Heiligenhaus. Die Tafel Heiligenhaus wird ab Montag, 11. Mai, wieder Kunden an der Rheinlandstraße empfangen. Doch der Ablauf ist anders als vor der Krise.

Seit Mitte März waren alle sechs Standorte der Tafel Niederberg wegen der Corona-Pandemie geschlossen worden. Nun, am kommenden Montag, 11. Mai, wird sich das wieder ändern, auch am Standort Heiligenhaus – dort allerdings erst ab Dienstag (üblicher Ausgabetag). Dann können die zahlreichen Kunden wieder zur Rheinlandstraße 26 kommen und sich vor Ort mit den nötigen Lebensmitteln eindecken.

Das aber funktioniert nur unter ganz besonderen Vorkehrungen, denn normalerweise stehen die Bedürftigen dicht gedrängt, vorab haben sie eine Nummer gezogen, müssen häufig in der Schlange stehen und Geduld mitbringen.

Ausgabezeiten gestaffelt nach Buchstaben

Daher wird der Ablauf ab Montag ein komplett anderer sein: Gestaffelt nach den Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen, erhalten die Kunden spezielle Zeiten, zu denen sie einkaufen können. Nachnamen, die mit A bis D beginnen von 12.30 -13.00 Uhr, E bis H von 13.00 – 13.30 Uhr, I bis L von 13.30 bis 14.00 Uhr, M bis P von 14.00 bis 14.30 Uhr, Q bis Z von 14.30 bis 15.00 Uhr. „Wir werden uns ganz genau an diese Zeiten halten“, erklärt Teamleiterin Tanja Högström, „und wir werden auch alle, die nicht zu ihren entsprechenden Zeiten kommen, wieder wegschicken, wir wollen jeglichen unnötigen Menschenkontakt auf diesem Wege vermeiden. Wir haben ausreichend Lebensmittel vorhanden – für alle.“ Die warmen Mittagessen fallen dagegen vorerst weiterhin aus.

Pro Tafelkarte nur ein Einkäufer zugelassen

80 bis 110 Haushalte nutzen normalerweise regelmäßig das Angebot des Tafel-Standortes Heiligenhaus, oftmals kommen ganze Familien gemeinsam zu den Einkäufen. In Coronazeiten ist dies allerdings absolut nicht erwünscht. „Pro Haushalt bestehen wir darauf, dass nur eine Person zur Ausgabe kommt, wenn irgendwie möglich sowieso nur ohne Kinder“, ergänzt Tanja Högström. Dazu kommt, dass für alle Kunden die Schutzmaskenpflicht gilt, ein Sicherheitsabstand von anderthalb Metern gilt, Markierungen und Begrenzungen sind einzuhalten.

Zudem wird es auch bei der Verteilung der Lebensmittel anders als gewohnt ablaufen. „“Haltbare Lebensmittel haben wir in Tüten vorgepackt, ein Aussuchen der Produkte ist nur bei der frischen Ware möglich“, erklärt die Tafel-Mitarbeiterin, „also bei Obst, Gemüse, Salat oder Brot. Aber auch das haben wir vorab in kleine Portionentütchen eingeteilt.“

Lieferangebot für bestimmte Personengruppen

So geht es normalerweise bei der Tafel zu. Derzeit herrschen ganz besondere Hygienestandards und Auflagen für Kunden und Mitarbeiter.
So geht es normalerweise bei der Tafel zu. Derzeit herrschen ganz besondere Hygienestandards und Auflagen für Kunden und Mitarbeiter. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Berechtigt für den Einkauf bei der Tafel sind alle, die eine sogenannte Tafelkarte besitzen. Tanja Högström geht davon aus, dass jetzt viele neue Kunden hinzukommen werden. „Durch Kurzarbeit oder Entlassungen während der Coronakrise sind viele Menschen in finanzielle Engpässe geraten, das haben wir schon während der vergangenen Wochen bemerkt, als wir Bedürftige zuhause beliefert haben.“ Dieser Service fällt nun generell wieder weg, erhalten bleibt er nur für Personen mit chronischen Erkrankungen und/oder mit eingeschränkter Mobilität und für Senioren. „Dieses Hauslieferangebot werden wir ab dem 23. Mai feste in unsere Leistungsangebot integrieren, unabhängig von Corona“, so die Teamleiterin, „diese Personengruppen werden wir dann an jedem zweiten und vierten Samstag im Monat nach telefonischer Anmeldung unter 02051/2595-192 mit Lebensmitteln versorgen.“ Die Tafelkarte kann auf der Seite www.tafel-niederberg.de beantragt werden.