Im Dach der Friedhofskapelle an der Kettwiger Straße in Heiligenhaus hatte sich ein Marder eingenistet. Bei der Renovierung half eine Spende.

Für Hausbesitzer ist es durchaus ein Graus, wenn sich Marder auf ihrem Dachboden einnisten. So können unter anderem die Fäkalien, aber auch die Beutereste der Tiere zu einer fürchterlichen Geruchsbelästigung ausarten. Zudem kann der Urin der Marder üble Flecken hinterlassen. Das ist auch in der Kapelle des Friedhofs an der Kettwiger Straße passiert. Nicht zuletzt deswegen wurde das Gebäude nun ordentlich renoviert – dank einer privaten Spende der Heiligenhauser Mäzenin Alice Thormählen.

Alice Thormählen wollte wissen, wie sie helfen könnte

Wie es dazu kam, schildert Dietrich Klützke, der bei der evangelischen Gemeinde in Heiligenhaus im Presbyterium sitzt und dort auch mit Bauangelegenheiten betraut ist: „An der Decke waren schon Urinflecken zu sehen, das war nicht schön.“ Doch im Frühjahr 2018 sei Alice Thormählen wegen einer Beerdigung in der Friedhofskapelle gewesen und habe die dunklen Punkte bemerkt. „Da hat sie mich angesprochen und gefragt, was man tun könnte.“

Dazu fiel Dietrich Klützke auch einiges ein – zumal es in der Kapelle zudem schon Risse in der Wand gab und der Putz stellenweise abblätterte. „Wir haben dann gleich die ganze Kapelle renoviert“, sagt er. Damit nicht genug: Bei der Gelegenheit wurden auch alle Leuchten von Neon- auf LED-Lampen ausgetauscht und daneben der Glockenturm neben der Kapelle gleich aufgehübscht. Die Kosten in Höhe von insgesamt 12.000 Euro habe Alice Thormählen übernommen, berichtet Dietrich Klützke.

Vermutlich über Bäume hat der Marder seinen Weg auf das Dach der Kapelle gefunden und sich dort häuslich niedergelassen.
Vermutlich über Bäume hat der Marder seinen Weg auf das Dach der Kapelle gefunden und sich dort häuslich niedergelassen. © Alexandra Roth

„Alles sieht wieder schön und ordentlich aus“

Nun ist nur ein Besucher in der Kapelle nicht mehr willkommen: der Marder. Und tatsächlich wurde einiges getan, damit er so schnell nicht mehr zurückkehren kann. „Der Marder ist vermutlich über die Bäume auf das Dach gelangt, deswegen wurden nun auch die Bäume beschnitten“, erklärt Klützke. Zudem habe ein Kammerjäger weitere „Sperren“ eingebaut, um den ungebetenen Gast fernzuhalten. Dafür seien am Dachende unter anderem Drahtgitter eingebaut worden. Und diese Maßnahmen haben auch ihren Zweck erfüllt: „Seit dem Abschluss der Arbeiten im Dezember ist Ruhe, der Marder ist nicht mehr gekommen.“

Am Friedhof an der Friedhofsallee sieht es nicht so gut aus

Klützke freut sich auch sehr, dass in der Kapelle „alles wieder sauber und ordentlich aussieht“. Denn der Friedhof an der Kettwiger Straße sei nicht nur sehr gepflegt, sondern habe auch eine historische Bedeutung für die Stadt: „Hier sind auch Menschen aus alten Heiligenhauser Familien wie Kiekert, Woelm oder Fuhr begraben.“

Bei einem anderen Friedhof in der Stadt gestaltet sich die Lage dagegen nicht so gut: So befindet sich die Kapelle am Friedhof an der Friedhofsallee in einem sehr renovierungsbedürftigen Zustand. Eine Sanierung würde teuer werden. Doch das Geld will die Stadt nicht in die Hand nehmen. Die Zukunft des Friedhofs dort ist auch schon in den politischen Gremien diskutiert worden – eine Schließung könnte nun im Raum stehen.

>>>SO WIRD MAN EINEN MARDER IM HAUS LOS

  • Einen Marder im Haus loszuwerden, ist kein leichtes Unterfangen. Dafür muss dieser „vergrämt“, also vertrieben werden.


  • Dies kann mit einem Mardermittel geschehen, in das Tücher getränkt werden, die dann in die Laufwege oder an dem Aufenthaltsort des Marders gelegt werden. Zudem werden etwa Sperrgitter auf dem Dach aufgestellt.