Heiligenhaus. . Bei einer Aktion der Verkehrwacht sehen Kinder, welche Gefahr beim Abbiegen von Lkw ausgeht. Heiligenhauser Spedition Weiss rüstet Fahrzeuge um.
Aus einem ganz neuen Winkel sollen Schüler im Kreisgebiet die Gefahren erkennen, die beim Abbiegen von Lkw auftreten können. Denn die Aktion „Vorsicht, toter Winkel“ der Kreisverkehrswacht soll Viertklässlern zeigen, wie eingeschränkt die seitliche Sichtmöglichkeiten von Brummi-Fahrern sind. In Heiligenhaus wurde dafür sogar ein neuer Kooperationsfahrer gefunden: nämlich die Feuerwehr. Auch Fuhrunternehmen wollen ihren Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. So hat die Spedition Weiss nun zwei Lastwagen mit Abbiegeassistenten neu geliefert bekommen. Weitere mit dieser Technik ausgerüsteten Fahrzeuge sollen folgen.
Mindestens 25 Veranstaltungen jährlich im Kreisgebiet
Für mehr Sicherheit will die Kreisverkehrswacht künftig kreisweit mindestens 25 Veranstaltungen zu der Aktion „Toter Winkel“ jährlich anbieten. Auf dem Zettel steht natürlich auch Heiligenhaus, wie Tanja Smigoc, Projetkoordinatorin der Aktion, erläutert: „Der Auftakt dafür ist am 9. Juli von 11 bis 13 Uhr in der Feuerwache Heiligenhaus mit der Grundschule Schulstraße.“ Danach sollen alle Viertklässler der weiteren Grundschulen in der Stadt geschult werden; die Termine dafür würden noch bekannt gegeben.
Bei der Aktion gibt es zunächst eine theoretische Einführung durch einen Mitarbeiter der Kreisverkehrswacht und der Polizei: „Das dauert ungefähr eine Viertelstunde.“ Anschließend geht es dann raus, wo ein Feuerwehrauto oder ein Lastwagen von anderen Projektpartnern wartet. Die Viertklässler stellen sich zuerst auf ausgelegte Planen, die den toten Winkel des Fahrzeugs markieren. Danach können sie abwechselnd in das Führerhaus steigen und überprüfen, inwieweit die anderen Schüler zu sehen sind.
Trotz der vielen Außenspiegel gibt es den toten Winkel
Und da sehen sie: nichts. Denn trotz der vielen Außenspiegel sind die anderen Kinder nicht zu erkennen. Auf diese Weise können die Schüler sich die Gefahr beim Abbiegen eines Lastwagens vor Augen halten, da Fußgänger oder Fahrradfahrer in dem toten Winkel unsichtbar sind. So sollen sie sensibilisiert werden, mal einen Lkw vorzulassen, statt darauf loszulaufen. Ziel der Organisatoren ist es dabei, dass durch die Aktion die Zahl der Verkehrsunfälle sinkt – ihre Hoffnungen ruhen auch auf der Ausrüstung von Lkw mit Abbiegeassistenten. Doch: „Das soll erst ab 2022 für alle Neufahrzeuge in der EU verpflichtend sein“, meint Tanja Smigoc.
So lange wollte die Hetterscheidter Spedition Weiss aber nicht auf die technische Hilfestellung warten: „Wir haben schon jetzt die ersten beiden Lastwagen mit seitlichem Radar für den Abbiegeassistenten sowie mit einem Fußgänger-Notbremssystem bekommen“, erläutert Geschäftsführer Ralf Petersen. Das Radar erfasse auch die gesamte Lkw-Länge – weitere damit ausgerüstete Lastwagen sollen schon bald folgen und den Fuhrpark von 18 Fahrzeugen (darunter zwei Sattelzüge) nach und nach modernisieren.
Spedition Weiss will Fuhrpark nach und nach modernisieren
Das Fuhrunternehmen ist auch schon länger mit dem Thema Gefahren beim Abbiegen vertraut und kooperiert dabei mit dem Unternehmensverband „Die Schlüsselregion“. Einmal pro Jahr wird bei dessen Aktionstag gezeigt, wie der tote Winkel bei Lastern aussieht – auch bei der Gesamtschule war die Spedition bereits, um den Schülern dies zu verdeutlichen. Für Ralf Petersen ist das auch sehr wichtig, denn: „Radfahrer oder Fußgänger haben schlechte Karten, wenn Lkw abbiegen. Da haben wir als Spedition auch eine entsprechende Verantwortung.“
>>>KREISVERKEHRWACHT INFORMIERT
- Nicht nur in Heiligenhaus wird die Aktion „Vorsicht, toter Winkel“ von der Kreisverkehrswacht durchgeführt, sondern auch in anderen Kreisstädten. So sind beispielsweise in Velbert die Technischen Betriebe und das THW Kooperationspartner für die Veranstaltungen.
- Wer sich für die Aktion interessiert oder als Schule daran teilnehmen möchte, kann sich bei der Kreisverkehrswacht melden unter der Telefonnummer 02104/991652.