Heiligenhaus. . Bei der Aktionswoche von Hegering und Stadtförster Hannes Johannsen erfahren Kinder viel: Etwa, welche Tiere im Forst leben und was Jäger tun.
Dass die Erstklässler der Regenbogenschule nahen, hört man schon lange vor ihrer Ankunft im Waldmuseum. Denn die Schulanfänger werden von Förster Hannes Johannsen begleitet, und der bläst in regelmäßigen Abständen in sein Horn. Damit werden die Schüler direkt auf das Thema eingestimmt, das sie erwartet: Es ist wieder Wald- und Wildwoche, zu der das Umweltbildungszentrum, der Förster und der Hegering Heiligenhaus-Hösel eingeladen haben.
Kinder sollen etwas von Natur und Jagd erfahren
Etwas über die Natur, die Jagd und den Forst lernen – das ist das, was Obmann Hans Teichmann vom Hegering sich für die Kinder wünscht. „Dazu haben wir einige Stationen aufgebaut. Es geht um die Bedeutung der Jagd, dann können die Kinder als Bodenforscher tätig werden und sich auf den Hochsitz begeben – wer Tiere sehen will, muss leise sein können.“
Das Gewehr an der Jagd-Station zieht direkt viele Blicke auf sich, dass es nicht echt ist, können sich die Regenbogenschüler aber denken: „Damit könnte man sich ja wehtun!“ Ob und wann Jäger auf bestimmte Tiere schießen dürfen, und vor allem, warum sie das tun müssen, das lernen die Grundschüler hier. „Viele erzählen dann auch zuhause weiter, was sie gelernt haben. Und merken sich, dass Jäger keine Menschen sind, die wahllos Tiere abschießen“, hofft Teichmann.
Billionen von Lebewesen wohnen im Wald
Währenddessen überlegen die kleinen Bodenforscher schon, was alles aus dem Erdboden wächst. „Bäume, Büsche, Blumen, Gras“, zählt Leyla auf und denkt dann mit ihren Klassenkameraden nach, was es für Tiere im Waldboden gibt. Auf die Regenwürmer kommen sie recht flott – dass aber in einem Holzkonstrukt, in das zehn Kinder hineinpassen, sonst 1,6 Billionen Lebewesen, zumeist Mikroorganismen, im Waldboden leben, das ist ganz schön schwer vorstellbar.
„Nicht auf Zivilisten zielen“, mahnt währenddessen Sabine Göpper die Kinder, die mit ihr im Hochsitz stehen. Sie beobachten durchs Fernglas Tiere, während im Waldmuseum gerätselt werden darf, was sich in den Fühlkästen verbirgt. Zähne von Wildtieren finden sich dort, Sand, ein Fuchsfell und Tannenzapfen.
Zapfen stammen von der Lärche
Oder nein – Tannenzapfen eher nicht. Denn das, was landläufig als Tannenzapfen bezeichnet wird, ist ein Lärchenzapfen. Auch Kiefernzapfen finden sich, Tannenzapfen sind meist schon zerfallen, wenn sie am Erdboden ankommen, erklärt Jahrespraktikantin Maren Jasper. Am Ende des Vormittags bekommt jedes Kind noch eine Wald-Medaille ausgehändigt, zum Bemalen und Mitnehmen.
Auch Schuldezernent Björn Kerkmann zeigte sich bei seinem Besuch im Paradies angetan vom Angebot der Wald- und Wildwoche. „Es ist gut, dass die Kinder ein Gefühl für die Natur bekommen. Die Aufklärungsarbeit des Hegerings hilft, Verständnis zu entwickeln für die Arbeit von Förster und Jäger. Und alle Angebote hier im Wald sind eine tolle Ergänzung zum Schulalltag und absolut etwas Besonderes.“
>>INFOS ZUM HEGERING UND ZUR WOCHE
- Die Wald- und Wildwoche dauert von Montag bis Freitag, pro Tag kommen zwei Heiligenhauser Schulklassen zum Waldmuseum.
- Mehr Informationen über den Hegering Heiligenhaus-Hösel finden sich auf jaegerschaft-d-me.de/hegeringe/heiligenhaus-hoesel.