Heiligenhaus. Sie Buchhändlerin Edelgard Kotthaus hat historische Stadtansichten von Postkarten zusammengestellt. Die Käufer kommen aus allen Altersgruppen.
Gut sichtbar steht der brandneue Kalender in der Buchhandlung Kotthaus und Beer im Regal hinter der Verkaufstheke, der Titel verkündet, was innen zu sehen ist – „Heiligenhaus in alten Postkarten 2019“.
„Die Idee zu einem solchen Kalender hatte ich schon ganz lange, habe aber immer gehofft, dass sich jemand anderes findet, der das macht“, erzählt Edelgard Kotthaus lächelnd. „1981 habe ich miterlebt, wie gut damals das Buch „Heiligenhaus in alten Bildern“ angekommen ist, das hat sich mir eingeprägt. Seitdem habe ich immer daran gedacht, für so einen Kalender alte Motive zu verwenden.“ Und dann flatterte Anfang November eine Werbemail einer Druckerei aus Franken ins Haus. Die boten eine kleine Auflage eines Kalenders so günstig an, „dass ich mir dachte, das sei einen Versuchsballon wert.“
40 Stück sind derzeit nur noch übrig
Gesagt, getan – in kurzer Zeit mussten also Postkarten mit alten Heiligenhauser Motiven her. „Einige hatte ich im Laufe der Jahre selbst gesammelt, außerdem ist mir natürlich direkt das Stadtarchiv eingefallen.“ Dort bekam die Heiligenhauserin weitere Motive zur Auswahl, außerdem sah sie sich noch im Internet um. „Da gibt es einige Seiten, auf denen sich Händler ausschließlich auf den Verkauf alter Stadtansichten spezialisiert haben.“
Eine Vorauswahl an Karten wurde eingescannt und ein paar Freiwilligen zur Ansicht vorgelegt – „aber letzten Endes hab dann doch ich entschieden, welche Ansichten wir nehmen“, so Kotthaus. Dann ging alles ganz schnell: Ende November schickte sie die Daten an die Druckerei, am 6. Dezember waren die 100 bestellten Exemplare bereits in Heiligenhaus. „Davon sind jetzt noch 40 Stück übrig“, freut sich Edelgard Kotthaus über den guten Verkauf. Die Käufer seien eine bunte Mischung, „viele kaufen den Kalender für Oma und Opa oder die Eltern.“ Aber auch einige Kinder werden einen solchen Kalender zum Preis von zehn Euro unter dem Weihnachtsbaum finden, „da ist die Intention, dass sie ihnen bekannte Straßen und Plätze mal aus einem anderen Blickwinkel sehen, so wie sie früher eben waren.“
Zu sehen sind das Rathaus, Kirchen und die Hauptstraße
Das Rathaus, der Kirchplatz, die ehemalige Feuerwache hinter dem Rathaus, die Ludgeruskirche zu einer Zeit, als das Umland kaum bebaut war, oder auch die Hauptstraße – all das findet sich im Werk von Kotthaus. Für das kommende Jahr plant sie gleich zwei neue Projekte: Zum einen eine Neuauflage des historischen Kalenders mit anderen Motiven, zum anderen einen immerwährenden Kalender, der dann aktuelle Bilder aus Heiligenhaus enthalten soll. „Das wäre dann ja auch ein schönes Geschenk für Auswärtige, zum Beispiel beim Schüleraustausch“, überlegt Kotthaus. Für dieses Weihnachten bleibt als Geschenkidee aber erstmal der Rückblick in Postkarten.
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- Mehr Lokales gibt es im Band „Erpelschlot und Appeltaat“, der erstmals 1995 vom VVH herausgegeben und nun neu aufgelegt wurde. Hier finden sich Rezepte und Erzählungen rund ums Essen in Heiligenhaus.
- Geöffnet hat „Kotthaus und Beer“, Hauptstraße 209, Montag von 9 bis 13 Uhr.