Heiligenhaus. . Auf dem Areal an der Lindenstraße tut sich nach langem Stillstand etwas. In dem Bestandsgebäude sollen 21 Plätze in der Kurzzeitpflege entstehen.

Nach jahrelangem Stillstand soll wieder Leben auf dem Gelände Lindenstraße/Ecke Nordring einkehren. Die Domizil Wohnfühlen GmbH plant eine Kurzzeitpflege-Einrichtung mit 21 Plätzen in dem bestehenden Gebäude, das ein Rest des 2015 abgerissenen Caritas-Altenheims ist.

Dieser Teil im nördlichen Bereich des insgesamt 6800 Quadratmeter großen Geländes wurde Ende Juni zwangsversteigert. „Wir kannten das Gebäude schon und freuen uns über den Zuschlag“, sagt Frank Behrend, Geschäftsführer der Domizil Wohnfühlen GmbH.

Riesiger Bedarf nach Plätzen

Einen weiteren Teil im nördlichen Bereich des Geländes habe man vom Kettwiger Investor Rolf Grosspeter gekauft, der lange Zeit vergeblich eine Intensivpflegeeinrichtung aufbauen und Wohnhäuser errichten wollte (siehe Infokasten). Nach Jahren des Stillstands an der Lindenstraße will die Domizil Wohnfühlen nun ihr Kurzzeitpflege-Projekt umsetzen. Behrend: „Der Bedarf nach solchen Plätzen ist riesig. Wir müssen allein jeden Tag drei bis vier Anfragen ablehnen.“ Die Domizil Wohnfühlen betreibt zwei Einrichtungen in Velbert und eine in Heiligenhaus am Südring.

3500 Quadratmeter Grundstück stehen nun am Nordring zur Verfügung. Erste Schritte seien bereits getan, so Behrend. „Wir haben Bodenproben nehmen lassen. Der Bauschutt, mit dem Teile des Geländes modelliert wurden, ist unbedenklich.“ Zudem habe man bereits Gespräche mit der Stadt geführt. „In zwei bis drei Wochen wollen wir den Bauantrag stellen“, ergänzt der Oberhausener Architekt Rolf Bastian.

Nutzfläche von rund 1000 Quadratmetern

Das dreistöckige Gebäude verfügt über eine Nutzfläche von rund 1000 Quadratmetern und stammt aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Vorbesitzer Rolf Grosspeter hatte es jedoch schon in Teilen renovieren lassen. „Das Gebäude hat eine gute Substanz und ist quasi ein veredelter Rohbau“, freut sich Frank Behrend. So könne man Teile der jetzigen Zimmer nutzen und müsse an der Grundstruktur des Gebäudes wenig ändern. Jedes Zimmer soll später über ein eigenes Bad und einen Balkon verfügen. Bei Duschen und Barrierefreiheit seien die Maßnahmen etwas umfangreicher.

Wann die Arbeiten losgehen können, hängt nun davon ab, wann die Stadt die Baugenehmigung erteilt. Bei der Verwaltung könne man erst nach Eingang des Bauantrags etwas zum Projekt sagen, teilt Stadtplanerin Nina Bettzieche mit. „Wir wollen natürlich schnellstmöglich loslegen“, freut sich Frank Behrend auf das Vorhaben.

Fertigstellung für Ende 2019 geplant

Mit einer Fertigstellung rechnet er je nach Beginn im Herbst oder Winter 2019. Sobald die Kurzzeitpflege-Einrichtung im Bestandsgebäude fertig ist, würde die Domizil Wohnfühlen auf dem übrigen Teil des nördlichen Grundstücks gerne ein weiteres Gebäude errichten. „Wir können uns dort Service-Wohnen oder weitere Pflegeplätze vorstellen“, so Behrend. Hier werde man noch das Gespräch mit der Stadt suchen. Die Zeiten des Stillstands auf dem Gelände scheinen nun also vorbei zu sein.

>>> JAHRELANG TAT SICH NICHTS AUF DEM GELÄNDE

  • 2009 hat die G&S CityProjekt GmbH das ehemalige Altenheim gekauft. 2014 gab Rolf Grosspeter von G&S bekannt, das Altenheim zugunsten einer Wohnbebauung abzureißen. Den Gebäudetrakt, der heute noch steht, war noch in einem guten Zustand.
  • 2015 kam es zu Verzögerungen bei den Abbrucharbeiten, bis zuletzt stritt Grosspeter mit dem Kreis Mettmann über den Abtransport von altem Bauschutt. Nun erfolgte die Zwangsversteigerung des letzten Gebäudeteils an die Domizil Wohnfühlen GmbH.
  • Im südlichen Bereich des Geländes sei ein Wohnprojekt geplant, so Stadtplanerin Nina Bettzieche. Konkretes gebe es noch nicht zu vermelden. Im Internet wird ein 1300 Quadratmeter großer Teil des Geländes für 430 000 Euro zum Kauf angeboten.