Heiligenhaus. Die Bulldogs for Kids sind am Sonntagabend durch Heiligenhaus gefahren. Zahlreiche Menschen kamen im gesamten Stadtgebiet zum Streckenverlauf.

Der Regen nieselt ununterbrochen, leichter Nebel zieht auf, es ist kalt – und eigentlich kein Wetter, um vor die Türen zu gehen. Und dennoch stehen am Sonntagabend durch das ganze Stadtgebiet verteilt viele Heiligenhauserinnen und Heiligenhauser am Straßenrand und warten auf die Trecker: Die Bulldogs for Kids brachten mit ihrer Lichterfahrt viele Augen zum Strahlen.

Die Bulldogs for Kids fuhren mit 63 Traktoren von Essen über Velbert und Heiligenhaus nach Kettwig und Werden zurück.
Die Bulldogs for Kids fuhren mit 63 Traktoren von Essen über Velbert und Heiligenhaus nach Kettwig und Werden zurück. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

63 Trecker an der Zahl waren es, die sich von Heidhausen über Velbert nach Heiligenhaus ihren Weg bahnten; hier ging es entlang der Hauptstraße durch die Innenstadt, über den Südring zurück zur Abtsküche, hoch nach Isenbügel und dann weiter nach Kettwig und Werden. Über einen Kilometer lang war der Corso, der auch den Verkehr eben an der ein oder anderen Stelle eben ausbremste – doch bei der Ansicht hielten die wartenden Autofahrer gerne mal kurz an.

Heiligenhauser warten geduldig am Straßenrand auf die Trecker

Auch interessant

Offiziell bekannt gegeben wird die Lichterfahrt der Landwirte aus dem Essener Süden, aus Velbert, Heiligenhaus und Hattingen, Ratingen nicht – aus sicherheitstechnischen Gründen. Die Route wird wie im Schneeballsystem eben durch Mundpropaganda weitergegeben, denn das ist erlaubt. So staunten wohl diejenigen nicht schlecht, die nichts von der Fahrt wussten, warum sich denn plötzlich, ab 17 Uhr, an den Straßen so viele Menschen tummelten und voller Spannung auf die Fahrbahn schauten. Ebenfalls, teilweise dekoriert mit Lichtern, warteten sie, manche auf Parkplätzen in Autos mit warmen Decken, andere mit Glühwein und Kinderpunsch – und immer hatte jemand in der Nähe die genauen Daten, wo der Zug gerade steckt. Dann hieß es warten auf den Moment, in dem ein jeder zum Kind wird und staunt.

Der Essener Stephan Scheer ist Landwirt aus Leidenschaft (Archivbild).
Der Essener Stephan Scheer ist Landwirt aus Leidenschaft (Archivbild). © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Dass die Mundpropaganda auch in Heiligenhaus schon funktioniert, sah man an den vielen großen und kleinen Besucherinnen – doch dass da noch mehr gehe, zeigte sich in der Nachbarstadt, berichtet Organisator Stephan Scheer von den Bulldogs for Kids: „Der Knüller war wirklich Kettwig, die haben da ein mega Netzwerk, da hat der Buschfunk richtig gut funktioniert.“ Denn der Lohn für die viele Arbeit, die die Bauern in das Dekorieren und dann auch die Fahrt an sich stecken, die seien nun mal die Zuschauer am Straßenrand.

Oftmals sind die Älteren noch mehr bewegt von dem Corso

Ganz unterschiedliche Modelle waren bei dem Corso dabei.
Ganz unterschiedliche Modelle waren bei dem Corso dabei. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Und das sind eben nicht nur die Kinder, betont Scheer: „Klar, die finden das super und winken uns zu, aber die Kinder haben auch Ehrfurcht, wenn die dann den Weihnachtsmann am Steuer sehen. Noch viel bewegter sind die Seniorinnen und Senioren, die uns mit Taschentüchern zuwinken, die haben eben noch ein ganz anderes Weihnachtsgefühl.“ Und um dieses heimeliche Weihnachtsgefühl gehe es den Landwirten bei dieser Lichterfahrt auch: „Wir wollen ein wenig Freude verbreiten, und anhand der Resonanz haben wir das glaube ich auch geschafft“, freut sich Stephan Scheer.

Auch interessant

Aus unterschiedlichen Gründen unternehmen die Landwirte diese Fahrt, die in den letzten Wintern immer populärer geworden ist und jüngst auch im Ahrtal stattgefunden hat mit etlichen Treckern: Eigentlich, berichtet Scheer, habe man anfangs nur ein Treckertreffen auf die Beine stellen wollen, mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Veranstaltungen, der Erlös aller ist immer für den guten Zweck. „Seit 2012 sind dabei gut 90.000 Euro zusammengekommen“, berichtet Scheer freudig. Aber durch die Aktionen wollen die Bauern gleich mehrere Sachen erreichen: „Wir verkörpern die Landwirtschaft und wollen das auch glaubhaft rüberbringen. Wir können aber eben nicht nur dreckig und stinkig, sondern auch schön.“ Außerdem wollen sie den Menschen zeigen, was die Landwirte in der Umgebung alles leisten.

Lichterfahrt Bulldogs for Kids

Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
Bildimpressionen von der Aktion.
1/20

Keine Frage ob, sondern wann die nächste Aktion stattfindet

Fest steht: Das war nicht die letzte Fahrt dieser Art, „es ist keine Frage, ob wir es nochmal machen, sondern wann“, betont Scheer. Wann das dann so weit sein wird? Da muss man wohl gut aufpassen und sein Netzwerk pflegen. Dann kommen auch noch mehr Menschen aus Heiligenhaus und staunen.

>>> Spenden und Weihnachtsbaumverkauf

Durch die aktuelle Weihnachts-Lichterfahrt sind bereits gut 900 Euro an Spenden zusammen gekommen, berichtet Stephan Scheer. Die gehen an Ellis Freunde, ein Verein, der sich für die Frühgeborenen am Elisabethkrankenhaus in Essen engagiert.

Zudem versteigern die Bulldogs for Kids Tannenbäume auf ihrer Homepage. Die werden dann mit einigen Treckern und weiteren kleinen Geschenken an die neuen Besitzer mit einigen Treckern ausgeliefert. Dieses kleine Spektakel fand auch im letzten Jahr in der Heide statt – und wird es am Wochenende wohl wieder.

Ebenfalls bieten die Bulldogs for Kids einen Drive-In-Weihnachtsbaumverkauf auf dem Hof des Lohnunternehmers Bischoff in Heidhausen an (Bergische Landstraße 38, Essen). Weitere Infos unter www.bulldogsforkids.de oder auf deren Facebook-Seite.