Heiligenhaus. Am Waldmuseum leuchtet es, auf dem Weg dorthin wird es literarisch: 24 Bäume mit Gedichten sind zu entdecken. Und auch sonst gibt es so einiges.
„Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus“ – ein bisschen so, wie das Weihnachtsgedicht von Joseph von Eichendorff beginnt, sieht es derzeit auch in der Heiligenhauser Innenstadt aus: Weniger Menschen sind unterwegs, auch der traditionelle Weihnachtsmarkt fällt aus. Damit trotzdem weihnachtliches Flair aufkommen kann und ein gutes Gefühl zum Jahresende hin, hat sich das Organisationsteam gleich mehrere alternative Aktionen einfallen lassen.
Hölzerne Miniaturen mit Beleuchtung
Am Waldmuseum leuchtet es ab sofort: Auf dem Dach des ehemaligen Wasserspeichers sind hölzerne Miniaturen des Abtskücher Turms und der Kapelle aufgebaut, die mit Lichterketten geschmückt zu einem weihnachtlichen Hingucker werden. „Das hier ist dieses Jahr unser Weihnachtswald“, sagt Kulturdezernent Thomas Langmesser schmunzelnd mit einem Blick auf die Bäume ringsum. Förster Hannes Johannsen verspricht, dass in den nächsten Tagen die Beleuchtung noch ausgebaut werde. Gut zu sehen sind auf jeden Fall auch jetzt schon Josef, Maria und der Engel, die Holzfiguren stehen so passend im Herbstlaub unter den Bäumen auf dem Gelände des Waldmuseums, als seien sie schon immer dort gewesen.
Gedichte am Wegesrand
Wer den Weg zum Waldmuseum mit einem kleinen Spaziergang verbinden möchte, sollte am Museum Abtsküche starten – von dort an stehen am Wegesrand ab sofort 24 Weihnachtsbäume und vor jedem kann ein Gedicht gelesen werden. „Ausgesucht habe ich viele Klassiker, gerne auch mit einem Bezug zum Winterwald und zur Natur“, berichtet Irid Johannsen. An Baum 24 findet sich dann übrigens auch das Gedicht von von Eichendorff.
Kita schmücken kleine Tannenbäume
Die Innenstadt wird aber selbstverständlich auch nicht vergessen, wie in jedem Jahr schmücken Kindertagesstätten, Schulen und Tagesmütter insgesamt 22 kleine Tannenbäume, die dann den Rathaus-Innenhof verschönern. „Einige Einrichtungen schicken uns den Schmuck, andere kommen persönlich vorbei, erzählt Veronika Kautz vom Kulturbüro. „Sonst herrscht immer viel Trubel bei dieser Aktion, diesmal haben wir alles so entzerrt, dass ab kommendem Montag bis Freitag immer mal wieder eine Gruppe vorbeikommt.“ Alle hätten sich aber sehr gefreut, trotz Corona dieser Tradition folgen zu können.
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Schmuck am Haus der Kirche
Wenn die Bäume kurz vor Heilig Abend abgebaut werden, kommen sie übrigens nicht auf den Müll, sondern schmücken den Garten vor dem Haus der Kirche, in dem die Outdoor-Gottesdienste stattfinden werden. Zu all diesen Aktionen kommen aber noch weitere: Um die Bühne auf dem Weihnachtsmarkt zu ersetzen, auf der viele Gruppen Jahr für Jahr musizieren und singen, wird ein Video gedreht, in dem alle Künstlerauftreten können. „Viele Schulen haben uns schon Videos geschickt“,erzählt Irid Johannsen, „am Wochenende werden diejenigen, die nicht die Möglichkeit dazu hatten, in der Aula aufgenommen“. Ein strenges Hygienekonzept mitseparaten Ein- und Ausgängen, regelmäßiger Desinfektion und einem klargeregelten Zeitplan macht dies möglich.
Über die Grenzen der Stadt hinaus
Ein weiteres Musikprojek t geht sogar über die Grenzen der Stadt hinaus: Das von Hannes Johannsen selbst geschriebene Weihnachtslied, das auch beim livegestreamten Konzert am Sonntagabend gespielt wird, wurde vorab an Musiker in unter anderem Meaux, Mansfield und Schottland geschickt.
Auch dort wurde gesungen – alle Rückläufer werden mit dem Original zusammengeschnitten und das Gesamtwerk ist dann ebenfalls online zu sehen.
Auf der Homepage der Stadt
Die circa 26 Beiträge, unter anderem von der Musikschule, einer Delegation des Posaunenchores und aller Grundschulen werden dann zusammengeschnitten und sind sowohl über die Homepage der Stadt als auch bei Facebook auf der „Wir in Heiligenhaus“-Seite abrufbar. Weitere Berichte aus Heiligenhaus lesen Sie hier.