Heiligenhaus. In Heiligenhaus erwachte ein munterer Hoppeditz und lieferte sich mit Bürgermeister Michael Beck ein gar jeckes Wortduell.

„Der Wettergott muss doch ein Heljens-Jeck sein“, freute Heike Kulow vom Vorstand der Heljensjecken über den strahlenden Sonnenschein zum Hoppeditzerwachen. So richtig jeck waren die Heiligenhauser gestern morgen noch nicht, keine 100 Narren kamen auf dem ehemaligen Firmenparkplatz der Firma Strenger am Hangstein zusammen. Dafür konnten es die Velberter Narren, bei denen es heute losgeht, nicht abwarten: „Wir haben uns entschlossen, hier ein bisschen in die Session reinzugrooven“, so der Velberter Ex-Karnevalsprinz Thorsten Spiller.

Hoppeditz kam vom twitterndem Greis

Nachdem das Fanfarencorps Burgaltendorf so richtig auf die Pauke gehauen hatte, erhob sich ein recht munterer Hoppeditz aus der blau-weiß-rot geschmückten Bütt, in diesem Jahr erstmals dargestellt durch Andreas Reichel, bei man nicht wusste, ob er vor Kälte oder Aufregung zitterte. Er machte seine Sache in dem prächtigen Narrenkostüm gut. Er kam vom twitternden Greis jenseits vom großem Teich nach Heiligenhaus, wo sich endlich was tut beim Nahversorgungszentrum.

Bürgermeister Beck kontert jeck

„Nach dem heißen Sommer braucht sich die Stadt nicht zu genieren, endlich das Bad zu sanieren. Also auf Herr Bürgermeister Beck, sonst sind Sie nach dieser Periode wieder weg“, forderte der Obernarr. Der so angesprochene Bürgermeister Beck konterte keck: „Denn viele Projekte in Heljens Du wohl nicht kennst, wie auch, wenn Du das ganz Jahr immer nur pennst. So drehen sich die Kräne an noch viel mehr Stellen der Stadt, was Entwicklung und Fortschritt zu bedeuten hat. Auch das Bad zu sanieren mir gut gefällt, aber bitte mit Augenmaß und reichlich Fördergeld. So ist mir um meine Amtsperiode überhaupt nicht bange, überdies läuft die eh noch sehr, sehr lange. 2017 nämlich, mit schöner Mehrheit ins Amt gewählt, vor 2025 wird daran kraft Gesetz nicht mehr gedreht.“

Orden auch für den Stellvertreter

Zum Schluss hatte er noch ein Überraschung bereit: „So möchte ich mein Beitrittsformular zu den Heljensjecken dem Hoppeditz hier und heute in die Tasche stecken.“ Soviel Zuneigung quittierten die Narren mit einem lauten, dreifachen „Heljens Helau“ und dem ersten Sessionsorden, der dem Bürgermeister um den Hals gehangen wurde. Sein Gefolge in Person seines Stellvertreters Heinz-Peter Schreven erhielt ebenfalls diese Ehrung. Dazu verteilte der Obernarr den Hoppeditz-Orden: Der Hersteller des hochprozentigen „Schlotschmet“ hatte einen Himbeer-Chilli-Likör in Flachmänner abgefüllt, mit denen auf eine scharfe fünfte Jahreszeit angestoßen wurde.