Heiligenhaus. Auf dem Panoramaradweg in Velbert kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern. Die Polizei wirbt um mehr Fairness.
„FAIRkehr auf dem Panorama-Radweg - Wir nehmen Rücksicht aufeinander“ - unter diesem Motto möchte die Verkehrsunfallprävention der Kreispolizeibehörde Mettmann auf die Probleme und Gefahren bei der Nutzung des Panorama-Radwegs aufmerksam machen. Auch nun, wenn das Wetter in den kommenden Tagen wieder besser wird und mehr Fußgänger und Radfahrer an die frische Luft gehen. Deshalb schreitet die Polizei ein.
Acht Unfälle allein in diesem Jahr
So registrierte die Polizei allein in diesem Jahr auf den im Kreis Mettmann befindlichen Teilstücken des Panorama-Radwegs acht Unfälle von Radfahrern und Fußgängern. Dabei wurden insgesamt sieben Menschen schwer und drei Menschen leicht verletzt. „Wir gehen jedoch von einer bedeutend höheren Dunkelziffer aus, insbesondere durch so genannte Alleinunfälle“, erklären Saskia Pletsch und Jens Jaraczewski-Kuhlen von der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizeibehörde Mettmann.
Verhalten wird kontrolliert
Beide haben gemeinsam mit weiteren Verkehrssicherheitsberaterinnen und -beratern den Panorama-Radweg daher in den aktuellen Fokus der Verkehrsunfallprävention gerückt. „Seit einigen Wochen kontrollieren wir gezielt das Verhalten der Verkehrsteilnehmer auf dem Panorama-Radweg. Leider stellen wir immer wieder fest, dass es dort zu gefährlichen Situationen kommt – insbesondere zwischen Radfahrern und Fußgängern“, so Jens Jaraczewski-Kuhlen.
Panorama-Radweg ist auch für Spaziergänger freigegeben
Vielen sei außerdem nicht bewusst, dass es sich bei dem Panorama-Radweg um einen gemeinsamen Fußgänger- und Radweg handelt. Dies ist durch das Verkehrszeichen 240 klar geregelt. Konkret bedeutet das: „Als Trainingsstrecke für Rennradfahrer eignet sich der Panorama-Radweg aufgrund seines guten Asphalts und seiner nur geringen Steigungen sehr wohl. Aufgrund der starken Frequentierung durch Spaziergänger ist das Fahren im Tempo 50 oder 60 hier jedoch nicht gerade zu empfehlen. Insbesondere, so haben wir die Erfahrung gemacht, verfügen die teuren Sportgeräte oft nicht über die im öffentlichen Straßenverkehr vorgeschriebenen Klingeln und Reflektoren“, erklärt Verkehrssicherheitsberaterin Saskia Pletsch.
Gegenseitig Beschwerden
Um eine Verbesserung der beschriebenen Situation zu erreichen, hat das Team der Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater der Kreispolizei aktuell reagiert.
Seit einigen Wochen befahren sie als Fahrradstreife bzw. begehen sie als Fußstreife den Panorama-Radweg. Zudem sprechen sie an Infoständen passierende Radfahrer und Fußgänger gezielt an. „Das Feedback ist oft ähnlich: Radfahrer beschweren sich über die Fußgänger, die nicht ausreichend Platz machen würden. Fußgänger beschweren sich über Radfahrer, die mit einem Affenzahn an ihnen vorbeirauschen. Radfahrer beschweren sich über Jogger, die ihr Klingeln nicht hören, weil sie beim Laufen Ohrstöpsel zum Musikhören tragen“, so Jens Jaraczewski-Kuhlen. Auch gibt es immer wieder gefährliche Situationen allein unter Radfahrern, insbesondere beim Überholen.
Um Rücksichtnahme werben
„In den Gesprächen möchten wir bekannter machen, dass es sich bei dem Panorama-Radweg nicht um einen „Radschnellweg“ handelt. Zudem wollen wir insgesamt für eine größere gegenseitige Rücksichtnahme werben - nur so kann ein sicherer FAIRkehr auf dem Panorama-Radweg funktionieren“, erklärt der Verkehrssicherheitsberater.