Heiligenhaus. . Schlaglöcher hier, unbegehbarer Bürgersteig dort – zwischen der Butterwelle und Vogelsang muss gebaut werden. Eigentümer wurden nun informiert.

Wenn die Stadt eine KAG-Maßnahme (nach Kommunalabgabengesetz) beschließt, dann freuen sich die Eigentümer oftmals nicht. Denn dann kriegen sie zwar eine neue Straße, werden aber auch selbst zur Kasse gebeten. Einige dieser Maßnahmen stehen dieses Jahr an, doch bevor etwas beschlossen wird, werden die Eigentümer und Anwohner von der Stadt über die jeweiligen Vorhaben informiert. Am Dienstagabend ging es im Thormählen-Bildungshaus um die Kettwiger Straße, das Interesse war groß.

Michael Krahl (rechts) informierte die Eigentümer über die KAG-Maßnahme.
Michael Krahl (rechts) informierte die Eigentümer über die KAG-Maßnahme. © Ulrich Bangert

„Die Veranstaltung war gut besucht, 39 Leute sind gekommen“, berichtet Michael Krahl, Fachbereichsleiter Straßenbau. Informiert werden die Betroffenen über möglichen Varianten, Kosten und weitere Arbeiten. Vor Ort können Betroffene nach der Veranstaltung direkt Kontakt zu Mitarbeitern des Fachbereichs aufnehmen. Denn am meisten interessiert natürlich immer: Was bedeutet diese Maßnahme für mich ganz persönlich?

Schlechte Straßenqualität lange bekannt

Dass die Arbeiten nötig geworden sind, berichtet Krahl, sei den Anwesenden schon sehr klar gewesen. „Das ist ja nichts Neues. Dass hier etwas getan werden muss, ist ja schon seit Jahren ein Thema.“ Da habe er nicht mehr viel über die Notwendigkeit sprechen müssen. Geplant ist ein Vollausbau zwischen Am Vogelsang und An der Butterwelle, das sind 500 Meter.

Fahrbahn und Gehweg sind unter anderem durch Baumwurzeln verbraucht, es gibt starke Schäden und Schlaglöcher auf der Straße, die in den 60er Jahren gebaut wurde. Manche Bereiche des Gehwegs sind durch die Wurzelbildung nicht mehr nutzbar für Fußgänger. Deswegen wurde vor über zehn Jahren beschlossen, hier einen verkehrsberuhigten Bereich einzurichten. Durch die Wurzeln gibt es zudem auch Schäden an Ver- und Entsorgungsleitungen. Neben dem Straßenbau sind eine neue Bepflanzung und Beleuchtung vorgesehen. Gut 15 Bäume sollen nach Rücksprache mit dem städtischen Förster entnommen werden.

Gehwege nicht nutzbar

Skepsis ist bei dem ein oder anderen Anwohnern zwar zu spüren. „Aber ich freue mich, dass es ein klares Votum gibt für die Variante, die auch wir bevorzugen, die erste“, berichtet Krahl. Bei dieser werde die Priorität auf die Verkehrsfläche und deren Gestaltung gelegt, es werden nur Bäume verbleiben, die weder privaten Grundstücken noch Straßenplanung im Weg sind, heißt es in der Ausschussvorlage. „Das Votum der Betroffenen ist für uns gut zu wissen.“ Habe man die Anwohner hinter sich, sei dies immer auch einfacher und schöner.

Doch beschlossen ist noch nichts, „das muss jetzt in die normale Sitzung des Verkehrsausschusses“, so Krahl. Die findet statt am 29. Mai, „das ist die nächste reguläre.“ Und nicht die nächste, denn da müssen erst noch Tagesordnungspunkte der letzten Sitzung abgearbeitet werden.

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s © Ulrich Bangert

Sollte alles beschlossen werden, könnte es Ende September mit der Maßnahme losgehen; im Frühling 2019 soll diese dann beendet sein. Vor Beginn der Straßenbaumaßnahme wird das Sondervermögen Abwasser Kanalbauarbeiten durchführen, den Kanal für eine bessere Straßenentwässerung um zwei Halterungen ergänzen sowie durch Inline-Verfahren sanieren.

>>> MAßNAHME KOSTET 800.000 EURO

  • Über die KAG-Maßnahme an der Kettwiger Straße wird auf der übernächsten Sitzung des Verkehrsausschusses am Dienstag, 29. Mai, diskutiert. Sollte die Maßnahme so beschlossen werden, könnten die Arbeiten im September starten, so die Verwaltung. Die Maßnahme kostet ca. 800 000 Euro, alle Infos gibt es auf heiligenhaus.de
  • Am Montag, 23. April, gibt es eine weitere städtische Infoveranstaltung zur KAG-Maßnahme an der Jahnstraße. Statt findet diese für die Anwohner und Betroffenen ab 18 Uhr im Ratssaal.