Heiligenhaus. „Fit in Deutsch“ heißt das Feriensprachprojekt der Stadt Heiligenhaus für zugewanderte Grundschüler. Es bietet ihnen zudem aufregende Ausflüge.

„Fit in Deutsch“ sollen demnächst die neu zugewanderten Kinder sein, die in dieser Woche an der gleichnamigen Ferienmaßnahme teilnehmen. In der Oberilp wird deshalb in den Ogata-Räumen Grundschule geackert – und „Helm“ und „Sicherheitsgurt“ sind dabei ganz wichtige Wörter. Intensive Lerneinheiten, gepaart mit spannenden Ausflügen, sollen den 26 Grundschülern die deutsche Sprache näherbringen.

Lernbegleiter Jonas Billion hilft Selva (von links), Beyza und Angelina dabei, die richtigen Präpositionen in Lückentexte einzufügen.
Lernbegleiter Jonas Billion hilft Selva (von links), Beyza und Angelina dabei, die richtigen Präpositionen in Lückentexte einzufügen. © Ulrich Bangert

Damit das auch funktioniert, werden die Vokabeln vom Vormittag an die Unternehmungen vom Nachmittag geknüpft. „Heute ist eben ein Ausflug zur Feuerwehr geplant, der hoffentlich zustande kommt“, erzählt Michael Borowski vom Schulamt, der die Organisation der Maßnahme innehat. „Dann geht es noch in den Wald und in die Bücherei.“ Jetzt aber lernen die Kinder, die aus Eritrea, Syrien, Bulgarien, dem Kosovo, dem Irak und Nigeria kommen, erstmal Grundlegendes zum Thema. In der Gruppe mit den geringeren Sprachkenntnissen – der neueste Heiligenhauser ist erst seit August in der Stadt – sitzen die Kinder immer zu zweit oder zu dritt an einem gelben Tischchen, vor sich ein buntes Wimmelbild mit Feuerwehr und Einsatzort. „Wasser zum Feuerlöschen“ ist da zu sehen und dass Feuerwehrmänner und -frauen Menschen retten, ist auch allen klar.

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Das Projekt wird vom Land gefördert

Im Raum nebenan geht es grammatikalisch zur Sache, denn Präpositionen müssen in Lückentexte eingesetzt werden. „Schwierig“, stöhnt ein kleines Mädchen, aber Hilfe naht. In Form von Jonas Billion, der als einer von zwei Lernbegleitern die Kinder unterstützt. Billion ist Student und ihm bringt „die Arbeit hier zusätzliche Praxis und Erfahrung. Wir mussten als erstes einschätzen, wie gut die Kinder in Deutsch sind. Das Sprechen ist relativ leicht zu beurteilen, Lesen und Schreiben sind dann wieder etwas ganz anderes.“

Zu 80 Prozent wird das Projekt vom Land gefördert, in Heiligenhaus findet es zum ersten Mal statt, auf freiwilliger Basis übrigens. Die Teilnehmer kommen aus der Grundschule Schulstraße, von der Regenbogenschule und der Clarenbach-Schule. Und nach den Ferien können alle von einer aufregenden Woche erzählen – in richtig gutem Deutsch.