Heiligenhaus. . Der Veranstalter „Hetterscheidt aktiv“ löst sich womöglich auf. Deshalb findet die beliebte Brauchtumsfeier zumindest in diesem Jahr nicht statt.

Das größte Heiligenhauser Osterfeuer fällt in diesem Jahr aus: Erstmalig wird die beliebte Veranstaltung auf dem Bolzplatz an der Humboldtstraße in Hetterscheidt nicht stattfinden. Der Grund: Beim bisherigen Veranstalter „Hetterscheidt aktiv“ gibt es Überlegungen, den Verein aufzulösen. „Die Nachwuchsfindung macht uns Probleme. Wir werden in einer Sitzung darüber diskutieren“, sagt der Vorsitzende Dirk Karrenberg. Für das Osterfeuer würden auch die Helfer fehlen. Zudem seien die zu erfüllenden Auflagen für derlei Veranstaltungen gestiegen.

In der Vergangenheit hatten zum Teil mehrere hundert Zuschauer den Weg an die Humboldtstraße gefunden, um dem Brauchtumsfeuer beizuwohnen. Auch aus Sicht des Hetterscheidter Bürgervereins, der „Hetterscheidt aktiv“ bislang bei der Veranstaltung als Gast immer unterstützt hat, ist es deshalb schade, dass die Tradition zu Ende ist. „Für uns war aber klar, dass wir die Veranstaltung nicht selbst fortführen werden“, sagt der BV-Vorsitzende Reinhold Unger. Auch wenn Heiligenhauser Politiker diesen Wunsch an den Bürgerverein herangetragen hätten.

BV Hetterscheidt kann nicht einspringen

Man habe diese Angelegenheit im Verein bei Mitgliederbefragungen und bei Gesprächen im Vorstand geklärt. Ein Problem: Der BV habe – anders als „Hetterscheidt aktiv“ – nicht die guten Kontakte zur umliegenden Landwirtschaft. „Da wurden ja immer die Grünflächen rundherum gewässert, damit durch Funkenflug nichts passiert“, sagt Unger.

Hinzu kämen die hohen Auflagen für ein Osterfeuer. „Bei der Planung so einer Veranstaltung gibt es ja einiges zu beachten und organisieren“, erklärt Unger die Bedenken. So habe „Hetterscheidt aktiv“ beispielsweise immer einen Bier- und Toilettenwagen sowie einen Grill aufgebaut, was schon nicht ganz günstig gewesen sei. „Zudem muss man eine Feuerwache stellen, die aufpasst“, erklärt Unger.

Teilweise waren schon mehr als 700 Menschen beim Osterfeuer in Hetterscheidt.
Teilweise waren schon mehr als 700 Menschen beim Osterfeuer in Hetterscheidt. © Uwe Möller

Bei größeren Veranstaltungen mit mehr als 200 Teilnehmern brauche man zudem einen Sanitätsdienst. Generell seien die Auflagen für Events ja gestiegen. „Alles in allem konnten wir so eine Helferschar nicht bereitstellen.“

Die Stadt Heiligenhaus kontrolliert seit dem vergangenen Jahr tatsächlich stärker, ob die Auflagen bei Events auch eingehalten werden. „Eine Veranstaltung sollte mindestens drei Monate im Voraus beantragt werden“, sagt Andreas Koch-Maciejeski vom Heiligenhauser Ordnungsamt.

Einiges zu beachten bei der Planung

So ein Antrag sei zwar sieben Seiten lang, aber ein Osterfeuer sei dann doch einfacher zu planen als ein Riesen-Event wie das Stadtfest. Mit Schanklizenz würden für ein Osterfeuer rund 100 Euro Gebühren fällig. „Diese dürfen inzwischen übrigens nur noch öffentlich sein, privat geht nicht mehr“, so Koch-Maciejeski. Es gebe bei der Planung einiges zu beachten, es sei aber eigentlich nicht so kompliziert. Auf der Homepage der Stadt sind auch Anleitungen für Veranstalter hinterlegt.

Zumindest in Hetterscheidt wird man zumindest dieses Jahr ohne Osterfeuer auskommen müssen. „Sehr schade, es hat immer Spaß gemacht“, sagt Dirk Karrenberg. Wenn es bei „Hetterscheidt aktiv“ doch weitergehen sollte, könnte auch das Osterfeuer wieder aufleben, mutmaßt er. „Es ist relativ unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.“

>>> VIER FEUER IN DIESEM JAHR IN HEILIGENHAUS

  • In diesem Jahr wird es vier öffentliche Osterfeuer in Heiligenhaus geben.
  • Am Samstag, 31. März: Auf dem Gelände Zehnthofweg 12 von 19 Uhr bis 21.30 Uhr. Auf einer Weidefläche am Brockhorstweg 84 zwischen 19 und 22 Uhr. Auf dem Brockhorsthof, Brockhorstweg 4, von 19 Uhr bis 22 Uhr.
  • Ein weiteres Osterfeuer findet statt am Ostersonntag, 1. April, ander Kettwiger Straße 140 (Reitverein Rossdelle) von 18 bis 22 Uhr.