Heiligenhaus.. Auf dem Gelände des ehemaligen Altenheims in Heiligenhaus sollten Wohneinheiten entstehen. Nun wird der Gebäudekomplex jedoch zwangsversteigert.


Es ist eines der Bauprojekte, hinter denen schon seit geraumer Zeit viele Fragezeichen stehen. Nun wird der Gebäudekomplex an der Lindenstraße, in dem Investor Rolf Grosspeter eine Intensiv-Pflege für Menschen mit Beatmungsgeräten einrichten wollte, zwangsversteigert. Was mit den restlichen Flächen passiert und warum es zu diesem Schritt kam – viele Fragen bleiben derzeit offen.

Irritiert über diese Entwicklung zeigt sich auch der Technische Dezernent der Stadt Heiligenhaus, Siegfried Peterburs. Das gesamte Gelände sieht er als wichtiges Stück im Bereich als Anschluss zwischen Innenstadt und Wohngebiet. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Flächen endlich bebaut würden, um den Kreis zur Umgebung zu schließen.“ Auch könne er den Frust der Anwohner verstehen, die sich über unzureichend gepflegte Gehwege und umgefallene Bauzäune rund um das abgesperrte Grundstück beschweren. „Hier ist ja wirklich lange nichts passiert. Bei dem Grundstück hoffen wir endlich auf eine Lösung.“

Ein kurzer Rückblick: Das war geschehen

Das Gebäude soll sich in einem guten Zustand befinden.
Das Gebäude soll sich in einem guten Zustand befinden. © Unbekannt | FUNKE Foto Services






Immer wieder kam es bei dem Projekt von Rolf Grosspeter zu Verzögerungen, die Nachricht einer möglichen Insolvenz machte die Runde, doch der Investor war zu Beginn des Jahres noch überzeugt davon, dass es noch in diesem Jahr losgehen würde mit den Bauarbeiten. Zumindest bei dem Grundstück 1c: Hier handelt es sich um ein nicht abgerissenes Teilstück des ehemaligen Altenheims an der Lindenstraße. Untergebracht werden sollten hier Patienten, die intensiv pflegebedürftig sind. Für die weiteren Projekte rechnete er nicht mit einem Baustart vor 2019.

Das Projekt zieht sich schon über viele Jahre hin. 2009 hatte die G&S CityProjekt GmbH das ehemalige Altenheim der Caritas-Gesellschaft Heiligenhaus gekauft und an die Bergische Diakonie Aprath vermietet. Hier wurden die Bewohner während der Umbauphase des Altenheims an der Schulstraße untergebracht. 2014 gab Rolf Grosspeter von G&S bekannt, das ehemalige Altenheim zugunsten einer Wohnbebauung abzureißen.

Auch Einfamilienhäuser sollten hier entstehen

Entstehen sollten hier unter anderem barrierefreie Mehrfamilienhäuser mit Eigentumswohnungen entstehen, des Weiteren Einzel- und Doppelhäuser. Den Gebäudetrakt am rechten Rand wollte Rolf Grosspeter nicht abreißen, da dieser in einem guten Zustand gewesen sei. Hier sollte dann die Pflegeeinrichtung entstehen. 2015 kam es bereits zu Verzögerungen bei den Abbrucharbeiten. Grund dafür war ein noch aktiver Transformator von RWE. Ebenfalls hätte es große Erdbewegungen geben müssen, um den Höhenunterschied von vier Metern zu bewältigen.

Das Interesse an den Grundstücken sei immer groß gewesen, und auch für die Planung der Stadt Heiligenhaus wichtig. Auch Peter Parnow von der Wirtschaftsförderung findet: „Es wäre wünschenswert, wenn hier auf dieser langjährigen Baustelle endlich etwas Gutes entstehen würde.“

>>> ZWANGSVERSTEIGERUNG IM JUNI


  • Bei der Zwangsversteigerung geht es um den Gebäudekomplex an der Lindenstraße, der derzeit noch steht. Der Verkehrswert wird auf 336 000 Euro geschätzt.
  • Statt findet die Versteigerung im Amtsgericht Velbert (Nedderstraße 40, Saal 3) am Donnerstag, 28. Juni, um 10 Uhr. Das Gutachten kann auf der Geschäftsstelle für Grundbuchsachen des Amtsgerichts eingesehen werden (Zimmer U39 während der Öffnungszeiten).