Heiligenhaus. Der Heiligenhauser Thomas Kückels hat 500 Hühner in Freilandhaltung. Diese sind in fahrbaren Ställen untergebracht, was einige Vorteile bietet.
„Ich mag Hühner“, sagt der dreijährige Henri trocken und greift sich eins, das er liebevoll an seinen Oberkörper drückt. Sein Bruder Jakob (7) schaut interessiert zu: „Hühner sind witzig.“ Und Moritz (5) beschäftigt sich mit dem Federvieh ebenso gerne wie Schwester Hannah (12). Das liegt auch in der Familie, die jede Menge Hühner in Freilandhaltung hat.
Die Begeisterung der vier Geschwister kommt daher nicht von ungefähr: „Es macht Spaß, mit den Tieren zu arbeiten“, schildert Vater Thomas Kückels. Der Nebenerwerbslandwirt, der im Hauptberuf Garten- und Landschaftsbauer ist, hat immer schon Hühner gehalten und gibt die Begeisterung in der Familie weiter.
500 Hühner in Freilandhaltung
Die hilft auch mit, wenn es darum geht, die 500 Hühner auf dem Oberhöseler Hof in Heiligenhaus zu versorgen. Die fühlen sich auf einer Wiese an der Höseler Straße rund um die beiden mobilen Hühnerställe pudelwohl: „Die sind an der frischen Luft, können Gras picken, scharren und im Dreck wühlen, denen geht es einfach besser als in großen Ställen“, sind Thomas Kückels und seine Frau Judith überzeugt.
Gefahr durch natürliche Feinde
Die Freilandhaltung ist indes nicht ganz unproblematisch: „Da kommt schon mal der Fuchs oder der Bussard und greift sich eins von den Lohmann braun. Ich habe Hähne dabei, die passen gut auf und warnen die Hennen, die sich dann verstecken“, erklärt Thomas Kückels.
Die Hühnerhaltung in den fahrbaren Ställen bringt klare Vorteile. „Ich brauche keinen Tierarzt. Durch die regelmäßige Umstellung ist der Krankheitsdruck gering, Parasiten können sich auf dem mobilen Hühnerhof nicht ausbreiten. Das finden auch die Verbraucher toll, die immer mehr auf kurze Transportwege und regionale Landwirtschaft achten“, hat der Eierproduzent festgestellt. Und: „Ein Teil der Verbraucher ist bereit, mehr Geld für gute Lebensmittel zu bezahlen. Durchschnittlich wird zwölf Prozent des Einkommens für Lebensmittel aufgewendet. Wenn die Menschen nur drei Prozent mehr ausgeben, würde es den Landwirten und den Tieren besser gehen“, meint Kückels.
Nudeln aus eigener Herstellung
Der Landmann reagiert auf den Trend zu regionalen Produkten und hat am Oberhöseler Hof neben dem Parkplatz am Golfclub Hösel einen Automaten aufgestellt, der rund um die Uhr nicht nur frische Eier liefert, sondern etwa auch besondere Pasta: „Wir lassen aus unseren eigenen Eiern Nudeln herstellen, die einen Ei-Anteil von 30 bis 35 Prozent haben. Das haben die im Discounter nicht.“
Hühner werden später geschlachtet
Wenn bei den Hennen die Legeleistung nachlässt, sind sie immer noch gut für eine kräftige Hühnersuppe nach Omas Rezept oder für ein Frikassee, wie es Opa liebt. „Die Hühner werden von einem Metzger in Metzkausen geschlachtet und weiterverarbeitet“, so Thomas Kückels. Die Dosen landen wieder bei ihm auf dem Hof im Automaten.
Eine Reihe an Leckereien aus der Maschine
Automatensortiment ist regional gut aufgestellt
Der Automat mit dem Oberhöseler Wiesenei der Familie Kückels und anderen Landprodukten aus der Region steht an der Höseler Straße 149 in Heiligenhaus – auf dem Parkplatz des Golfclubs Hösel. Aus eigener Produktion stammen die die Freilandeier, die Nudeln und die Masthähnchen (auf Vorbestellung). Zusätzlich wird Wurst, Kartoffeln und Honig aus der Region verkauft.
Weitere Informationen gibt es auf www.oberhöseler-wiesenei.de oder unter 02056/594187. Es werden auch Führungen und Stallbesichtigungen auf Anfrage für Kindergärten und Schulen angeboten.
Die Verkaufsmaschine hält auch eine ganze Palette von Leckereien aus der Region parat, anfangen von Kartoffeln aus Mettmann über Wurst in Dosen bis zum Honig. An dem Automaten-Hofladen bedienen sich nicht nur vermeintlich wohlhabende Golfspieler. „Da kommen ganz viele Menschen aus der Unterilp, die einfach gute Lebensmittel schätzen. Darunter sind etliche junge Familien, die sich mit Ernährung beschäftigen“, so die Erfahrung von Thomas Kückels.