Heiligenhaus. . Der Schauspieler René Heinersdorff ist an der Tersteegen-Schule zu Gast. Wie er die Schüler als toller Vorleser für sich gewinnt.
Diesen Schultag werden die Kinder wohl niemals vergessen. Spätabends liegen sie in ihren Schlafanzügen, mit Freunden zusammengekuschelt, auf dem Klassenboden. Mit Kissen und Decken haben sich die Viertklässler Lesehöhlen in der Tersteegen-Schule gebaut und sogar einige kleine Zelte aufgestellt. „Die Lesenacht ist für die Kinder etwas ganz Besonderes“, weiß Lehrerin Tina Schöpper. Denn ihre 4a und die 4b von Michael Peitz erleben die Grundschule wie nie zuvor. Sie lesen in ihren Lieblingsbüchern, singen gemeinsam Lieder oder ruhen sich ganz gespannt aus.
Aufgeregt sind sie aber, als der Schauspieler und Theaterdirektor René Heinersdorff sie besucht, um eine Geschichte vorzulesen. „Ich finde es total cool, dass ihr alle lest“, sagt er und hat die Schüler sofort auf seiner Seite. Gebannt hängen sie an seinen Lippen, als er beginnt, das erste Kapitel aus Sabine Ludwigs „Die fabelhafte Miss Braitwhistle“ zu lesen. Darin spielen Viertklässler viele Streiche, bis eine Vertretungslehrerin kommt, die mit allen Wassern gewaschen ist.
Perfekte Pausen und Betonung
Für jede Buchfigur hat der prominente Gast aus Düsseldorf („Die Camper“) eine eigene Stimme und weiß Pausen und Betonung perfekt einzusetzen. Jede Pointe sitzt. So wird die Geschichte bei seinen Besuchen in der 4a und 4b von viel fröhlichem Gelächter begleitet. Da zeigt sich Heinersdorffs Erfahrung als Synchronsprecher und im Kinderhörfunk.
„Ich mache sowas wirklich gerne mit Kindern im Grundschulalter“, sagt der 55-Jährige, und will auch die Hetterscheidter Viertklässler ans Lesen heran führen. „Lesen und Theater sind sich sehr ähnlich, weil sie die Fantasie mit einkalkulieren.“ Diese hofft er in Hetterscheidt ebenso geweckt zu haben wie die Neugierde auf Geschichten. „Ich komme gerne wieder“, sagt René Heinersdorff und auch die Grundschüler fänden das toll – nicht umsonst verabschieden sie ihn mit einer „Dankeschön-Rakete“.