Heiligenhaus. Stadt und Politik wollen für die defekte Frankfurter Straße einen einen teuren Vollausbau verhindern. Das freut Anwohner, birgt jedoch Risiken.

Ein straffes Programm hatte sich der Verkehrsausschuss am Dienstag vorgenommen, doch zunächst diskutierten die Fraktionen eine Dreiviertelstunde über die Tagesordnung und im weiteren Verlauf kam es immer wieder zu hitzigen, kontroversen Debatten. Schließlich wurde die Sitzung gegen 22 Uhr, nach vier Stunden, abgebrochen, da war nur ein Bruchteil der langen Tagesordnung abgearbeitet. Immerhin war dann schon darüber gesprochen worden, wofür gut ein Dutzend Zuschauer ins Rathaus gekommen waren: die teils abgesackte Frankfurter Straße.

So plädierte Michael Krahl vom Tiefbauamt dafür, die in drei Teilbereichen abgesackte schmale Straße durch eine günstige Reparatur für gut 100.000 Euro zu stabilisieren anstatt durch einen Vollausbau, der rund 850.000 Euro kosten würde und an dessen Kosten sich die wenigen Anwohner mit 50 bis 65 Prozent nach dem Kommunalen Abgabegesetz (KAG) beteiligen müssten.

„Das ist nicht die beste Lösung,“ sagte Krahl, doch er wolle einer Notreparatur zuvorkommen. Jetzt zu reparieren, ließe sich noch in diesem Jahr ausführen, ein Vollausbau erst 2020. Die Stadt will die abgesackte Straße im Bereich von 650 Quadratmetern den Asphalt fräsen, nachverdichten und eine neue Asphaltdecke darüber legen. „Wenn es schief geht, und wir müssen danach doch vollausbauen, dann sind die 100.000 Euro weg“, betonte Krahl.

Geringe Straßenbreite behindert die Feuerwehr bei Einsätzen

Dieses Risiko war der Ausschuss einhellig bereit einzugehen. „Diese abgespeckte Variante lohnt sich“, sagte Jörn Oberholz (CDU), denn die Straße sei wenig frequentiert und die Reparatur schaffe sicher Abhilfe für mehrere Jahre. Die Lösung habe sich bei einer Ortsbegehung nach Pfingsten schon aufgedrängt, ergänzte Friedrich-Ernst Martin (SPD). Und die Anwohner werden nicht an den Kosten beteiligt, da es sich nur um eine Instandsetzung handelt. „Die Straße bleibt sehr eng“, mahnte jedoch Martin an, die Feuerwehr habe weiterhin Schwierigkeiten, dort schnell zu Einsätzen zu kommen.