Heiligenhaus. . Die Freiwillige Feuerwehr ist seit dem Morgen im Dauereinsatz. 40 Einsatzkräfte waren nach Sirenenalarm im Dienst. Straßen wurden teils gesperrt.
Die bekannte Ruhe vor dem Sturm, die dauerte am Donnerstag nicht lange: Ab etwa 10 Uhr hieß es für die Freiwillige Feuerwehr Dauereinsatz. Um 11.30 Uhr schellte der Sirenenalarm. 40 Einsatzkräfte waren im gesamten Stadtgebiet unterwegs, aber wirklich schlimme Folgen durch Orkanböen des Sturmtiefs Friederike sind zum Glück ausgeblieben. Keine Person kam zu Schaden.
„Wir hatten gut 50 Einsätze“, berichtet der stellvertretende Feuerwehrleiter Nils Vollmar am Donnerstagnachmittag. Da war schon ein wenig Ruhe eingekehrt. Wetterexperten hatten morgens davor gewarnt, dass das Sturmtief ähnliche Auswirkungen haben könnte wie auf den Tag genau vor elf Jahren Kyrill, doch das blieb zum Glück in Heiligenhaus aus. „Wir hatten viele kleine Einsätze und wenige große“, berichtet Vollmar.
Einer der großen war an der Ruhrstraße, dort „waren wie bei einem Dominoeffekt viele Bäume umgeknickt, am Ende hatte ein Baum alle gestützt.“ Mit Sägearbeiten war die Wehr hier, aber auch insgesamt vor allem beschäftigt. „Wir haben keine verletzten Personen, das ist die gute Nachricht.“
Stab bei der Stadt wurde eingerichtet
Neben der Ruhrstraße musste auch die Ratinger Straße kurzfristig gesperrt werden. Im Bereich der Hofermühle waren viele Äste und auch Bäume auf die Straßen gefallen. Laut dem stellvertretenden Feuerwehrleiter Nils Vollmar arbeiten die Einsatzkräfte nach Priorität Fall für Fall ab, über die sozialen Medien bat die Feuerwehr darum, an Stellen, wo keine Gefahr bestehe, selbst mit anzupacken.
„Bei den Einsätzen handelte es sich meist um umgestürzte Bäume“, berichtet auch Ordnungsamts-Leiterin Kerstin Plambeck. Seitens der Stadt hatte sich am Vormittag der Stab für außergewöhnliche Ereignisse in Voralarm gestellt, „da mit Schäden im gesamten Stadtgebiet zu rechnen war“, so Plambeck. Um 15.30 Uhr konnte die Warnung jedoch aufgehoben werden.
Vorsicht galt auch bei den Schulen
An den Schulen war nicht so viel los wie sonst üblich, viele Eltern hatten den Vorschlag der Bezirksregierung angenommen und ihre Kinder gar nicht erst in die Schule gebracht. Am Mittwoch hatte die Stadtspitze den Schulen überlassen, so Plambeck, ob sie die Schüler vom Unterricht freistellen.
80 bis 100 Kinder waren zum Unterricht in der Realschule erschienen, berichtet Schulleiterin Sonia Cohen. „Viele sind gar nicht erst gekommen“, so Birgitta Posberg, kommissarische Leiterin der Suitbertus-Schule, „und viele wurden im Laufe des Vormittags abgeholt.“ Ähnlich äußerten sich auch die anderen Grund- und weiterführenden Schulen. Diese hatten auch weitere Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt, zum Beispiel gab es keine Pausen auf dem Schulhof und Fahrten mit dem Bus wurden abgesagt.
Fachfirma musste Schienen freiräumen
Reihenweise waren Bäume auf die Gleise der Angertalbahn gefallen. Hier brauchte die Feuerwehr jedoch nicht tätig werden: Zwei Mitarbeiter einer Fachfirma für Garten-, Forst-, und Landschaftspflege wurden von DB-Netz angefordert.
Die Beiden stiegen in Ratingen mit ihren Motorsägen und reichlich Kraftstoffvorrat zu Klaus Statzer auf die fast neue Diesellokomotive der Firma Rheincargo aus Neuss. Die transportiert Kalkstaub von Flandersbach nach Niederaußem. Der Zug mit den leeren Waggons musste von Neuss bis Flandersbach fahren. Fast fünf Stunden brauchte dieser von der Autobahnbrücke der A 3 über das Angertal an der Müschenau bis zum Angerweg in Hofermühle. Im Schritttempo schlich die Fuhre über die Gleise, alle paar hundert Meter wurde angehalten, das Trio kletterte von der Lok, zersägte Bäume und räumte sie weg.
Nach den Stürmen Kyrill und Ela war tagelang kein Zug mehr unterwegs. Daraufhin ließ die Deutsche Bahn die Trasse links und rechts kräftig zurückschneiden, was offensichtlich nicht ausreichend war.