Heiligenhaus. Der Mobilitätsausschusses hat diesmal diesmal viele Fahrradthemen diskutiert. Warum ein nützliches Verkehrszeichen nicht installiert werden kann.

Fahrradfahrer sollen in Heiligenhaus zukünftig noch besser und sicherer ihr Ziel erreichen. Über Möglichkeiten, um dieses Ziel zu erreichen, haben jetzt die Mitglieder des Mobilitätsausschusses diskutiert.

Die Fraktion der Grünen stellte den Antrag, zunächst zu prüfen, wo das Verkehrsschild 721, das einen grünen Abbiegepfeil und den Zusatz „nur Fahrräder“ zeigt, an Ampelkreuzungen eingeführt werden kann. Auf die Prüfung solle die Umsetzung folgen und bei Ampelkreuzungen, bei denen das aktuell nicht möglich ist, Maßnahmen aufgezeigt werden, die es ermöglichen das Rechtsabbiegen für Radfahrende frei zu geben.

„Dient der Sicherheit“

„Bei Abbiegevorgängen nach rechts muss nicht auf die Grünphase der Ampelanlage gewartet werden, wodurch eine ungehinderte Weiterfahrt mit dem Rad möglich ist. Flüssig mit dem Rad von A nach B zu kommen, erhöht die Attraktivität des Radverkehrs und motiviert Menschen aufs Rad umzusteigen“, heißt es im Antrag. Die SPD-Fraktion stimmte zu und Ausschussmitglied Edmund Mathey ergänzte, dass ein solches Schild „auch der Sicherheit der Radfahrer diene, die aus den Gefahrenzonen im toten Winkel von LKW herauskommen“.

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Schwierige Umsetzung

„Die Prüfung ist bereits abgeschlossen“, konnte Michael Krahl, Fachbereichsleiter Straßenbau, mitteilen. Er sei vorher optimistisch gewesen, Kreuzungen zu finden, an denen das Verkehrsschild aufgestellt werden könne und habe zehn Stück geordert – „leider gestaltet sich die Umsetzung aufgrund des Erlasses des Landesverkehrsministeriums schwierig. Um ein solches Schild anordnen zu können, müssen die Radfahrer nämlich von einem Radweg kommen. Es darf auch beispielsweise kein Schulweg entlang dieser Straßen führen, Sicherheit steht an oberster Stelle.“

Nur eine Kreuzung

In Frage kämen lediglich die Kreuzungen Höseler Straße/Am Ilper Bändchen/ Selbecker Straße. Eine Verwaltungsverordnung zur Novelle der Straßenverkehrsordnung von 2020 könne Abhilfe schaffen. „Bürokratie verhindert hier die Umsetzung einer guten Idee“, stellte Kai-Arndt Doth von den Grünen fest.

Einstimmig beschlossen die Fraktionen, die Idee im Mobilitätskonzept weiterzuverfolgen, wenn die entsprechende Verordnung vorliegt.

Ein Überholverbot von Radfahrern auf der Westfalenstraße hat der Ausschuss abgelehnt.
Ein Überholverbot von Radfahrern auf der Westfalenstraße hat der Ausschuss abgelehnt. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Überholverbot abgelehnt

Mehrheitlich abgelehnt wurde hingegen der Antrag der Grünen, auf der Westfalenstraße ein Überholverbot für einspurige Fahrzeuge einzuführen, und zwar zwischen Bahnhofstraße und Kettwiger Straße. „Überholen ist ohnehin dort verboten, wo nicht 1,50 Meter Abstand gehalten werden kann“, merkte Michael Krahl an, „und an anderen Stellen ist es sogar sinnvoller zu überholen, als lange Zeit hinter einem Radfahrer herzufahren. Es können nicht überall alle Verkehrsteilnehmer gleich gut bedient werden“.

Schwieriges Miteinander

Der nächste Mobilitätsausschuss findet am Dienstag, 5. Oktober, um 18 Uhr in der Kant-Aula statt.

Informationen zum Miteinander von Radfahrern und Fußgängern, unter anderem auf dem Rathausplatz während der Marktzeiten und auf dem Panoramaradweg, gibt es beim „Neustart miteinander“-Fest am Wochenende.

Gute Alternativen

Ralf Herre (CDU) wies darauf hin, dass es für Radfahrer bessere Möglichkeiten gebe als die Westfalenstraße; Panoramaradweg oder Hauptstraße seien sichere Alternativen. „Es wäre aber sinnvoll, für auswärtige Radfahrer, die die Achsen nicht kennen, eine Beschilderung einzuführen. Darüber können wir im Rahmen des Mobilitätskonzepts sprechen.“

Schnelle Lösung

Für Fahrräder und Autofahrer einfacher wird das Fahren in der Parkstraße: Zwischen der Hauptstraße und der Straße Am Ehemannshof sollen PKW und Fahrräder zukünftig in beide Fahrtrichtungen fahren. Im Bereich zwischen der Straße Am Ehemannshof und dem Nordring wird die Einbahnstraße in Gegenrichtung für den Radverkehr geöffnet. Diese „schnelle Lösung für Anwohner und Fahrradfahrer“, so Michael Krahl, wurde einstimmig angenommen.