Heiligenhaus. . Sebastian Lumpe hat als Kind einen Einsatz erlebt. Seitdem ist er ein riesiger Feuerwehr-Fan gewesen. Wie er selber zur freiwilligen Wehr kam.
Von der Pike an, sozusagen, hat Sebastian Lumpe sein Handwerk gelernt: Feuerwehrmann werden, das war sein großer Traum. Mit zwölf Jahren ging es für den heute 22-Jährigen schon zur Jugendfeuerwehr und hier wurde er bestens vorbereitet, um mit 18 Jahren in die Einsatzabteilung überzutreten – und von da an nicht aus Spaß das Retten zu üben, sondern Leben zu retten.
Der gelernte KFZ-Mechatroniker studiert seit September Maschinenbau im Fachbereich Produktentwicklung. Seit fünf Jahren betreibt er Kraftsport, doch sein größtes Hobby ist sein Ehrenamt: die Freiwillige Feuerwehr Heiligenhaus. „Über die Schule kam ich zur Jugendfeuerwehr“, erinnert sich Lumpe. „Ich habe bei der DLRG geschwommen und kam mit anderen von der Jugendfeuerwehr ins Gespräch, da hab ich dann gemerkt, dass ich das auch machen will.“
Als Kind einen Einsatz der Feuerwehr erlebt
Seinen ersten Kontakt mit der Feuerwehr hatte Sebastian Lumpe bereits mit zweieinhalb Jahren. „An Silvester und brannte es bei uns zuhause. Das Bild, wie die Feuerwehrleute uns gerettet haben über den Balkon, das hat sich mir eingeprägt“, erinnert er sich noch heute. Von da an hatte er die Helden im Kopf, spielte mit Feuerwehrautos und wusste irgendwann, dass er das selber einmal machen möchte.
Und dann kam es auch zu seinem ersten richtigen Einsatz irgendwann: „Es war ein Küchenbrand und ich war direkt im Angriffstrupp. Ich habe das Feuer auch ausgemacht. Das war schon ein sehr besonderes Gefühl. Und natürlich ganz anders als bei Übungen“, so Lumpe. Knifflig wurde es bei einem anderen Einsatz, erinnert er sich: „Da hatte es in einer Imkerei gebrannt. Man kann sich ja vorstellen, durch den vielen Wachs, hatten wir eine sogenannte Null-Sicht“, so Lumpe.
Das Adrenalin macht sofort wach
Nervös war Lumpe nicht, als sein Piepser zum ersten Mal ging. „Die Müdigkeit, wenn man nachts zum Einsatz gerufen wird, ist durch das Adrenalin auch gar nicht erst da. Aber das lässt irgendwann sicher nach“, sagt er lachend. Zumindest habe er dadurch kein Aufsteh-Problem, „das kommt sicher erst mit dem Alter.“
Die Vielseitigkeit, das würde bei der Feuerwehr den meisten Reiz ausmachen, erklärt Lumpe, warum er soviel Freizeit für sein Hobby aufgibt. „Einmal hat man den sportlichen Aspekt, dann die breite Ausbildung. Schön und gesellig sind die gemeinsamen Abende, nach Übungen oder Einsätzen das Zusammensitzen. Das Kameradschaftliche eben“, findet Lumpe. Aber auch die Dankbarkeit von Betroffenen nach Einsätzen wäre eine schöne Sache, „gerade Kinder sind natürlich immer ganz fasziniert, so wie ich damals auch fasziniert war“, freut sich Lumpe.
Weitere Lehrgänge absolvieren
Einmal nicht mehr Feuerwehrmann zu sein, das kommt für Sebastian Lumpe jedenfalls nicht infrage. „Bei der Feuerwehr zu sein, ist einfach mehr als nur ein Hobby, das kann man nicht vergleichen mit Sportvereinen. Das ist auch eine Überzeugung“, erklärt er. Sicher sei das auch nicht für Jedermann richtig, „manchmal kommt man von einem Einsatz nach Hause, geht duschen, weil es anstrengend war und man unter den Klamotten geschwitzt hat, legt sich ins Bett und der Piepser geht dann wieder“, berichtet er über einsatzreiche Bereitschaften.
Manchmal warte man dann hingegen Tage oder Wochen, bis man wieder zum Einsatz gerufen werde. Sein Ziel? „Ich möchte noch weitere Lehrgänge absolvieren und mehr Aufgaben übernehmen können.“ Denn Feuerwehr, das steht für Lumpe fest, ist eben mehr als nur eine kurzfristige Angelegenheit.
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- Sie sind rund um die Uhr für die Sicherheit der Heiligenhauser Bürger im Einsatz. Den hauptsächlich ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden widmen wir deswegen in unserer Serie Feuerwehrleben bereits seit 2017 einen ausführlichen Bericht. Alle Folgen, die veröffentlicht wurden, findet man auf .
- Wer Lust hat, sich bei der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren, kann einfach zum Übungsdienst zur Wache (Friedhofsallee 1) kommen. Der findet alle zwei Wochen freitags um 19 Uhr statt, nächstes Mal am 9. November. Infos gibt es auch auf der Homepage , auch bei Facebook ist die Wehr zu finden.