Heiligenhaus. . Die Stockente Emil wohnt seit einigen Monaten auf einem Hinterhof am Südring. Handzahm ist das Tier und freut sich über Streicheleinheiten.

Wenn man ganz ruhig ist am Südring und genau hinhört, dann kann man sie hören, diese ganz besonderen Geräusche. Nein, nicht die von den vorbeifahrenden Autos – sondern ein ordentliches Geschnatter. Denn das ist Emil. Ein paar Monate ist er erst alt, doch aufpassen kann er schon wie ein ganz Großer. Die Familie Meusel hat nämlich nicht irgendein Haustier, nein, im Hof lebt seit dem Frühjahr eine Peking-Ente. Und die hat hier im Hinterhof ein kleines Paradies.

Emil kann sich ganz schön aufplustern.
Emil kann sich ganz schön aufplustern. © Schmidt

Emil ist ganz schön aufgeweckt. Sobald jemand den Hof betritt, wird geschnattert. So, wie man es von der berühmtesten Ente der Welt, Donald Duck, gewöhnt ist. „Wir haben Emil bekommen, da war er gerade zwei Wochen alt, noch ganz klein und gelb“, berichtet Besitzerin Susanne Meusel. Ihr Mann, der habe eben ein sehr großes Herz für Tiere. „er ist ein wahrer Tierflüsterer“, berichtet sie.

Nach den Hühnern die Ente

Auch eine verletzte Dohle wurde von Hand aufgepäppelt, bis sie wegflog, war sie zahm. „Wir hatten dann Hühner aber dann festgestellt, dass es zwei Hähne waren“, berichtet Meusel lachend. Die haben nun ein anderes Zuhause gefunden, eingezogen ist dann Emil, die Laufente. „Es waren erst zwei, doch Emil hat den anderen nicht in Ruhe gelassen.“

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Von nun an war Emil sozusagen Einzelkind – und suchte stets die Nähe der Meusels und auch der Nachbarn, die das bunte Treiben von ihrem Balkon aus verfolgen. Oder beim Gang zum Auto bei Emil vorbeischauen und eine Runde Streicheleinheiten verteilen. Die Meusels lasen viel, schauten Fachsendungen und bauten ihr Wissen über Geflügel aus.

Emils Leibspeise sind Schnecken

Doch Emil machte es den Meusels auch einfach, „er ist wirklich pflegeleicht – und total verfressen.“ Salat, Obst, Gemüse oder Haferflocken, alles wird gerne verspeist. „Vor allem, wenn alles in seinem Teich schon ordentlich eingeweicht ist. Wenn er Mehlwürmer frisst, dann so schnell, dass es aussieht wie eine Nähmaschine“, berichtet Meusel. Doch Emil hat noch eine andere Leibspeise: Schnecken. „Viele wollten Emil schon ausleihen, um ihre Schneckenplage im Garten in den Griff zu kriegen“, erzählt Meusel.

Ente Emil liebt ihren Pool, vor allem bei den Temperaturen.
Ente Emil liebt ihren Pool, vor allem bei den Temperaturen. © Ulrich Bangert

Ein ganz schön aufgewecktes Kerlchen ist die Pekingente obendrein. Wenn er nicht seinen Menschen hinterher tippelt durch den Hof, dann ist er in seinem eigenen Gehege. Liebevoll ist es angelegt, einen eigenen Pool hat Emil ebenfalls. „doch am liebsten hält er sich im Schatten auf bei den hohen Temperaturen“, so Meusel. Unter der Bank mag er es auch – und kommt dann auch mal zum kuscheln oder in die Kniekehle zwicken vorbei.

Die Ente ist das coolere Haustier, findet Can

Meusels Neffe Can ist fünf Jahre alt und genießt es, mit Emil zu spielen und ihn zu streicheln – Emils Federkleid ist natürlich so leicht und sanft, wie Federn es nur sein können. Von der Körpergröße her können Can und Emil sich quasi in die Augen schauen. Was denn cooler sei als Haustier, ein Hund oder eine Ente? „Eine Ente“, ist sich Can sicher und schmust mit Emil um die Wette.

Und Emil läuft, wie es sich für eine Laufente gehört, immer hinterher. Doch nur einen gewissen Radius, „dann bleibt er stehen und schnattert, dann hat er keine Lust mehr zu laufen“, so Meusel. Fliegen können Laufenten übrigens nicht, Meusel hat aber keine Angst, dass Emil einmal stiften gehen könnte. Denn schließlich sind die Meusels nicht die einzigen, die ein Auge auf das Tier haben. „Eine Nachbarin rief mich letztens an, dass Emil abgehauen sei, doch als ich zurück kam, stand er schnatternd in der Ecke – da war er aus seinem Gehege über die Hortensie herausgeklettert.“

Nachbarn passen mit auf

Auf Emil passen eben alle auf. Denn die Nachbarn, die von ihrem Balkon aus Emils Treiben beobachten können, sind ebenfalls angetan von dem Federvieh. „Das ist ein Schauspiel, wenn er abends ins Bett gebracht wird“, weiß Nachbar Albert Lange zu berichten. „Das schauen wir uns immer gerne an.“ Das macht Susanne Meusel zur Sicherheit, „dann bringe ich ihn in seinen Stall, damit nichts passiert.“

Dass Emil alle um den Finger, beziehungsweise Schnabel wickelt, dass weiß das Tier wohl auch. „Die lernen sehr schnell“, erklärt Meusel, während sie Emil auf dem Arm hält, der dies sichtlich genießt. Bei Fremden zwickt er zwar mit seinem Schnabel schon mal an der Hand, wirklich weh tut es aber nicht. „Das ist auch ein wenig Macho-Gehabe“, so Meusel lachend. Viel Geschnatter um nichts eben. Fest steht aber. Emil ist mit Sicherheit eins der einzigartigsten Haustiere in Heiligenhaus.