Heiligenhaus. Der Experimentierkasten Pepper Mint und das Baumhaus-Abenteuer will Mädchen für Naturwissenschaften begeistern. Unsere WAZ-Kids testen das mal.

Naturwissenschaften sind spannend und nicht nur was für Jungs: Das ist das Motto von Pepper Mint, einer fiktiven Person des Spieleherstellers Kosmos, um mehr Mädchen für Versuche zu begeistern. Der Experimentierkasten Baumhaus-Abenteuer hat gleich mehrere Preise und Nominierungen erhalten, Grund genug, es einmal von unserer Mitarbeiterin Verena Sarnoch und ihren Töchtern Nike und Flora testen zu lassen.

Um das Ergebnis gleich vorwegzunehmen: „Pepper Mint und das Baumhausabenteuer“ ist ein wirklich gelungener Versuch, Experimente so aufzubereiten, dass die Mädels echtes Interesse entwickeln. Sowohl die Sechs- als auch die Zehnjährige (eigentlich ist der Kasten erst für Kinder ab acht Jahren gedacht) haben sich begeistert gezeigt – zum einen für die tolle Geschichte, zum anderen für die Bauarbeiten und die damit verbundenen Experimente, die die Grundlagen der Physik vermitteln sollen. Die Geschichte zum Kasten erzählt von der elfjährigen Pepper, die ihre Tante Linda im Dschungel besucht. Sie ist nämlich Affenforscherin und Pepper darf in deren Baumhaus, fernab von anderen Menschen, übernachten.

Kleine Schwierigkeiten spornen an

Auch wenn alles steht, es macht Flora immer noch Spaß, mit dem Baumhaus zu spielen.
Auch wenn alles steht, es macht Flora immer noch Spaß, mit dem Baumhaus zu spielen.

Die einzelnen Kapitel der Geschichte, jeweils nur eine Seite lang, stehen immer im Wechsel mit einem von neun Experimenten, dessen Notwendigkeit in eben jenem Kapitel erklärt wird. Da muss ein Flaschenzug gebaut werden (damit Pepper ihren Rucksack mit ins Baumhaus nehmen kann), ein Kokosnuss-Katapult aufgestellt oder erstmal das Baumhaus an sich aus Holzteilen zusammengesetzt werden.

Die Teile sind dünn, aber stabil und hielten auch dem etwas stürmischen Umgang der Sechsjährigen problemlos stand. Manchmal sind sie schwer ineinanderzustecken, da ist Hilfe von Eltern oder anderen manchmal notwendig. Toll ist die kleine Spielfigur von Pepper, mit der sich, auch nachdem alles aufgebaut und getestet ist, gut noch weitere, eigene Abenteuer spielen lassen. Alle drei zunächst gescheitert sind wir lediglich am Bau der Mini-Strickleiter, trotz der wie bei allen Experimenten sehr kinderfreundlichen und detaillierten Anleitung, die auch immer eine Erklärung der zu sehenden Phänomene beinhaltet. Da durfte dann einfach der Papa helfen.

Auch Erwachsene haben Spaß beim Experimentieren

„Am besten hat mir gefallen, dass das Baumhaus nach und nach mit allem Notwendigen ausgestattet wurde und dass man die Sachen auch wirklich benutzen kann. Und natürlich auch, dass das Baumhaus ein richtiges Spielzeug ist und nicht, nachdem man alle Experimente gemacht hat, einfach weggestellt wird“, berichtet Nike (10). Und Flora (6) hat besonderen Spaß an der Lichterkette. „Im Grunde hat mir aber alles Spaß gemacht“, freut sie sich.

Mit diesem Kasten kann man Kinder ab circa zehn Jahren auch alleine arbeiten lassen und spielen lassen – damit lässt sich aber jeder Erwachsene einen großen Spaß entgehen, mir wurden einige physikalische Gesetze sehr lebensnah wieder ins Gedächtnis gerufen, einige andere hätte ich vorher überhaupt nicht beschreiben können. Am Ende des Heftchens werden dann noch in kurzen Steckbriefen bekannte Physiker kurzweilig vorgestellt – und machen hoffentlich Lust auf mehr Mint.

>>> BEGEISTERN FÜR MINT-FÄCHER

  • Der Name, Pepper Mint, ist eine Anspielung auf die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Für diese will man auch spielerisch mehr Mädchen gewinnen.
  • Der Experimentierkasten Pepper Mint und das Baumhaus-Abenteuer ist erschienen im Kosmos-Verlag und gibt es bereits ab 29,99 Euro im Handel (UVP 39,99 Euro). Mittlerweile gibt es auch weitere Zubehör-Sets.