Auch Heiligenhauser feiern beim Festival Juicy Beats
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Dortmund. Seit einigen Wochen ist wieder Festival-Zeit. Doch die Besucher kommen nicht nur wegen der Musik. Was den Festival-Reiz so ausmacht.
Wenn tausende Menschen in ausgefallenen Outfits, mit Bauchtaschen um die Hüften und Glitzer im Gesicht auf den Straßen unterwegs sind, dann weiß man: Es ist wieder Festivalzeit. An diesem Wochenende ging es für die Feierwütigen auch aus Heiligenhaus zum nicht so weit entfernten Juicy Beats Festival nach Dortmund in den Westfalenpark. Was die Faszination Festival für Jugendliche und jung gebliebene ausmacht.
Abwechslung ist hier auf jeden Fall garantiert: Auf sieben Bühnen und 19 sogenannten Floors wird eine bunte Mischung aus Rock, Pop, Electro, Indie, Hip-Hop, House, Techno und Reggae angeboten. Die Acts sind weitläufig über den gesamten Westfalenpark verteilt, aber die Orientierung ist Dank des etablierten Fruchtleitsystems kein Problem. Juicy Beats heißt ins deutsche übersetzt saftige Klänge; jeder Area ist eine Frucht zugewiesen und Dank der überall aufgestellten Parkpläne findet man ganz schnell und einfach von der Johannisbeere, dem Reggae Floor, zur Apfelbühne, der Mainstage.
Unterschiedliche Bühnen
Der Festival-Freitag beginnt auf der Hauptbühne mit der Indie-Pop Band Von Wegen Lisbeth. Wer es lieber etwas elektronischer mag, kann währenddessen an der Bühne am Sandstrand zu den Beats vom Team Rhythmusgymnastik oder Larissa Ries tanzen.
Natürlich gibt es aber nicht nur Musik auf dem Juicy Beats. Liegestühle und Bierbänke laden zum Entspannen ein und für das leibliche Wohl ist auch Bestens gesorgt. Von Döner über chinesische Nudeln bis zu veganen Burgern gibt es alles was das Herz begehrt. Die Bierwägen und Cocktailstände sorgen für ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Außerdem gibt es kostenlose Trinkwasserstellen, die bei den heißen Temperaturen unverzichtbar sind.
Juicy Beats in Dortmund mit 50 000 Fans
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Viel Programm abseits der Bühnen
Vor der zweiten Hauptbühne lädt ein Drogeriemarkt zum Haarbänder- und Festivalfrisurenflechten ein und hübscht die Festivalbesucher mit glitzernden Klebetattoos auf. Außerdem gibt es eine Kreativmeile. Verbände informieren über ihre Ziele, man kann Fanartikel der Bands und des Festivals kaufen sowie eine Menge Accessoires, Kleidung, Schmuck und Buttons.
Mit ‘SXTN’, dem provokanten Hip-Hop Duo aus Berlin, wird die Wiese vor der Mainstage, der Hauptbühne, langsam richtig voll und die Beiden heizen ihrem Publikum gehörig ein. Um 21 Uhr kündigt roter Rauch und das „Keine Nacht für Niemand“-Banner den Hauptact des Abends an. Kraftklub sorgen über zweieinhalb Stunden für Ausnahmezustand.
Kraftklub ist der Topact des Abends
„Das letzte Mal sind wir 2011 hier gewesen, vor 500 Zuschauern. Und heute das hier, vielen Dank“, feiert Frontmann Felix Brummer und bedankt sich außerdem für das Durchhaltevermögen der Fans bei den Temperaturen. Zur Zugabe fahren sie auf einer mobilen Bühne durch die Menge, denn sie finden: „Wenn ihr nicht näher zu uns kommen könnt, dann kommen wir eben zu euch!“ Kim Frütel, 20, aus Mülheim ist begeistert: „Geplant war für mich ein spontanes Partywochenende mit Freundinnen, dabei ist der Auftritt von Kraftklub zu meinem persönlichen Highlight geworden.“
Am ausverkauften Festival-Samstag hat das Wetter etwas abgekühlt, aber die Stimmung ist unverändert gut. Um 12 Uhr startet der zweite Tag unter anderem mit dem Hip-Hop Frühstück oder einer Partie Fußball-Dart an der Sport und Funzone. Das Programm ist voller Highlights. Auf der Hauptbühne geben sich Neonschwarz, Trettmann, Rin und die Editors die Klinke in die Hand, während die Drunken Masters an der Second Mainstage die Bühne zum Beben bringen. Während des Auftritts von Kontra K fängt es plötzlich an zu regnen, was die Besucher aber nicht vom feiern abhält.
257er aus Essen heizen ein
Pünktlich zum Auftritt des Samstagsheadliners ist es dann wieder trocken. „Hallo Freundinnen und Freunde“, begrüßen die 257ers aus Essen ihre Fans und feiern über eine Stunde lang eine große Party. „Alle Arme hoch, wir machen ein Hip-Hop-Konzert“, fordern sie und baden die Menge zu „Auseinanda“, „Holz“ und „Holland“ in Schaum.
Damit sind die Live-Auftritte für dieses Wochenende vorbei, aber wer noch nicht genug hat, kann bis vier Uhr am Morgen mit diversen DJs und beim „Silent Disco Clash“ weiterfeiern – hierbei gibt es keine laute Musik, es werden Kopfhörer getragen. „Ich würde nächstes Jahr auf jeden Fall wieder kommen.“, findet Kim, „Alle haben entspannt und friedlich miteinander gefeiert und es hat total viel Spaß gemacht!“
>>> INFOS ZUM FESTIVAL 2019
Das Festival Juicy Beats gibt es seit 1996 im Dortmunder Westfalenpark. Auf vielen Bühnen gibt es unterschiedliche Musikrichtungen, viele Bands und DJs heizen dem Publikum an zwei Tagen ein.
Bei einem Festival kauft man ein Ticket für das ganze Programm. 2019 findet Juicy Beats am 26./27. Juli statt. Die Karte kostet 67,40 Euro; Infos auf juicybeats.net.
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