Heiligenhaus. . Die gefährliche Raupe wurde auf einem Privatgelände in Isenbügel und an zwei Schulen gesichtet. Die Tiere werden immer umgehend beseitigt.

Der gefährliche Eichenprozessionsspinner ist inzwischen auch in Heiligenhaus gesichtet worden. Auf Anfrage bestätigen die Technischen Betriebe, dass die Raupen des Waldschmetterlings an Bäumen an drei verschiedenen Orten im Stadtgebiet gefunden wurden. „Wir haben Meldungen von einem Privatgelände in Isenbügel, von der Clarenbach-Schule und der Schule am Sportfeld erhalten“, berichtet Abteilungsleiter Rolf-Peter Dixken.

Bei solchen Meldungen ist Eile geboten: Die Härchen des Eichenprozessionsspinners sind giftig und können allergische Reaktionen wie Bindehautentzündungen, Juckreiz, Ausschlag, Atembeschwerden oder gar Luftnot auslösen. Besonders tückisch ist, dass kein direkter Kontakt zu den Tieren notwendig ist, da ihre Haare hunderte Meter durch die Luft fliegen können. „Die Bestände an der Clarenbach- und Sportfeldschule haben wir aber bereits beseitigt“, kann Dixken beruhigen.

Per Hand einsammeln und abflämmen

Auf dem Privatgelände in Isenbügel, wo der Befall von einem Dritten gemeldet wurde, müsse man erst den Eigentümer informieren, sagt Ordnungsamtsleiterin Kerstin Plambeck (siehe Infokasten). „Da können wir nicht einfach selbst tätig werden.“

Circa fünf Zentimeter sind die Raupen des Eichenprozessionsspinners groß.
Circa fünf Zentimeter sind die Raupen des Eichenprozessionsspinners groß. © Patrick Pleul/dpa

Anders sieht das auf den städtischen Grundstücken aus. An der Clarenbach-Schule und der Sportfeldschule sind die Mitarbeiter der Technischen Betriebe den Raupen in Schutzanzügen zu Leibe gerückt. „Entweder sammeln wir sie per Hand an ein oder flämmen sie mit dem Bunsenbrenner ab“, erklärt Dixken.

Auch der Einsatz von Sprühkleber und ein Absaugen der Raupen seien gängige Methoden. Bei Nachkontrollen an den beiden Schulen seien übrigens keine weiteren Tiere gefunden worden.

Prävention ist schwierig

Präventive Maßnahmen (an der Clarenbach-Schule wurde nun im dritten Jahr in Folge ein kleiner Bestand des Eichenprozessionsspinners gefunden) seien jedoch schwierig. Dixken: „Man kann biologische Mittel spritzen, schädigt damit aber immer auch nützliche Lebewesen an den Bäumen.“

Sollten tatsächlich größere Bestände an Schulen oder sonstigen viel genutzten, öffentlichen Orten gefunden werden, müsse man immer im Einzelfall entscheiden, was zu tun sei, sagt Plambeck. In Velbert blieb am Dienstag beispielsweise die Grundschule Birth wegen der gefährlichen Raupen geschlossen. 17 Bäume waren dort befallen. An der Clarenbach-Schule waren es drei Bäume, am Sportfeld einer.

Zusätzliche Kontrollen im Stadtgebiet gebe es derzeit nicht, sagt Kerstin Plambeck. „Die Mitarbeiter der Technischen Betriebe und Stadtförster Hannes Johannsen haben aber im laufenden Geschäft immer ein Auge darauf.“ Dass sich die Eichenprozessionsspinner nun in größerer Zahl in Heiligenhaus ausbreite, dafür gebe es derzeit keine Anzeichen.

>>> FUNDE UNVERZÜGLICH DER STADT MELDEN

    • Wer Eichenprozessionsspinner sichtet, sollte das der Stadt melden: 02056/ 13-0 oder info@heiligenhaus.de. Dem Fundort sollte man fern bleiben.
    • Erkennbar sind die rund fünf Zentimeter langen Schädlinge an den großen, weißen Nestern, die sie in rund fünf bis zehn Metern Höhe spinnen. Als Schmetterlinge sind sie ungefährlich.
    • Werden Raupen-Bestände auf Privatgelände gesichtet, muss der Eigentümer für deren Beseitigung (durch einen Fachmann) sorgen. Kommt er dem nicht nach, kann die Stadt die Beseitigung selbst anordnen und dem Eigentümer die Kosten in Rechnung stellen.
    • Wer mit den Haaren in Kontakt gerät, sollte die Kleidung wechseln und betroffene Stellen mit kaltem Wasser waschen. Dann trocken föhnen und nicht tupfen, um die Haare nicht in die Haut zu reiben.