Heiligenhaus. . Laut LBS könnte sich eine Familie mit zwei Kindern in Heiligenhaus nun 8,6 Quadratmeter mehr Wohnfläche leisten. Förderung liegt bei 24 000 Euro.

Mehr für ihr Geld in Heiligenhaus bekommen nach Angaben der Bausparkasse LBS nun Haus- oder Wohnungskäufer mit Familie: Dank des neuen Baukindergeldes könnten sich künftige Immobilienbesitzer mit zwei Kindern rein rechnerisch 8,6 Quadratmeter mehr Wohnfläche für ein gebrauchtes Einfamilienhaus in der Stadt leisten beziehungsweise rund 17 Quadratmeter mehr Platz bei einer 80 Quadratmeter großen, gebrauchten Wohnung, heißt es.

Das nun verabschiedete Baukindergeld soll – auch rückwirkend – zum 1. Januar 2018 für den erstmaligen Erwerb von neuem oder gebrauchtem Wohneigentum an Familien gezahlt werden. Pro Kind sollen Förderberechtigte 12 000 Euro verteilt auf zehn Jahre bekommen. Dieser staatliche Zuschuss muss nicht zurückgezahlt werden.

Preisvorteil liegt bei Wohnungen bei mehr als 20 Prozent

Dabei gilt eine Einkommensgrenze von 90 000 Euro zu versteuerndes Haushaltseinkommen für eine Familie mit einem Kind, die sich um 15 000 Euro für jedes weitere Kind erhöht, erklärt LBS-Gebietsleiter Thomas Brilon und erläutert: „Für ein gebrauchtes Einfamilienhaus bedeutet das Baukindergeld für eine Familie mit zwei Kindern in seiner aktuell diskutierten Höhe von rund 24 000 Euro in Heiligenhaus einen Preisvorteil von rund sieben Prozent.“ Bei der bereits erwähnten Wohnung mit 80 Quadratmetern liege der Preisvorteil rein rechnerisch sogar bei 21 Prozent.

Die Immobilienpreise gehen aus der aktuellen LBS-Studie „Markt für Wohnimmobilien 2018“ hervor. Demnach sind die Preise in Heiligenhaus weitgehend stabil geblieben. So koste ein neu gebautes Reihenhaus in der Stadt im Schnitt 280 000 Euro. Ein gebrauchtes Objekt sei für 260 000 Euro zu haben. Ein Einfamilienhaus aus zweiter Hand liege durchschnittlich bei 340 000 Euro. „Die Möglichkeit, ein Haus zu bauen, hängt entscheidend von den verfügbaren Baugrundstücken ab“, so Gebietsleiter Brilon.

Die Preise für einen Quadratmeter voll erschlossenes Bauland lägen in Heiligenhaus zwischen 250 und 340 Euro, durchschnittlich würden 310 Euro verlangt. Damit sei auch der Preis für Bauland im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Und: Eine neue 80 Quadratmeter große Eigentumswohnung koste im Schnitt 236 000 Euro – das allerdings ist eine Steigerung von rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine vergleichbare gebrauchte Wohnung liege unverändert bei 105 600 Euro.

LBS rechnet mit stabilen Preisen

LBS-Experte Brilon glaubt auch nicht, dass sich Häuser und Wohnungen in NRW durch die neue Förderung groß verteuern werden. „Frühere Zulagen sind auch nicht eingepreist worden. Das Baukindergeld soll Familien helfen, eine Immobilienfinanzierung besser zu stemmen, da sie nun pro Kind 100 Euro mehr im Monat zur Verfügung haben. Ich denke, dass sie sich mit dieser Förderung eher für ein größeres oder teureres Objekt entscheiden werden.“ Zudem könne bei der Preisgestaltung für Immobilien nicht unterschieden werden, ob eine Familie oder etwa ein Ehepaar ohne Kinder das Haus oder die Wohnung kaufen wolle.

>>> 1,5 PROZENT ZUGRUNDE GELEGT

  • Für die Vergleichsrechnung hat die Bausparkasse LBS ein Annuitätendarlehen mit einem Zins von 1,5 Prozent zugrunde gelegt, das eine vierköpfige Familie mit den zehn Raten des Baukindergeldes maximal zurückzahlen könnte. Die Höhe des zusätzlichen Darlehensbetrages zu Beginn der Finanzierung liege in diesem Fall dann bei 22 465 Euro, heißt es.
  • Denn: „Weil das Baukindergeld nicht gleich als Gesamtsumme von 24 000 Euro zur Verfügung steht, fällt der zusätzliche Finanzierungsspielraum zum Zeitpunkt der Finanzierung etwas geringer aus“, teilte die LBS mit.