Heiligenhaus. . Die Gemeinschaftsfirma BFI Automation/BST Solutions hat feierlich ihren neuen Firmensitz in Selbeck eröffnet. Umzug von Ratingen.

Ein Unternehmen mit einem weltweiten Alleinstellungsmerkmal in der Flammenüberwachungstechnik: Das ist seit Kurzem nicht etwa in Düsseldorf oder Köln angesiedelt – sondern in Heiligenhaus. Am Freitag feierte die Gemeinschaftsfirma BFI Automation/BST Solutions die offizielle Eröffnung auf ihrem Betriebsgelände zwischen der Rügenstraße und der Höseler Straße. Neben Vertretern der Stadt kam auch der ehemalige Bürgermeister und heutige Staatssekretär Dr. Jan Heinisch.

In Heiligenhaus ging alles sehr schnell

Das hatte seinen guten Grund. Denn Heinisch war 2015 maßgeblich in seiner Funktion als Bürgermeister daran beteiligt, dass BFI/BST die Entscheidung traf, von Hösel nach Heiligenhaus zu ziehen. So konnte Ratingen dem Wunsch des expandierenden Unternehmens nach einer Betriebserweiterung auf einem neuen Grundstück nicht erfüllen. „Und da wir ein paar Jahre zuvor schon einmal Kontakt mit der Stadt Heiligenhaus hatten, haben wir hier angefragt“, sagte der Geschäftsführende Gesellschafter von BFI Automation, Jens Michael Mindermann.

Mit seinem Ansinnen stieß er nicht auf taube Ohren. Schnell sei ihm das Gelände in Selbeck zum Kauf angeboten worden, auch der Rat der Stadt sowie die Wirtschaftsförderung hätten mitgespielt. „Im August 2016 war Baubeginn. Im März 2017 haben wir Richtfest gefeiert“, so Mindermann. Und am 7. Dezember sei der erste Arbeitstag am neuen Standort gewesen. „Die offizielle Eröffnung wollten wir aber im Frühjahr feiern.“

Einzige Firma, die „alle Geschäftsbereiche“ abdeckt

Doch was macht ein Unternehmen in der Flammenüberwachungstechnik? Zum Beispiel stellt BFI/BST optische Sensoren her, „die feststellen, ob in einer Ölheizung die Flamme noch brennt oder schon erloschen ist“, erklärt Mindermann. Dann werde gegebenenfalls das Brennstoffventil geschlossen. Die Technik beschränkt sich aber nicht nur auf Heizkörper, sondern kommt, so Mindermann „von Haushaltsbrennern bis Großkraftwerken zum Einsatz. So sind alle Siemens Gas-Turbinen mit unseren Sensoren ausgestattet.“ Weltweit sei die (nun) Heiligenhauser Firma das einzige Unternehmen, das „alle Geschäftsbereiche auf diesem Gebiet abdeckt.“

Vier Millionen Euro in den neuen Standort investiert

Insgesamt hat BFI/BST vier Millionen Euro in den neuen, 620 Quadratmeter großen Standort investiert. Das Unternehmen befinde sich auch weiter auf Wachstumskurs und werde zum April neue Beschäftigte einstellen. Mindermann: „Dann werden wir 32 Mitarbeiter haben.“ Das sei aber noch nicht Ende der Fahnenstange beim Personal – es solle künftig weiter eingestellt werden. Für diese Kapazitätserweiterungen gebe es auch eine Reservefläche hinter dem Gebäude (siehe Infokasten).

Gebäude und Firma als Vorbild für den Innovationspark

Auch der Chef der Heiligenhauser Wirtschaftsförderung, Peter Parnow, freute sich über die Ansiedlung des Unternehmens. „Damit wird der Reigen der Weltmarktführer in der Stadt ergänzt“, sagte er. Auch die Architektur sei gelungen. Das Gebäude und die Art des Unternehmens hätten zudem gut in den Innovationspark gepasst, das bald errichtet werden soll.

Und der stellvertretende Bürgermeister Heinz-Peter Schreven ergänzte mit Blick auf das Unternehmen: „Sie werden es nicht bereuen, nach Heiligenhaus gekommen zu sein – und wir auch nicht.“

>>GERÄTE WERDEN IN HEILIGENHAUS MONTIERT

  • Neben dem neuen, 620 Quadratmeter großen Firmengebäude in Selbeck hat das Gemeinschaftsunternehmen BFI Automation und BST Solutions noch Reserveflächen, die sich gleich hinter dem Firmensitz an der Rügenstraße befinden. Dort kann ein Gebäude noch in ähnlicher Dimension errichtet werden.
  • Die Produktion erfolgt beispielsweise bei einem Partnerunternehmen in Velbert, wo etwa Leiterplatten bestückt werden. „Die Geräte werden dann zum Teil hier in Heiligenhaus und zum Teil bei einer Firma an der Nordsee zusammengebaut“, sagt Jens Michael Mindermann, Geschäftsführender Gesellschafter von BFI.