Während die Zehntklässler der Heiligenhauser Gesamtschule ihre Zeugnisse im Empfang nahmen, folgten die Eltern dem Geschehen per Live-Stream.

Schick gekleidete Schüler und Lehrer, engagierte Reden, Musik und ein Hauch von Feierlichkeit in der Luft: Die Gesamtschule zeigte, wie ein Zehner-Abschluss auch in Zeiten von Corona gelingen kann. Die Eltern der 119 Zehntklässler konnten zwar in diesem Jahr leider nicht bei der Feier zur Zeugnisübergabe dabei sein, zu knapp wäre der Platz auf dem Schulhof geworden, auf dem zumindest die Schüler im Abstand von eineinhalb Metern genügend Raum hatten.

Ganz außen vor waren die Angehörigen aber dennoch nicht: Über einen Live-Stream im Internet konnten sie die letzte offizielle Schulveranstaltung ihrer Kinder mitverfolgen. „Meine Eltern haben meine Schwester abgeholt und sitzen jetzt ein paar Meter weiter im Auto und schauen sich übers Handy die Feier an“, erzählt Joelin Bauer aus der 10b. Sie sitzt zwischen ihren Mitschülerinnen und erinnert sich: „Wir mussten sehr viel mehr eigenständig für die Prüfungen lernen als andere. Bei Fragen waren Lehrer nicht sofort greifbar.“ Ihr selbst ist es aber gut damit gegangen. „Ich war gut vorbereitet. Ein bisschen traurig bin ich allerdings jetzt schon, dass meine Verwandten nicht live bei der Zeugnisübergabe dabei sein können, freue ich mich aber, dass es überhaupt eine Veranstaltung gibt“. Eine mit selbst komponierter Klaviermusik eines Mitschülers, mit Reden der Abteilungsleiterin und der Schulpflegschaftsvorsitzenden, mit Rosen für die Zehntklässler und - was ein Glück - ganz ohne einen Tropfen Regen.

Undenkbar, so Schulleiterin Carmen Tiemann, sei eine solche Veranstaltung vor einem Jahr gewesen. Undenkbar aber sei diese Veranstaltung auch vor drei Monaten gewesen - „wir hatten schon überlegt, Euch die Zeugnisse zuzuschicken“.

Die Freude über die liebevoll arrangierte Feier also überwiegt, und wichtig ist im Endeffekt wohl auch nur, was Monika Makowski ihren Mitschülern zu sagen hat: „Sechs Jahre voller Erinnerungen liegen hinter uns, jetzt haben wir’s geschafft.“