Heiligenhaus. . Regionaler Versorger begrüßt zum sechsjährigen Bestehen den 9000. Kunden. Unternehmen setzt auf Öko-Strom – aber nicht auf Vergleichsportale.
Mit (Öko-) Energie neue Kunden gewinnen: Das macht der regionale Versorger „Neander-Energie“, der jetzt auch pünktlich zum sechsjährigen Bestehen seinen 9000. Kunden begrüßen konnte. Und das, obwohl das Unternehmen auf Vergleichsportalen wie Check 24 oder Verivox nicht zu finden ist – was allerdings von Neander-Energie auch so gewollt ist.
Gestartet hat der Anbieter, der zu gleichen Teilen den Stadtwerken Heiligenhaus, Erkrath und Wülfrath gehört, zunächst lediglich mit Strom und Gas. Erst später kam dann noch Wärmestrom (Nachtspeicher) hinzu.
Strom-Herkunft ist dokumentierbar
Von den nunmehr 9000 Kunden – vor zwei Jahren waren es noch 7200 – entfallen jeweils 500 auf Gas und Wärmestrom, 8000 decken ihren Elektrizitätsbedarf über das kommunale Unternehmen, wie Michael Scheidtmann, Chef der Heiligenhauser Stadtwerke, ausführt. „Darunter sind rund 250 Firmenkunden, der Rest sind Privat- und Gewerbekunden. Wir versorgen aber auch die Städte Heiligenhaus, Mettmann und Erkrath sowie darüber hinaus einige kommunale Einrichtungen wie beispielsweise Schulen mit Strom – das alles erfolgte aber über Ausschreibungen.“ Neu hinzugekommen seien auch das Neanderthal-Museum sowie ein Bankhaus mit Filialnetz.
Kunden legen Wert auf die Herkunft
Neander-Energie setzt dabei ausschließlich auf regenerative Energien, wie Gregor Jeken, Geschäftsführer der Stadtwerke Erkrath, im Gespräch mit der WAZ betont: „Größtenteils stammt der Strom aus Wasserkraft, der Rest aus Wind- und Sonnenenergie.“ Darauf legten mittlerweile auch immer mehr Kunden ihr Augenmerk – gerade nun in Zeiten der Diskussion um die Braunkohle als Energieträger. Für viele Menschen sei inzwischen die Herkunft des Stroms auch ausschlaggebend.
Per Register lückenlos dokumentiert
Diese Herkunft lasse sich auch lückenlos dokumentieren, so Jeken weiter: „Dafür gibt es ein Nachweisregister des Hamburger Ökostrom-Dienstleisters Klimainvest und des TÜV-Nord. Unser Strom wird auch zertifiziert.“ Bei Gas lege Neander-Energie ebenso Wert auf Nachhaltigkeit und Klimaneutralität und unterstütze Klimakompensationsprojekte.
Verzicht auf Start- oder Wechselbonus
Dennoch ist Neander-Energie nicht auf den einschlägigen Vergleichsportalen vertreten – was seinen guten Grund habe: „Wir zählen nicht zu den Billigheimern und arbeiten nicht mit einem Start- oder Wechselbonus von 100 Euro“, schildert Michael Küpping, Vertriebsleiter bei den Erkrather Stadtwerken, die Beweggründe. Darauf beruhe aber das Geschäftsmodell von Vergleichsportalen – eben Kunden immer wieder von einem zum anderen Anbieter „zu jagen“ und so dafür eine Provision einzustreichen.
Zudem verwendeten andere Anbieter so genannte Cookies, die die Daten von Verbrauchern speicherten – etwa wann und wie oft sie welche Online-Seiten besuchen – und diese anschließend auch an andere Unternehmen etwa für Werbezwecke verkauften. „Das ist aber nicht unser Geschäftsmodell“, fasst Küpping zusammen.
Daneben seien viele andere Versorger lediglich im ersten Jahr wegen ihrer Lock-Boni für die Kunden günstiger als Neander-Energie. „Wenn man dann aber im zweiten Jahr schaut, sind sie häufig teurer als wir, da sie sich die Zahlungen für einen Anbieterwechsel wieder vom Kunden zurückholen.“
>>>GEWINNE FLIESSEN AUCH IN KOMMUNALE PROJEKTE ZURÜCK<<<
Neander-Energie begreift sich als kommunales Unternehmen, das vor allem für Kunden aus der Region da ist. Dafür gebe es Kundenbüros in Heiligenhaus (Rathausvorplatz), Mettmann und Wülfrath. Allerdings hat das Unternehmen auch in anderen Teilen von NRW Kunden – etwa in Bielefeld oder Erkelenz. Denn: „Wenn Kunden umziehen, können sie den Vertrag bei uns mitnehmen“, sagt Gregor Jeken, Chef der Erkrather Stadtwerke.
Daneben flössen Gewinne des Unternehmens auch wieder in Projekte der Kommunen zurück. Zudem würden regionale Veranstaltungen wie der Blotschenmarkt in Mettmann unterstützt.
Weitere Informationen gibt es auf www.neander-energie.de.