Heiligenhaus. . An vielen Ecken im Heiligenhauser Stadtgebiet ist beim Aktionstag der Schlüsselregion etwas passiert. Langgehegte Wünsche wurden umgesetzt.

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht macht es sich Layan auf der grauen Liege gemütlich. Sebastian Vogler vom Technischen Hilfswerk (THW) schnallt die Vierjährige vorsichtig darauf fest. Nach einem kurzen Moment wird sie wieder befreit und der nächste Freiwillige der Kita „Unter’m Himmelszelt“ darf Platz nehmen. Es ist nicht die einzige Aktion, die am Freitag in Heiligenhaus im Rahmen des Aktionstages der Schlüsselregion stattgefunden hat.

Das THW hat beim Aktionstag der Schlüsselregion die Kinder der Kita Unter'm Himmelszelt in den Gerätekraftwagen gucken lassen. Auf dem Bild sind Gerd Schwarz (links) und Sebastian Vogler (rechts).
Das THW hat beim Aktionstag der Schlüsselregion die Kinder der Kita Unter'm Himmelszelt in den Gerätekraftwagen gucken lassen. Auf dem Bild sind Gerd Schwarz (links) und Sebastian Vogler (rechts). © Kirsten Gnoth

Die Oberilper Einrichtung startet jedoch als eine der ersten in den emsigen Tag. Kein Wunder, alle Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, sich den dunkelblauen Gerätekraftwagen aus nächster Nähe anzusehen. „Das könnte unsere Jugend von morgen sein“, freut sich Gerd Schwarz von der Regionalstelle Düsseldorf des THW. „Es ist wichtig, dass die Kinder alles lernen, was zum Bereich Rettung gehört“, fügt Kita-Leiterin Eva Henkels an. Die Zielsetzung scheint erfüllt, neugierig saugen die kleinen „Entdecker“ alles auf und löchern die Helfer mit Fragen.

Ein Allwetterlabor fürs UBZ

Am anderen Ende der Stadt sind bereits alle Fragen geklärt und die Mitarbeiter der Firma Woelm greifen zum Werkzeug. Sie verwandeln den Keller des Umweltbildungszentrums in ein Allwetterlabor. In einer Ecke werden Schwerlastregale zusammengebaut, während an der gegenüberliegenden Wand Geweihe ihren Platz finden – ganz exakt, mit

Im Umweltbildungszentrum haben die Mitarbeiter der Firma Woelm ein Allwetterlabor im Keller errichtet. Heinz-Peter Schreven (grüne Jacke) vom Verein Umweltbildung freut sich über den multifunktionalen Raum.
Im Umweltbildungszentrum haben die Mitarbeiter der Firma Woelm ein Allwetterlabor im Keller errichtet. Heinz-Peter Schreven (grüne Jacke) vom Verein Umweltbildung freut sich über den multifunktionalen Raum. © Kirsten Gnoth

modernster Lasertechnik. „Daran können zum Beispiel die Teilnehmer des Jägerkurses die Entwicklung der Tiere lernen“, erklärt Heinz-Peter Schreven, Vorsitzender des Vereins Umweltbildung. Doch nicht nur der Jägerkurs profitiert vom Raum, auch die Kindergruppen werden dort unten ihr Wissen über die Natur erweitern.

Eine weitere Aktion findet eine Etage höher statt. Hier basteln die Mitarbeiter der Sparkasse ein Lernspiel für Schulen und Kitas. „Die Kinder sollen die Tiere, die sie auf einem Stück Wiese beobachten, mit Kärtchen an einen Holzpfahl heften. So sieht man direkt, was sich auf der Wiese tut“, erklärt Schreven.

Ein neuer Baum für den Club

Was sich auf der Wiese vor dem Club tut, ist ebenfalls sofort zu sehen. Dort wird ein neuer Baum von der Firma Grünpartner gepflanzt. „Der alte musste leider gefällt werden, weil er morsch wurde“, erinnert sich Club-

Lucas Machel von der Firma Grünpartner rückt den Baumstümpfen hinter dem Club mit der Fräse zu Leibe. Bei den Aktionen packen auch die Mitglieder des Fördervereins mit an.
Lucas Machel von der Firma Grünpartner rückt den Baumstümpfen hinter dem Club mit der Fräse zu Leibe. Bei den Aktionen packen auch die Mitglieder des Fördervereins mit an. © Kirsten Gnoth

Leiterin Edelgard Eichberg. Auch im hinteren Bereich mussten Bäume weichen. Von ihnen sind nur noch die Stümpfe übrig. Noch, denn Lucas Machel von Grünpartner rückt schon mit der Fräse an, um die Späne fliegen zu lassen.

Während draußen die Arbeiten noch in vollem Gange sind, ist Innen beinahe alles fertig. In den Spielräumen hat die Firma Müller Wohngestaltung bereits die Böden verlegt und die Mitglieder des clubeigenen Fördervereins verpassen ihnen den letzten Schliff. „Durch den Aktionstag können wir Projekte umsetzen, die wir schon lange planen, weil finanzielle und personelle Mittel bereit stehen“, freut sich Volker Ebel vom Club-Förderverein.

Nestgruppe bekommt einen Barfußpfad

Personelle Mittel hat auch Susan Küpper vom gleichnamigen Familien-Unternehmen mit an die Campusallee gebracht. In Kooperation mit den

Katrin Mertens (links),Corina Hubrich (Mitte) und Susan Küpper (rechts) bauen einen Barfußpfad für die Nestgruppe CampusKids.
Katrin Mertens (links),Corina Hubrich (Mitte) und Susan Küpper (rechts) bauen einen Barfußpfad für die Nestgruppe CampusKids. © Kirsten Gnoth

Mitarbeitern des SKFM entsteht in der Großtagespflege „Nestgruppe CampusKids“ ein Barfußpfad. Der Rahmen dafür wird aus Robinienholz und mit schweren Gerät zurecht gesägt.

Er ist nötig, damit die verschiedenen Materialien in Form bleiben, wenn Kinderfüße darüber laufen. „Wir werden den Pfad unter anderem mit Kies, Sand und Tannenzapfen bestücken, die die Kinder dann erleben können“, erklärt Claudia Schmidt vom SKFM Velbert/Heiligenhaus (Träger der Nestgruppe).

Radstrecke fällt ins Wasser

Während es bei den Arbeiten am Campus weitestgehend trocken bleibt, stehen die Azubis der Schulte-Schlagbaum AG wenig später im strömenden Regen auf dem Schulhof der Grundschule St. Suitbertus. Hier soll eine Radfahrtrainingsstrecke für die Schüler entstehen, doch so recht möchte die weiße Sprühfarbe nicht mehr auf dem nassen Grund haften.

„Solch eine Strecke hatten wir am alten Standort an der Wülfrather Straße auch. Es ist ein großer Schritt in Richtung Verkehrserziehung“, sagt Schulleiterin Birgitta Posberg. Runde für Runde sollen die Erst- bis Drittklässler hier künftig sicher Radfahren lernen, bevor es auf die Straße geht. Vorerst wird der Traum von einer Radstrecke allerdings vom Regen weggespült. Macht nichts, die Aktion soll bei besserem Wetter fortgesetzt werden.

>>> KENNENLERNEN AUF DER MESSE

  • Einrichtungen und Institutionen konnten auf der Projektmesse im April ihre Wünsche vorstellen. Firmen aus der ganzen Schlüsselregion haben sich dann als Kooperationspartner angeboten.
  • Mit Erfolg: Insgesamt 23 Projekte wurden am Aktionstag am Freitag in der Stadt umgesetzt. Die Unternehmen stellen extra für diese Aktion ihre Mitarbeiter frei. Der erste Aktionstag fand im Jahr 2015 statt.