden.“

Ein weiterer Fokus soll beim Klimaschutzkonzept auf erneuerbare Energien gelegt werden: geplant sind dabei unter anderem Workshops mit den Stadtwerken und dem lokalen Handwerk sowie eine Energiemesse mit anschließender Klimaschutzwoche, die im Herbst 2022 stattfinden soll. Auch die Installation von Photovoltaikanlagen ist vorgesehen.

Um möglichst viele Personen und Institutionen am Klimaschutzkonzept zu beteiligen, stimmten die Fraktionen einstimmig für die Einrichtung eines Klimabeirats, in dem neben den Parteien unter anderem der Jugendrat, der Campus der Hochschule, die Heiligenhauser Bürgervereine, BUND und NABU vertreten sein sollen. Kick-Off ist bereits Anfang März.