Am Sonntag blitzte es wieder in der City – und zwar vor Chrom. Denn beim 5. Oldtimertreffen fuhren wieder Hunderte Autos aus alten Zeiten vor.

Jede Menge Oldies – und zwar chromblitzender Art: Die gab es wieder am Sonntag in Heiligenhaus zu bewundern. Denn beim 5. Oldtimertreffen säumten schon mittags 270 wunderschöne Autos aus den 1920er bis 1980er Jahren die Straßen der Innenstadt. Und unablässig strömten weitere Gefährte aus früheren Zeiten herbei.

Volker Kiekert moderierte die Autos fachkundig an

Organisiert wurde das Oldtimertreffen, das von einem verkaufsoffenen Sonntag und einem Rahmenprogramm begleitet wurde, wieder vom Arbeitskreis Handel des Stadtmarketings zusammen mit Volker Kiekert. Er moderierte auch wie gewohnt auf dem Rathausvorplatz die ankommenden Wagen fachkundig und humorvoll an. Da kamen jede Menge aufschlussreiche Kurzinterviews zusammen – etwa zum Spritverbrauch eines alten Ford Mustangs, dessen Fahrer die Antwort mit einer Mathematikaufgabe kombinierte: „Drei Gallonen auf einer Viertelhundertmeile“, sagte er schelmisch. Doch Kiekert konnte helfen: „Eine Gallone sind gut dreieinhalb Liter“ – und eine Meile übrigens etwa 1,6 Kilometer. Also schluckt der Mustang auf 40 Kilometern rund elf Liter. Allzu oft dürfte der Fahrer da mit dem durstigen Gefährt wohl nicht zu einer Weltumrundung aufbrechen. . .

© Alexandra Roth

Natürlich waren auch viele Käfer und Mercedes dabei

Neben US-Großautos wie Pontiac, Mustang oder Thunderbird war natürlich auch der gesamte Querschnitt an liebevoll gepflegten Oldtimer-Klassikern zu sehen: etwa alte Volvos und Saabs, MGs, Simcas, selbstverständlich viele deutsche Fabrikate wie Mercedes, BMW, Opel, Audi oder NSU – und jede Menge unverwüstlicher Käfer.

Da kamen bei so manchem Besucher gute, alte Erinnerungen an die Kindheit und Urlaubsfahrten beispielsweise über den Brenner auf. Wie bei Reiner Schmitz, der für das Oldtimertreffen aus Düsseldorf angereist ist: „Wir hatten noch den ganz alten Käfer mit den Brezelfenstern. Damit sind wir auch in die Ferien gefahren, und wir drei Kinder alle auf dem Rücksitz.“

Senior war ein 90 Jahre alter Citroën B 14 F

Auch Bürgermeister Michael Beck, der das Treffen eröffnete, kann sich an das erste Auto erinnern, in das er einstieg: „Meine Eltern hatten einen Opel Kadett. Im Keller lagerte ein weiteres halbes Auto als Ersatzteillager“, so Beck. Und wenn er sich eins der Oldtimer aussuchen dürfte? „Dann würde ich einen alten Jeep nehmen. Als Kind habe ich immer Daktari geguckt, die fuhren dort Jeeps. So einen wollte ich auch haben.“

Auch eine Isetta durfte natürlich nicht fehlen.
Auch eine Isetta durfte natürlich nicht fehlen. © Alexandra Roth

Senior unter den Oldtimern war übrigens ein Citroën B 14 F aus dem Jahr 1928. Besitzer Rolf Wichert hatte ihn vor zweieinhalb Jahren in Belgien gekauft in mühevoller Kleinarbeit restauriert und TÜV-fähig gemacht. Er fährt das gute Stück auch regelmäßig, „im August war ich 350 Kilometer mit dem Citroën unterwegs“, berichtet der Ratinger. Und das meist bei Tempo 45 bis 50 km/h, obwohl der Wagen auch 80 km/h Spitze schafft. Doch: „Nach einer Stunde findet man dann seine dritten Zähne auf der Rückbank wieder“, meint Schmitz und lacht.

>>>STADT WAR VOLL MIT MENSCHEN

  • Zu dem Oldtimertreffen und zum verkaufsoffenem Sonntag kamen Tausende Menschen – ob es 20 000 Besucher waren wie 2017, war am Sonntag noch unklar.


  • Auch das Wetter spielte mit, worüber sich Annelie Heinisch (Arbeitskreis Handel, Stadtmarketing) freute: „Wir machen das Ganze ja auch für die Händler.“