Heiligenhaus. Ab sofort gibt es in Heiligenhaus im Info-Punkt der Diakonie ein neues Angebot zur Sozialberatung. So gut wie jede Frage kann da gestellt werden.
Im Info-Punkt der Diakonie am Kirchplatz gibt es ab sofort eine wichtige Neuerung: Schon am heutigen Montag können alle Bürger mit einem Anliegen zur neuen, allgemeinen Sozialberatung kommen. Und das soll auch keine einmalige Sache bleiben.
Beratung findet immer montags von 12 bis 16 Uhr statt
So wird diese neue Beratung fortan immer montags von 12 bis 16 Uhr stattfinden. Was dieses Angebot umfasst, erläutert Thomas Langmesser, Dezernent für Jugend, Soziales und Kultur: „Ich muss kein Problem haben, sondern vielleicht auch einfach nur eine Frage. Falsch ist auf jeden Fall niemand, der dort vorbeikommt. Egal, ob es einem Bürger um eine Erziehungsfrage, Suchtprobleme, Schwierigkeiten bei den Finanzen, um Pflege- und Wohnberatung oder etwas ganz anderes geht: Die zuständige sozialpädagogische Fachkraft Heike Schwitalla wird für alle Klienten ein offenes Ohr haben.“
Dafür gibt es auch schon gelungene Vorbilder: „Das Netzwerk bietet so etwas schon in der Oberilp und im Nonnenbruch an, und die Leute nehmen diese Beratungshilfe gerne an“, so Langmesser. Einen großen Vorteil der hier wie dort angebotenen Sozialberatung sieht er darin, dass sie nicht schon im Vorhinein spezialisiert ist, sondern sich jedem Anliegen öffnet. An anderen Stellen herrsche dagegen oft ein Beratungsdilemma – es gebe zwar kompetente Spezialisten, das sehr konkrete Angebot werde aber nicht gut angenommen, da eine gewisse innere Hürde überwunden werden müsse.
„Wir können im Zweifel auch die Ratsuchenden an die Hand nehmen“
Doch: „Bei der Beratung im Info-Punkt, der ja auch gut liegt und jederzeit mal eben betreten werden kann, soll nicht nur ein Weg gezeigt werden. Wir können im Zweifel auch die Ratsuchenden an die Hand nehmen und sie zu einem Termin begleiten oder aktiv unterstützen“, schildert Langmesser weiter. Und Doris Ruthmann-Dümpel, Leiterin des Fachbereichs Soziales, ergänzt: „Auch das Ausfüllen eines Antrags, zum Beispiel für Wohngeld oder für den Bereich Bildung und Teilhabe, kann sehr schwierig sein. Hierbei gibt es bei der Sozialberatung ebenfalls Hilfe.“https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.ece
Die Idee zu diesem Projekt stammt von Langmesser und Renate Zanjani von der Bergischen Diakonie, die nach einer Ergänzung zu den bereits vorhandenen Angeboten suchten. „Ein dickes neues Angebot ist oft nicht nötig, wir sind gut aufgestellt in Heiligenhaus. Wir wollen aber ergänzen, das vorhandene Angebot runder machen, weiterhelfen“, meint Zanjani und führt weiter aus: „In der Vergangenheit haben wir häufig die Erfahrung gemacht, dass es oft schon reicht, wenn jemand in den Info-Punkt kommt, Tipps bekommt oder eine Telefonnummer. Jetzt können wir aber mehr in die Tiefe gehen und auch denjenigen zur Seite stehen, die vielleicht schon eine ganze Tragetasche voller Post zuhause haben, weil sie die allein nicht mehr bewältigen können.“
Auch Monteuren auf der Suche nach einer Unterkunft kann geholfen werden
Info-Punkt ist montags bis freitags geöffnet
Der Info-Punkt der Diakonie Niederberg, Kettwiger Straße 6 (am Kirchplatz), ist montags bis freitags von 11 bis 15 Uhr geöffnet, dort gibt es neben Beratungen auch die Tafel-Card und die Möglichkeit zum Eintritt in die Kirche. Die Stadt Heiligenhaus ist Kooperationspartner und mit der Ehrenamtsagentur „Harfe“ präsent.
Das spezielle Angebot der Sozialberatung findet montags von 12 bis 16 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, jeder kann vorbeikommen.
Und: „Struktur“, so Thomas Langmesser, „ist oft wichtig. Wenn die wieder aufgebaut wird, ist es einfacher für die Klienten.“ Das erste Beratungsprojekt dieser Art habe es in Heiligenhaus Anfang der 2000er Jahre in der Oberilp gegeben – „das wurde ganz intensiv wahrgenommen.“ Ähnlich, so hoffen Langmesser, Zanjani und Ruthmann-Dümpel, werde es auch im Info-Punkt der Diakonie laufen. „Es ist doch schön, dass dann gefragt werden kann: „Was kann ich sonst noch für Sie tun?’ Oft gibt es ja keine Riesenpersonaldecke, die das ermöglicht.“
Übrigens helfen die Verantwortlichen im Info-Punkt, der zunächst in den Räumen der Tafel zuhause war, schon seit der Entstehung 2012 in fast allen Fragen des Alltags weiter. Sogar, „als mal Monteure hereinkamen und gefragt haben, wo sie übernachten können“, erinnert sich Zanjani schmunzelnd. „Es ist hier ein bisschen wie im Bahnhof.“