Heiligenhaus. Mobile Musikevents vor der Haustür – das sind die „Wendehammerkonzerte“, die im Sommer in Heiligenhaus stattfinden. Mila hat den Auftakt gemacht.
Die 17-jährige Mila macht am Samstagabend den Anfang bei der Konzertreihe des „kleinen Kultursommers“, den das Kulturbüro ins Leben gerufen hat, damit die Heiligenhauser auch in Zeiten von Corona nicht auf Kultur verzichten müssen. Zuvor war die Theatergruppe“Drama Hilinci“ vor zwei Wochen mit ihrer „Magical Mystery Tour“ an vier Orten in Heiligenhaus aufgetreten, jetzt startet die Konzertreihe, die die Sommerferien hindurch immer wieder Samstagabends stattfindet. Auf der Ladefläche eines Fahrzeugs der Stadtwerke, geparkt neben einem Papiercontainer, zwischen den Autos der Anwohner und inmitten einer Wohnsiedlung, ist auch Mila noch nie aufgetreten. „Aber es macht unheimlich Spaß!“, versichert die Singer-Songwriterin, die neben eigenen Stücken auch Lieder von anderen Künstlern interpretierte und sich selbst auf der Gitarre begleitet.
Mit Gläschen Wein auf dem Gehweg
Ihre Zuhörer am Rotdornweg stehen und sitzen, wie es ihnen passt - in der ersten Reihe auf der Bürgersteigkante, auf der Wiese vor einem Haus, auf dem mitgebrachten Gartenstuhl oder mit einem Straßenschild als Rückenlehne auf dem Gehweg. Ein Gläschen Wein in der Hand, ein Radler im Rucksack dabei oder einfach so - die circa 40-köpfige Zuschauerschar, die teils nur auf ihre Balkone treten müssen, um zuzuhören, ist kreativ und freut sich über die musikalische Bereicherung des Tages. „Schön, dass Sie einem Versuch gefolgt sind“, bedankt sich Kulturbüro-Chefin Almuth Schildmann-Brack für das große Interesse am Kultursommer. Nach einer halben Stunde ist das Konzert vorbei, Künstlerin und Equipment werden zum Basildonplatz gefahren, dort findet im Anschluss das zweite Mini-Konzert statt.
Weitere Konzerte noch bis zum 8. August
Man kann es so zusammenfassen: Diese erste Veranstaltung der kleinen und ungewöhnlichen Konzertreihe ist ein absoluter Erfolg (es folgen noch weitere bis zum 8. August): Mit entspannten und zufriedenen Zuhörern, einer engagierten Musikerin, gutem Wetter und in einem ungewohnten, aber wie dafür geschaffenen Umfeld - manche Ideen sind so gut, dass man sich hinterher fragt, wieso nicht eher jemand darauf gekommen ist.