Heiligenhaus. Gerhard Strickmann findet Türen in ihren vielen Facetten faszinierend. Viele hat er fotografiert. Nun zeigt er seine Fotos in der Dorfkirche.

„Die sind ja alle kaputt“, stellt Gerhard Gölz fest und kann sich beim Betrachten der ausgestellten Fotos nur wundern. Zwar sind nicht die Fotos selbst defekt, dafür aber deren Motive – es sind Türen, kaputte Türen. Warum das so ist, darauf wird Gerhard Gölz im späteren Verlauf, im Gespräch mit dem Künstler, noch eine Antwort erhalten. „Türen, wie diese“ nennt sich die Fotoausstellung des Isenbügelers Gerhard Strickmann, die noch bis zum 30. April in der Dorfkirche Isenbügel zu sehen ist. Alles Türen, die ihre besten Tagen längst hinter sich haben. „Türen begleiten uns auf Schritt und Tritt“, weiß der Künstler und spannt den Bogen von der Schranktür, über die Haus- und Autotür bis zum Kalendertürchen in der Adventszeit. Dazu gibt es noch Fantasieobjekte wie das Himmelstor oder das Tor zur Hölle.

Türen und ihre Symbolik

Dieses Foto zeigt eine alte griechische Tür.
Dieses Foto zeigt eine alte griechische Tür. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Jede Menge Symbolik kommt hinzu: Die Türschwelle, die der Bräutigam mit seiner Braut überschreitet oder das Hintertürchen, dass man sich gerne mal offen lässt. Hauptaufgabe von Türen, so sieht es Strickmann, sei das Trennen von privaten und öffentlichen Bereichen, von sakralen und weltlichem Raum, von Freiheit und Unfreiheit. Und hochaktuell: In der Quarantänestation werden Gesunde von Kranken getrennt. Schließlich erklärt Gerhard Strickmann, warum er genau diese veralteten, benutzten Türen fotografiert hat und ausstellt: „Das sind alles Türen außer Dienst. Sie stehen nur noch rum, man sieht ihnen an, dass sie mal Bedeutung hatten. Hinter allen steckt eine Geschichte: Familienfreud und -leid, Taufe, Hochzeiten, Beerdigungen und andere besondere Ereignisse, wie Naturkatastrophen oder Kriege.“

Tür auf Kreta inspirierte den Künstler

Auslöser, damit der Hobbyfotograf auf den Auslöser seiner Kamera drückte, war übrigens eine Tür, die ihn auf der griechischen Insel Kreta ansprach. „Als ich sie fotografiert hatte, wusste ich zunächst nicht warum, dann dämmerte es mir langsam: Sie regte schlicht meine Fantasie an.“