Heiligenhaus. Heiligenhaus feierte 150 Jahre Feuerwehr mit einem großen Fest. Auf der Blaulichtmeile gab es eine große Feuerwehr-Fahrzeugschau.

Die Sonne brannte – zum Glück war sie damit aber am Sonntag zumindest in der Innenstadt ganz allein. Auf der Blaulichtmeile, auf der sich anlässlich von 150 Jahren Feuerwehr Heiligenhaus historische und aktuelle Feuerwehrfahrzeuge gemeinsam mit denen von THW, Polizei und DRK präsentierten, hätte aber im Fall eines Falles auch sofort fachkundige Hilfe bereitgestanden.

Insgesamt fanden 67 Fahrzeuge ihren Weg nach Heiligenhaus

„Jetzt sind es 67 Autos“, freute sich der stellvertretende Wehrleiter Nils Vollmar, als ein Lösch-Oldtimer aus den 1960er Jahren noch seinen Weg über die ansonsten gesperrte Hauptstraße findet. Aus ganz NRW sind Feuerwehrleute mit diversen Einsatzwagen nach Heiligenhaus gekommen. „Das ist schon sehr beeindruckend, was hier präsentiert wird“, findet auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Er war als Ehrengast zur Meile gekommen und überreichte Feuerwehrleiter Ulrich Heis eine Ehrenurkunde zum Jubiläum.

Dass der Innenminister bei der Meile zu Besuch war, war auch ein Verdienst von Staatssekretär Jan Heinisch (2.v.l.). Als Vorsitzender des Feuerwehrverbandes würdigte Reul dessen Engagement.
Dass der Innenminister bei der Meile zu Besuch war, war auch ein Verdienst von Staatssekretär Jan Heinisch (2.v.l.). Als Vorsitzender des Feuerwehrverbandes würdigte Reul dessen Engagement. © Carsten klein

„Sehr richtig“ fand Reul, dass die Wehr so ein großes Fest veranstaltet, „und es ist auch sehr richtig, es so öffentlich zu tun. Denn genau da gehört sie hin, mitten ins städtische Leben.“ Reul betonte, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement der freiwilligen Wehrleute sei und bedankte sich für den Einsatz, nicht nur bei den Heiligenhausern. Genauso mitten im Volk zeigte sich der Innenminister, sprach mit jedem einzelnen Feuerwehrmann und auch mit vielen Kindern, die die Einsatzfahrzeuge freudig erkundeten.

Viele dankende Worte vom Bürgermeister

Und auch Bürgermeister Michael Beck ließ es sich nicht nehmen, der Feuerwehr zu 150 Jahren Einsatz zu gratulieren und den freiwilligen Helfern für ihr ehrenamtliches Engagement – „24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und jeden Tag im Jahr“ – zu danken. Und nicht nur ihnen: Beck bezog ausdrücklich auch die Familien der Feuerwehrmänner und -frauen mit ein, „denn deren Unterstützung ist nicht selbstverständlich.“ Dass es bereits seit 150 Jahren in Heiligenhaus stets genug engagierte Menschen bei der Wehr gibt, die sich für den Schutz der anderen einsetzen, sei außerordentlich.

Einzelhandel lockte mit verkaufsoffenem Sonntag

Viele Besucher der Blaulichtmeile nutzten die Gelegenheit auch gleich für einen Blick in die Geschäfte in der Innenstadt. Dank des verkaufsoffenen Sonntages konnten die Heiligenhauser gleich noch das Sommeroutfit oder Zutaten für den Grillabend kaufen.

Für die kleinen Besucher waren die beiden Feuerwehrhüpfburgen im Innenhof des Rathauses ein absolutes Highlight. Trotz der hohen Temperaturen rutschten, kletterten und hüpften die Kleinen begeistert, bis sie völlig außer Puste waren.

Schon morgens gewissenhaft auf den Besuch der Blaulichtmeile vorbereitet hatte sich der vierjährige Benni – aus einer Auswahl an Feuerwehr-T-Shirts hatte er sich das bevorzugte Stück herausgesucht. Zu lernen gab es für ihn und Mama Kerstin auf jeden Fall noch eine Menge: „Wir wussten nicht, dass die Flughafenfeuerwehr Düsseldorf ein Gerät hat, mit dem bei der Landung direkt gemessen wird, wie heiß die Bremsen der Flugzeuge werden“, zeigten sich beide beeindruckt. 12.500 Liter Wasser und 1.500 Liter Schaummitel passen in das vielumlagerte Fahrzeug.

Auch die Polizei war vor Ort

Auf dem Kirchplatz konnten sich die Besucher der Meile dagegen von Bezirkspolizist Andreas Piorek zeigen lassen, was in einem vollbeladenen Polizeiwagen so alles seinen Platz finden muss, nicht zu vergessen natürlich die Polizisten selbst: „Wenn der Gürtel mit allen Ausrüstungsgegenständen wie Waffe oder Schlagstock bestückt ist, sitzt man nicht mehr sehr bequem, so Piorek.

Eine Ehrenurkunde gab es zum Jubiläum, die Feuerwehrchef Ulrich Heis (Mitte) von NRW-Innenminister Herbert Reul (r.) entgegen nahm. Auch Bürgermeister Michael Beck war voll des Lobes für die Arbeit der Wehr.
Eine Ehrenurkunde gab es zum Jubiläum, die Feuerwehrchef Ulrich Heis (Mitte) von NRW-Innenminister Herbert Reul (r.) entgegen nahm. Auch Bürgermeister Michael Beck war voll des Lobes für die Arbeit der Wehr. © Carsten Klein

Eine gute Sicht ist vermutlich aus dem Wasserwerfer garantiert, der direkt neben Polizei und THW aufgefahren war und den etliche große und kleine Besucher mit großen Augen bewunderten – die wichtigsten Fakten waren auf einem Infoschild am Fahrzeug angebracht.

Sogar einen richtigen Einsatz gab es

Die Schauübung der Einsatzabteilung der Feuerwehr, zu der sich zur Mittagszeit schon etliche Interessierte versammelt hatten, musste dagegen ausfallen, ein Einsatz hatte die Kameraden kurzfristig in die Pflicht genommen. „Sie sehen ja, dass einige Wagen fehlen“, erklärte der Pressesprecher der Wehr, Nils Vollmar. „Und selbst wenn der Einsatz zum Glück schon wieder beendet ist, ist er für alle Beteiligten natürlich sehr anstrengend.“

Zwei Stunden später gab es aber noch die Gelegenheit, der Jugendfeuerwehr bei ihrer Übung zuzusehen., bevor sich gegen 16.30 Uhr alle an der Schau beteiligten Fahrzeuge in einem großen Fahrzeugkorso auf den Nachhauseweg zu ihren Standorten machten.