Hösel. . Das Oberschlesische Landesmuseum in Hösel bietet wieder einige Sonderschauen rund um das Leben in Schlesien. Was es alles zu sehen gibt.

Schlesische Wurzeln, das haben auch in Heiligenhaus viele Menschen. Traditionen werden da in Vereinen und bei Stammtischen gepflegt und großer Andrang herrscht, wenn der Schlesische Spezialitäten-Wagen durch die Stadtteile fährt. In Hösel zeigt das Oberschlesische Landesmuseum auch in diesem Jahr wieder einige Sonderausstellungen. Eine Übersicht.

Noch bis zum 27. Mai ist die große Sonderschau ‘Schlesische Bahnwelten. 175 Jahre Modernität und Mobilität’ zu sehen. Auf 500 Quadratmeter Ausstellungsfläche werden Eindrücke verschiedener Bahnepochen zu einem faszinierenden Gesamtbild der 175-jährigen Eisenbahngeschichte in Schlesien verbunden. Behandelt werden der Streckenbau, die typischen Hochbauten wie Bahnhöfe, Betriebswerke und Wassertürme, die Arbeit bei der Bahn, Reisen mit der Bahn, jedoch auch Krieg und Verfolgung mit Deportation und Flucht.

Ausstellung ist einzigartig

In ihrer Fülle ist die schlesische Eisenbahnausstellung einzigartig. Sie entstand durch die finanzielle Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die Altersgerechte Vermittlung erleichtern Führungen und museumspädagogische Programme. Die nächsten öffentlichen Sonntagsführungen finden statt am 14. Januar, 18. Februar, 11. März und 15. April jeweils von 15 bis 16 Uhr. (Preis: Sechs Euro für Eintritt und Führung).

Kindheit und Jugend in Schlesien stehen ab Juli im Fokus des OSLM.        
Kindheit und Jugend in Schlesien stehen ab Juli im Fokus des OSLM.         © Marianna Czajerek

Abgelöst wird die Eisenbahnausstellung ab dem 8. Juli durch die nächste große Sonderschau. ‘Schaukelpferd und Zinnsoldaten’ blickt auf Kindheit und Jugend in Oberschlesien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bis zum 19. Mai 2019 stehen vielfältige, persönliche Einblicke in die Lebenswelten oberschlesischer Kinder und Familien im Mittelpunkt dieser Ausstellung. Die Themen sind breit gefächert und beziehen das Familienleben, Erziehung und Bildung, Kleidung, Spielsachen, Religion, Kinderarbeit, Militärdienst – auch während des Krieges und der NS-Zeit – mit ein.

Ostereier gehören zur Museums-Tradition

Ergänzt werden die großen Ausstellungsvorhaben durch kleinere Sonderschauen im Obergeschoss des Museums. Bis zum 18. Februar präsentiert das OSLM die Sonderausstellung ‘Kann Spuren von Heimat enthalten’, die sich mit Aspekten des Essens und Trinkens, mit Identität und Integration der Deutschen im östlichen Europa befasst und dazu Familienrezepte, typische Gerichte, selbst gebaute Möbel, mitgebrachte Küchengeräte und vieles mehr zeigt. Mit einem stimmungsvollen herbstlichen Handwerker- und Delikatessenmarkt für die ganze Familie wurde die Ausstellung im November eröffnet.

In der Osterzeit schon zur Tradition geworden ist die alljährliche Ostereiausstellung (4. März bis 12- April). Bereits zum neunten Mal zeigt das OSLM die beliebte Sonderschau, diesmal unter dem Titel ‘Eierkegeln, Schmackostern und Nasser Montag. Ostereier und Osterbräuche in Schlesien’. Neben den kunstvoll verzierten Ostereiern, von denen das OSLM mittlerweise über 500 besitzt, stehen auch die Osterbräuche im Mittelpunkt. Begleitend dazu werden wieder Workshops angeboten, in denen die traditionellen Techniken des Ostereierverzierens erlernt werden können.

Jutta Osten wird eine Ausstellung gewidmet

Gleichzeitig mit der Ostereiausstellung startet im OSLM auch die Sonderausstellung ‘Jutta Osten zum 100. Geburtstag – Werkschau’ (4. März bis 21. Oktober). Die bemerkenswerte Künstlerin wurde 1918 in Gleiwitz geboren und starb 2009 in Köln, wo sie mehr als 30 Jahre als Kunsterzieherin, Bildhauerin, Medailleurin und Grafikerin tätig war. Sie studierte in Berlin, Prag, Düsseldorf und Köln. Mitbestimmend für ihr Schaffen waren die Vertreibung der Familie aus Oberschlesien sowie Erfahrungen von Internierung und Langerleben in der Tschechoslowakei.

>>> ÖFFNUNGSZEITEN UND EINTRITTSPREIS

  • Das Oberschlesisches Landesmuseum befindet sich in Hösel in der Bahnhofstraße 62. Erreichbar ist das Museum unter 02102/9650 oder per Mail an info@oslm.de, Homepage: oslm.de.
  • Geöffnet hat das Museum Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr, Montag ist geschlossen. Erwachsene zahlen fünf Euro, es gibt einige Rabattierungen.