21 Jahre lang war Elisabeth Lux an der Realschule Konrektorin, Lehrerin, Kollegin und stets Ansprechpartnerin für die Belange ihrer Schüler.
16-jährige Jungs zocken, chillen, kickern gerne. Meistens. Ganz sicher aber finden sie Handarbeiten ziemlich uncool. Es sei denn, sie haben es bei Elisabeth Lux gelernt. „Frau Lux hat bei uns Textilgestaltung unterrichtet, die macht das so klasse, so nett, da hat mir sogar Häkeln und Sticken total Spaß gemacht“, schwärmt Samuel, einer der unzähligen Realschüler, die an diesem Morgen auf dem Schulhof zusammengekommen sind, um die so beliebte Konrektorin in den Ruhestand zu verabschieden. Sie tanzen flashmobartig, Seifenblasen fliegen durch die kalte Winterluft, sie applaudieren und jubeln, überreichen bunte Blumensträuße.
Mehr als 20 Jahre hat Elisabeth Lux das Profil der Schule maßgeblich mitgeprägt
21 Jahre lang war Elisabeth Lux an der Unesco-Realschule tätig, hat als Konrektorin viele Entscheidungen mitgetragen, hat den Bereich und die Umsetzung der Inklusion mitgeprägt, sich der Thematik Zuwanderung gerne geöffnet, es schulisch erfolgreich umgesetzt.
„Ich habe mich von Anfang an hier sehr wohl gefühlt, weil es eine kleine Schule war und auch heute noch, im Vergleich zu anderen, ist. Man kennt hier wirklich jedes Kind mit seinen Hintergründen und das ist wichtig“, schwärmt die 64-jährige, „und wir hatten hier immer einen ganz tollen Zusammenhalt.“
Elisabeth Lux sieht ihrem Ruhestand mit einem weinenden Auge entgegen, an diesem Ehrentage aber strahlt sie und das liegt nicht nur an der leuchtend blauen Farbe ihres Kostüms: Die Mutter zweier erwachsener Kinder genießt ganz offensichtlich sehr das Unterhaltungsprogramm ihrer Schüler und freut sich riesig über das Heiligenhauser Wimmelbild, dass sie von Bürgermeister Michael Beck mit den Worten „Sie waren immer ein Fels in der Brandung für mich“ überreicht bekommt.
Endlich wieder mal ein Buch zu Ende zu lesen ist das, worauf sie sich am allermeisten freut
Für den neuen Lebensabschnitt hat Elisabeth Lux viel vor: Gemeinsam mit ihrem Ehemann Franz, einem pensionierten Psychologen, möchte sie viel reisen und radeln, sie möchte ihre alten Patchworksachen wieder herauskramen und kreativ sein, vor allem aber freut sie sich auf eins ganz besonders: Ein Buch endlich mal wieder zu Ende zu lesen. Trotzdem sollte sie auch den großen Wunsch von Samuel nicht ganz außer acht lassen: „Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn Frau Lux uns an der Schule mal besuchen kommt.“