Heiligenhaus. Altbürgermeister Peter Ihle erzählt Stadtgeschichte entlang der Hauptstraße. Mitfahrende sind begeistert und erinnern sich an die frühere Zeit.

„Ich sehe, alle angemeldeten Herrschaften sind da, der Bus ist voll“, freut sich Ingrid Niering, Leiterin des Ludgerus-Treffs und leitet damit die erste historische Stadtrundfahrt durch Heiligenhaus ein. Am Montag ging es für 30 Interessierte mit einem Reisebus über die Hauptstraße von Heiligenhaus und Peter Ihle, ehemaliger Bürgermeister und Vorsitzender des Geschichtsvereins , berichtet entlang der drei Kilometer über Firmen, Häuser, deren Bewohner und Besonderheiten.

Was mit der Idee eines Spaziergangs begann, wurde als erster Versuch dann doch mit einem Bus auf die Beine gestellt. Ihle ist hoch motiviert und absolut sicher: „Sie werden bestimmt staunen und sagen ’och, das hab ich noch nicht gewusst’.“

Erster Stopp ist Ehemannshof

Während einer kurzen Einführung Peter Ihles zu seiner Person begibt sich der Bus zum Ehemannshof, dem Ausgangspunkt der Sightseeing-Tour, welcher in seiner heutigen Form erst seit 1945 existiert. Auf die öfter gestellte Frage: „Ich weiß nicht, ob sie sich noch daran erinnern?“, folgt jedoch immer ein vielstimmiges „Ja!“, denn die meisten Mitfahrer sind Heiligenhauser, die sich an vieles noch aus den eigenen Kindertagen oder von Erzählungen ihrer Verwandten erinnern können.

Die Bustour war schnell ausgebucht.
Die Bustour war schnell ausgebucht. © Uwe Möller

Mit den zahlreichen Informationen über Firmen und Familiennamen können sie sofort etwas anfangen und können selbst Anekdoten zum Besten geben. Schwierig wäre die Rundfahrt eher für junge Leute, die nicht so viel Wissen und Erlebnisse mitbringen. Aber es wird nicht nur über die Vergangenheit geredet. Peter Ihle weist auch darauf hin: „Guckt euch die sehr schönen Häuser und Wohnungen hier an. Das sieht man normalerweise gar nicht.“

Dann geht es weiter zur zweiten Station, dem Waldhotel, das 1926 unter dem Namen Parkhaus, als verkehrsförderndes Prestigeobjekt eröffnet wurde. Auch über die Geschichte dieses Gebäudes weiß Ihle sehr detailreich zu berichten und erzählt von der Nutzung als Hauptquartier für US-Truppen, sowie als Altersheim, bevor es zu dem 78 Zimmer umfassenden Hotel von heute wurde.

Ornamente und Stuckelemente

Entlang der Hauptstraße gibt es einige Gründerstil-Häuser mit immer wiederkehrenden Ornamenten und Stuckelementen zu bewundern und auch die Namen der Besitzer wiederholen sich immer mal wieder. Vorbei geht es an der alten Post, der Aulen Schmet, dem denkmalgeschützten Haus am Sandknappen und natürlich an den Kirchen und dem Rathaus, in dem es heute immer noch einen Gefängnisraum gibt, was die meisten dann doch sehr überrascht. Auch am Ärztehaus geht es vorbei, wo viele Heiligenhauser geboren sind.

Peter Ihle hatte den Reisenden viel zu berichten.
Peter Ihle hatte den Reisenden viel zu berichten. © Uwe Möller

Nach der Tour geht es zurück zum Ludgerustreff, um den Tag mit Kaffee und Kuchen ausklingen zu lassen. Peter Ihle hätte mit Leichtigkeit noch mehrere Stunden weiter erzählen können und sagt nach über zwei vergangenen Stunden: „Die Zeit war leider etwas kurz, aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich bin begeistert, wir werden das auf jeden Fall wiederholen.“

>>> BUSTOUR KÖNNTE WIEDERHOLT WERDEN

  • „Weißt du noch, wie es früher war?“ heißt die Veranstaltung des Ludgerustreffs (Ludgerusstraße 2a). In dieser Reihe hat man sich zu der Bustour mit Peter Ihle entschieden.
  • Da die Resonanz sehr gut war, kann sich Peter Ihle gut vorstellen, erneut eine historische Stadtrundfahrt durch Heiligenhaus anzubieten.