Heiligenhaus. . Gesamtschüler und Gymnasiasten nehmen bei „Jugend forscht“ teil. Sie beschäftigen sich mit Computerspielen, Algenöl und Plasmaschneidern.
Der Anstoß zu ihrer Forschungsidee kam von ihren Eltern. „Die sagen ja immer, zockt nicht so viel, das ist nicht gut für euch. Und wir wollten gerne wissen, ob das wirklich stimmt“, erzählen der 17-jährige Jonas Scharmann und der 18-jährige Lukas Brandt, die nächste Woche am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Düsseldorf teilnehmen.
Die beiden Schüler der Q2 des Immanuel-Kant-Gymnasiums haben ihr Projekt „Krank vor Angst – wie Computerspiele und Horrorfilme unseren Körper beeinflussen“ genannt und über ein Jahr hinweg viele Tests durchgeführt. Dabei mussten die Probanden – sie selbst, zwei Freunde und ein Vater – zum einen Horrorfilme anschauen, zum anderen das Horror-Computerspiel „Outlast“ spielen, das einem nur die Möglichkeit gibt, sich zu verstecken, nicht aber aktiv ins Geschehen einzugreifen.
Spiele haben einen großen Einfluss auf den Körper
Gemessen haben die Jugendlichen dabei den Blutdruck, die Herzfrequenz und den Hautwiderstand, aber auch die Sauerstoffsättigung, Noradrenalin und Adrenalin im Blut, „denn eine reine Fokussierung auf Blutdruck war uns zu wenig“. „Dafür haben wir uns beziehungsweise den anderen Freiwilligen einen Zugang legen lassen“, berichtet Jonas, „das Blut wurde dann anschließend untersucht.“
Die Ergebnisse decken sich mit den Annahmen der beiden: „Die Spiele haben einen größeren Einfluss auf den Körper als die Filme, bei beiden erhöht sich die Konzentration der Hormone.“ Doch Jonas gibt Entwarnung: „Die Dosis macht das Gift, man darf es einfach nicht übertreiben.“
Forscher-AGs an beiden Schulen
„Insgesamt nehmen wir mit fünf Projekten am Wettbewerb teil“, sagt Bianca Gunzer, Chemie- und Biologie-Lehrerin am IKG. „Die wurden in der „Jugend forscht“-AG entwickelt, in einem anderen Projekt haben sich zum Beispiel zwei Schülerinnen damit beschäftigt, den Geruch von Algenöl zu verbessern.“ Ungefähr 60 zu 40 ist das Verhältnis von teilnehmenden Jungen und Mädchen.
Und auch an der Gesamtschule gibt es eine noch relativ neue „Schüler experimentieren“-AG, aus der dieses Jahr Titus Kohlhaas seinen selbstgebauten Plasmaschneider den Juroren präsentieren wird. „Sein Plan war es, einen Plasmaschneider für den Hausgebrauch zu bauen, über die AG hatte er dann auch einen Termin mit einem Metallbauer, bei dem er ein großes Modell selbst testen konnte", erzählt AG-Leiterin Stefanie Reiff. „Es war auch wichtig, festzustellen, dass man an Grenzen stößt, wenn man mit Strom arbeitet.“ Für Titus kein Grund aufzugeben: Er arbeitete mit verschiedenen Materialien für Elektroden, testete Zink, Kupfer und Eisen.
Etwas Praktisches wollen Cedric Igelbusch, Bjarne Dittmar und Tobias Rothamel aus der 8b des IKG erreichen. Dass ihre Klassenräume im Sommer nicht mehr so heiß sind, ist erklärtes Ziel der Jungs, die die Auswirkung von Sonnenschutzfolien auf Temperatur und Helligkeit in Räumen getestet haben. „Wir haben nach einer stromlosen Alternative zu Klimaanlagen gesucht“, erklären die drei. Die Folien verlangsamen sowohl eine Aufheizung an heißen als auch eine Auskühlung der Räume an kalten Tagen. „Den Lehrern gefällt unsere Idee auch“, freuen sich die Jung-Forscher. Und hoffen irgendwann auf eine praktische Umsetzung.
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- Der Regionalwettbewerb Jugend forscht findet am kommenden Mittwoch, 28. Februar, in Düsseldorf statt. Zuschauer können sich die in sieben Kategorien unterteilten 42 Projekte der Jungforscher aus dem Kreis Mettmann und Düsseldorf ansehen.
- Von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr besteht die Möglichkeit, sich auf dem Gelände der Daimler AG in der Rather Str. 51, Tor 1, die innovativen Ideen anzusehen. Die Sieger der unterschiedlichen Kategorien kommen eine Runde weiter.